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·8. April 2025
Wie Kleppinger und Diekmeier den SVS retten wollen

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·8. April 2025
Mit Kenan Kocak ist seit Sonntag auch der zweite Trainer des SV Sandhausen in dieser Saison Geschichte, nun sollen Gerhard Kleppinger und Dennis Diekmeier die Kurpfälzer vor dem Abstieg retten. Wie das gelingen soll, erklärte das Duo am Dienstag bei einer Pressekonferenz.
Wenn sich im deutschen Profifußball einer mit dem Job als Interimscoach auskennt, dann Gerhard Kleppinger. Schon mehrmals sprang der 67-Jährige in den vergangenen Jahren ein. Vor vier Jahren führte Kleppinger den SVS trotz eines Rückstands von vier Punkten auf das rettende Ufer vor den letzten 13 Spieltagen noch zum Klassenerhalt in der 2. Bundesliga, 2023 gelang ihm die Rettung mit den Kurpfälzern in sieben Partien nicht. Allerdings betrug der Rückstand seinerzeit schon acht Punkte. Nun fehlen fünf Zähler bei noch sieben Partien. Keine unmögliche Herausforderung, dennoch kommt diese einer Herkulesaufgabe gleich.
Bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei 1860 München am Mittwochabend strahlte der 67-Jähige allerdings jede Menge Zuversicht aus: "Ich bin von der Mannschaft überzeugt. Der Weg wird nicht einfach, aber ich glaube fest daran, dass wir das Ruder herumreißen können." Warum? Trotz der Horrorserie von nur einem Punkt aus den letzten acht Partien merkte Kleppinger an, dass der SVS "nie abgeschlachtet" worden und oft auf Augenhöhe gewesen sei. "So eine Phase habe ich noch nie erlebt. Zu oft haben wir uns das Bein selbst gestellt. Immer wieder hat uns ein Missgeschick eingeholt, sodass wir nicht ins Punkten gekommen sind." So auch am Sonntag gegen Verl.
Entsprechend müsse nach Ansicht des erfahrenen Interimstrainers gar nicht viel verändert werden. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Köpfe frei werden und die Füße lockerer." In der Kürze der Zeit habe er zusammen mit Diekmeier zwar nicht viel mit der Mannschaft machen können, "aber Kenan hat uns einen gewissen Grundstock hinterlassen. Die Jungs sind taktisch und physisch gut aufgestellt – das kommt uns zugute". Ein "bisschen was" soll anders gemacht werden, rechnen will Kleppinger aber nicht: "Wir müssen Spiele gewinnen. So viele wie möglich. Und selbst wenn es mal nicht klappt: Wir müssen alles geben, damit wir uns am Ende nichts vorwerfen lassen müssen. Und wenn wir uns nichts vorwerfen lassen können, holen wir die Dreier!" Mindestens vier Siege und zwei Unentschieden müssen es aus den verbleibenden sieben Partien aber schon sein.
Diekmeier, seit Januar 2019 beim SVS, will bei der Mission Klassenerhalt vor allem auf seine Erfahrung als Spieler setzen: "Ich war 16 Jahre lang Profi, davon 14 Jahre im Abstiegskampf. Deshalb weiß ich ganz genau, was bei den Jungs los ist. Da hast du einen Wackelfuß oder bist im Kopf nicht ganz frei. Jetzt gilt es, die Jungs zu pushen – mit Siegeswillen, Kampfgeist und Mentalität zurück in die Spur zu kommen." Es zähle nur der Blick nach vorne. "Wir müssen Schritt für Schritt unten rauskommen. Viele haben uns abgeschrieben – das weiß ich. Aber das ist mir scheißegal. Ich bin ein Typ, der gerade dann alles gibt, damit der SVS in der 3. Liga bleibt!" Zusammen mit Kleppinger will er "mit Positivität vorangehen, damit wir als geschlossene Einheit auftreten".
Am Mittwoch nicht dabei sein werden Timo Königsmann (Reha nach Kreuzbandriss), Taylan Duman, Christoph Ehlich (beide muskuläre Probleme) und Jakob Lewald. Zudem ist der Einsatz von Jeremias Lorch noch fraglich. Gelingt bei den Löwen der zweite Sieg in diesem Jahr? Dass drei Punkte angesichts der prekären Lage im Abstiegskampf Pflicht sind, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Zumal 1860 trotz des 5:1-Erfolgs gegen Cottbus "keine Überfliegermannschaft" sei, wie Kleppinger betonte. "Vielleicht gehen sie ein bisschen überheblich ins Spiel."