Wie Glücksspiel-Sponsoring britische Fussballteams beeinflusst | OneFootball

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·21. Mai 2024

Wie Glücksspiel-Sponsoring britische Fussballteams beeinflusst

Artikelbild:Wie Glücksspiel-Sponsoring britische Fussballteams beeinflusst

Die enge Verflechtung zwischen Glücksspiel-Sponsoring und britischem Fussball hat zu lebhaften Diskussionen geführt. Mit prominenten Vereinen wie Everton, die mit Stake.com einen Rekordvertrag geschlossen haben, wird der Einfluss dieser Partnerschaften auf die finanzielle Stabilität und kulturelle Wahrnehmung der Sportwelt immer deutlicher. Trotz der erheblichen Einnahmen, die durch solche Deals generiert werden, haben die Premier League-Clubs beschlossen, ab 2026/27 keine Glücksspielunternehmen mehr auf der Vorderseite ihrer Trikots zuzulassen. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt im Umgang mit Glücksspiel im Sport. Doch wie tiefgreifend ist der Einfluss dieser Sponsoringverträge auf die britischen Fussballvereine wirklich, und welche Alternativen bieten sich für die Teams, wenn diese Partnerschaften wegfallen?

Evertons Rekord-Deal mit Stake.com

Everton schloss mit Stake.com den bislang grössten Sponsoringvertrag in der Vereinsgeschichte ab, wodurch das Unternehmen nun als Hauptsponsor auf den Trikots der Männer- und Frauenmannschaften sichtbar ist. Das Logo von Stake.com erscheint ebenfalls auf Stadionbildschirmen im Goodison Park und auf den digitalen Plattformen des Vereins. Dieser Rekordvertrag verdeutlicht, wie ein neues Revenue-Team erfolgreich die kommerzielle Strategie des Clubs anpasst und sich von früheren Partnerschaften wie der mit SportPesa distanziert. Die langfristige Partnerschaft spiegelt Stake.com's Ambitionen wider, indem sie ihre Präsenz in der Premier League ausbauen möchten. Neben Maßnahmen wie dem Stake Bonus, die Kunden direkter ansprechen sollen, gehört diese Sponsoring-Strategie zur neuesten Marketing-Offensive des Anbieters. Gleichzeitig gibt Everton an, dass die Zusammenarbeit eine bedeutende Gelegenheit darstellt, um eine neue Phase in der Klubgeschichte einzuleiten und den Umzug in das neue Stadion voranzutreiben​.


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Die Dominanz und Zukunft des Glücksspiels in der Premier League

Der Deal zwischen Everton und Stake.com zeigt, wie viel Einfluss die Wettindustrie derzeit im Fussball hat. Die Partnerschaft mit diesem Unternehmen ist für Everton die bisher lukrativste in der Vereinsgeschichte​. Diese Finanzkraft macht die Glücksspielbranche für viele Vereine im mittleren und unteren Tabellenbereich besonders attraktiv, da diese Einnahmen in einem intensiven Wettbewerb überlebenswichtig sind.

Allerdings dürfte sich die Vormachtstellung der Wettanbieter in der Premier League bald ändern. Denn die freiwillige Entscheidung der Premier League, Glücksspiel-Werbung ab 2026/27 von der Vorderseite der Trikots zu verbannen, stellt eine bedeutende Wende in der Beziehung zwischen Sport und Glücksspiel dar​.

Die Auswirkungen auf die Fussballkultur

Das weit verbreitete Glücksspiel-Sponsoring in britischen Fussballstadien hat eine Debatte über die Rolle von Sportwetten in der Sportkultur entfacht. Angesichts des Einflusses, den Profisportler:innen auf junge Menschen haben, werden mögliche negative Auswirkungen intensiv diskutiert. Um dem entgegenzuwirken, einigten sich die Premier League-Klubs darauf, ab der Saison 2026/27 keine Wettunternehmen mehr auf der Vorderseite ihrer Trikots zu zeigen. Diese Entscheidung kam nach eingehenden Gesprächen zwischen der Liga, den Vereinen und dem britischen Ministerium für Kultur, Medien und Sport zustande. Nichtsdestotrotz bleiben Deals an den Ärmeln und innerhalb der Stadien weiterhin erlaubt, um einen reibungslosen Übergang für die Vereine zu gewährleisten. Sie erhalten so Zeit, alternative Sponsoren zu finden, ohne einen zu plötzlichen Einnahmeverlust hinnehmen zu müssen.

Die finanziellen Aussichten der Vereine

Trotz des Ausstiegs aus dem Glücksspiel-Sponsoring auf Trikots bleibt die Premier League als eine der weltweit renommiertesten Fussballligen weiterhin attraktiv für Sponsoren aus anderen Branchen. Teams, die bisher auf Glücksspielunternehmen angewiesen waren, können auf neue Partnerschaften hoffen, wie zum Beispiel mit Finanzdienstleistern. Liverpool und Standard Chartered oder Crystal Palace und Cinch zeigen, wie erfolgreich solche Kooperationen sein können. Zudem wird der Fall Spaniens deutlich, wo ein generelles Verbot von Glücksspiel-Sponsoring die Klubs zwang, alternative Einnahmequellen zu finden. Diese Teams stellten erfolgreich auf andere Branchen um, etwa im Finanz- oder Technologie-Sektor. Eine ähnliche Anpassungsfähigkeit wird auch bei britischen Klubs erwartet, die eine Fülle von Sponsorenmöglichkeiten in anderen Industriezweigen haben, die darauf brennen, sich durch eine Verbindung mit Premier League-Mannschaften zu präsentieren​.

Veränderte Sponsorendynamik

Der Rückgang des Glücksspiel-Sponsorings in der Premier League schafft Raum für alternative Branchen, die sich verstärkt in den Vordergrund drängen können. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist der Aufsteiger Luton Town, der eine innovative Partnerschaft mit dem Energieunternehmen Utilita eingegangen ist. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, für jedes verkaufte Vereinstrikot eine Spende an die örtliche Tafel zu leisten und damit die lokale Gemeinschaft direkt zu unterstützen​​. Diese Art von sozial orientiertem Sponsoring schafft eine neue Dynamik im Fussball, indem Unternehmen, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, mehr in den Mittelpunkt rücken. Diese Veränderungen könnten die Sponsoringstrategien der Vereine nachhaltig beeinflussen und den Weg für kreative Partnerschaften ebnen, die den Vereinen alternative Einnahmequellen eröffnen und gleichzeitig eine positive Wirkung auf die Gemeinschaft und das Vereinsimage erzielen.

Fazit: Eine sich wandelnde Partnerschaft

Der britische Fussball schlägt mit der geplanten Abkehr vom Glücksspiel-Sponsoring auf Trikots ab der Saison 2026/27 ein neues Kapitel auf. Die Verbindung zwischen Fussball und Wetten bleibt zwar bestehen, jedoch in einem verantwortungsvolleren und strengeren Rahmen. Diese selbstregulierte Entscheidung der Premier League soll negative Einflüsse auf junge Menschen reduzieren, indem Glücksspielwerbung weniger sichtbar wird​​. Während manche Klubs, insbesondere die im mittleren und unteren Tabellenbereich, bisher stark von Einnahmen aus Glücksspiel-Sponsoring abhingen, zeigt sich ihre Anpassungsfähigkeit, da sie nun auf neue, innovative Strategien und Partnerschaften setzen müssen​​. Beispiele wie Luton Town und das Energieunternehmen Utilita zeigen, dass alternative Branchen bereit sind, die entstandene Lücke zu füllen, und kreative Vereinbarungen treffen, die lokale Gemeinschaften stärken. Diese Entwicklungen könnten die Sponsoringlandschaft grundlegend verändern und die Vielfalt der Partnerschaften im Fussball vergrössern.

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