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·30. März 2025

Wie kommt der VfB aus dem Negativlauf heraus?

Artikelbild:Wie kommt der VfB aus dem Negativlauf heraus?

Der VfB ist so etwas wie ein Spezialist darin, dass Dinge in Folge immer wieder funktionieren – oder stets misslingen. Man könnte meinen, der VfB hat Serien und Läufe erfunden.

Denn der VfB kennt sich aus mit Läufen: Letzte Saison lief es sensationell, alles funktionierte, der VfB zog die 50:50-Spiele und qualifizierte sich als Vizemeister für die Champions League. Diese Saison hat der VfB wieder einen Lauf: einen Negativlauf, nichts funktioniert, die 50:50-Spiele gehen allesamt verloren und derzeit an Europa zu denken, erscheint lächerlich. Der VfB kennt sich vor allem aufgrund seiner Geschichte aus mit Läufen. Einem guten Lauf folgt immer ein schlechter, das gehört zum VfB-sein dazu. Nach einem Erfolg kommt stets der Einbruch. Remember 1992, 2007 und jetzt 2025. Erklären können das wohl nur Peter Reichert und Günther Schäfer. Sie haben alles erlebt, waren immer dabei.


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Sie wissen: Der VfB ist schon seit je her eine Gefühlsmannschaft. Wenn sie das Gefühl hat, alles zu können und jeden schlagen zu können, dann spielt sie sich in eine Euphorie. Die Spieler reißen einander mit, helfen sich, pushen sich gegenseitig, spielen den schönsten Fußball, weil sie besoffen sind vom Rausch des Erfolgs. Es ist die Zeit, in der der Club inklusive Fans schwerelos ist. Genauso ist es aber leider auch anders herum. Wenn nichts läuft, wirft sich der VfB traditionell und gerne in diese Negativität und kommt aus ihr nur schwer heraus. Selbstverständnis, Selbstvertrauen und Sicherheit schwinden immer mehr und das Ergebnis sind einfache Fehler, Formkrisen, schlechte Ergebnisse – und Verzweiflung.

Die macht sich aktuell breit: Aus den vergangenen neun Bundesligaspielen hat der VfB nur einen Sieg und fünf von 27 möglichen Punkten geholt. Die Niederlage gegen Frankfurt ist bereits das sechste sieglose Spiel in Folge. Sebastian Hoeneß kennt sich damit aus. Einen ähnlichen Negativlauf hat er bei Hoffenheim verantwortet. Dort konnte er ihn nicht bremsen, man trennte sich.

Beim VfB hat er gerade erst seinen Vertrag verlängert und seine Strategie heißt seit Wochen, das man das nächste Spiel gewinnen und die nächste Chance nutzen wolle. Das kommende Pokal-Halbfinale wird deshalb zum „Spiel des Jahres“ erklärt. Reicht es, nur positiv nach vorne zu schauen? Es braucht erfolgversprechende Lösungen auf dem Spielfeld.

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In der roten Karte sieht Hoeneß den Knackpunkt des Spiels. Aber ist es auch ein Teil des Problems, sich in der Fehleranalyse darauf zu fokussieren anstatt das große Ganze zu sehen?

Am Einsatz, Willen oder der Leidenschaft fehlte es dem VfB in Frankfurt nicht. Es sind strukturelle Probleme: Es entstehen defensiv viel zu viele Situationen, in denen die Abwehrspieler mit 1:1-Duellen konfrontiert werden. Im Spielaufbau muss sich Angelo Stiller immer fallen lassen und fehlt dann als Verbindungsspieler nach vorne. Vielversprechende Momente werden offensiv nicht konsequent ausgespielt. Mal ist es unsauber, mal kompliziert, mal wird der Ball zu lange gehalten, mal wird die falsche Entscheidung getroffen. Meist sieht das gar nicht schlecht aus, aber letztlich ist es erfolglos. In der Rückrunde erzielt der VfB Ergebnisse wie ein Absteiger, steht in der Tabelle auf Platz 16.

Der VfB läuft Gefahr, viel von dem zu verlieren, was er sich in der letzten Saison aufgebaut hat. Das ist besonders ärgerlich, weil man den Eindruck hat, das Team hat das Potential, es deutlich besser zu können, gerade beim Start in dieses Jahr haben wir es gesehen. Der Negativlauf und ein Endergebnis im Niemandsland der Tabelle – noch vor zwei Jahren hätten wir das als Riesenerfolg gewertet – können dazu führen, dass es im Kader deutlich mehr Bewegung gibt, als es Sport-Vorstand Fabian Wohlgemuth lieb ist.

Zum Weiterlesen: Unser vertikalGIF hatte Bock, sich mit Böcken zu beschäftigen.

Wir würdigen einen Mann, der von sich selbst sagt, „Legenden sind andere, ich bin nur ein einfacher Mann“ und der stets spektakulär unspektakulär spielte: Ricardo Osorio.

Die Süddeutsche Zeitung meint, “dass es sich bei Frankfurt und Stuttgart um Brüder im Geiste handelt, die sich aus dem ersten Tabellendrittel grundsätzlich nicht mehr verdrängen lassen wollen. Beide gefallen sich in ihrer Rolle als runderneuerte Kultmarken, (…), die sie dann von Söhnen großer Stürmer (Toppmöller/Hoeneß) trainieren lassen.“

Bilder: Alex Grimm/Getty Images

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