Wie geht es bei Dynamo Dresden nach dem Abstieg weiter? | OneFootball

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·25. Mai 2022

Wie geht es bei Dynamo Dresden nach dem Abstieg weiter?

Artikelbild:Wie geht es bei Dynamo Dresden nach dem Abstieg weiter?

Durch die Niederlage in der Relegation ist Dynamo Dresden zum vierten Mal innerhalb der letzten 16 Jahre aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Wie geht es bei den Sachsen nun weiter? liga3-online.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

Neuanfang ohne Capretti, aber mit Becker?

Was wird aus Trainer Guerino Capretti?


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Vieles deutet darauf hin, dass es für Capretti nicht weitergeht. Zum einen hat sein bis 2024 laufender Vertrag keine Gültigkeit für die 3. Liga, zum anderen blieb er in den zwölf Spielen seit Amtsantritt im März sieglos (fünf Remis, sieben Niederlagen). Ein Neuaufbau mit dem früheren Coach des SC Verl dürfte trotz seiner Drittliga-Erfahrung kaum vermittelbar sein – zumal er keinen Weg fand, der Mannschaft seine Spielidee zu vermitteln. Capretti selbst wollte sich zu seiner Zukunft unmittelbar nach dem Spiel gegen Kaiserslautern am Dienstagabend nicht äußern: "Ich habe immer gesagt, dass es nicht um einzelne Spieler oder um mich geht. Heute ist einfach ein Scheißtag, ein Scheißabend. Das müssen wir erst einmal sacken lassen. Alles andere steht jetzt hier überhaupt nicht zur Debatte."

Bleibt Sportchef Ralf Becker im Amt?

Auch der bis 2025 laufende Vertrag des 51-Jährigen hat durch den Abstieg seine Gültigkeit verloren. Allerdings soll er nach "Kicker"-Angaben weitermachen und bereits einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen haben – mit einer Laufzeit von zwei Jahren. "Zeitnah" wollen sich beide Parteien nun austauschen und letzte Details besprechen, schreibt das Fachmagazin. Prinzipiell scheint Becker zu einem Verbleib bereit, wie er bereits Anfang Mai erklärte: "Wir sind uns grundsätzlich einig, dass ich sehr gern hier bin, und dass der Verein gern weitermachen würde." Direkt nach dem Abstieg hielt er sich dagegen bedeckt: "Jetzt schauen wir mal, was das Beste für den Verein ist. Aber das werden wir nicht heute entscheiden."

Wie wird sich der Kader verändern?

Nach dem direkten Wiederabstieg könnte es – wie vor zwei Jahren – zu einem großen Umbruch kommen. Vor allem Top-Torjäger Christoph Daferner (steht bei Nürnberg und St. Pauli auf dem Zettel) und Ransford-Yeboah Königsdörffer dürften nicht zu halten sein. Weil ihre Verträge noch laufen und auch für die 3. Liga gültig sind, würde Dynamo aber jeweils eine Ablöse kassieren. Darüber hinaus enden neun Arbeitspapiere, darunter die von Yannick Stark, Sebastian Mai, Robin Becker, Heinz Mörschel und Agyemang Diawusie. Zudem laufen die Leihen von Guram Giorbelidze (Wolfsberger AC), Adrian Fein (Bayern München), Antonis Aidonis (VfB Stuttgart) und Vaclav Drchal (Sparta Prag) aus. Die Verträge von Chris Löwe und Stammkeeper Kevin Broll sollen derweil nur für die 2. Liga Gültigkeit gehabt haben. Gleiches gilt für Michael Sollbauer und Panagiotis Vlachodimos. Aus der U19 wird unterdessen Jonas Oehmichen zu den Profis aufrücken.

Abstieg haut Dynamo finanziell "nicht um"

Welche finanziellen Folgen hat der Abstieg?

Allein die Einbußen beim TV-Geld sind enorm: Statt 7 bis 8 Millionen Euro kassiert Dynamo in der kommenden Saison nur noch rund 1,25 Millionen Euro. Auch die Spieltageseinnahmen sinken laut der "Sächsischen Zeitung" von einer Million Euro auf nur noch 300.000 Euro pro Heimspiel. Geschäftsführer Jürgen Wehlend sagte über die finanziellen Folgen eines Abstiegs zuletzt aber: "Es würde uns arg treffen, aber nicht umhauen." Der Grund: Zum einen ist die SGD schuldenfrei, zum anderen kann der Klub auf Eigenkapital in Höhe von etwa acht Millionen Euro zurückgreifen, wie die "Bild" schreibt. Die Zulassung für die 3. Liga hat Dynamo bereits erhalten – ohne Auflagen.

Wie ist der Fahrplan für die nächsten Wochen?

Am Mittwochvormittag war die Mannschaft ein letztes Mal zusammengekommen, anschließend verabschiedeten sich die Spieler in den Urlaub. Der Trainingsauftakt ist für den 15. Juni geplant. Genau drei Wochen bleiben damit nun, um die Weichen für die kommende Saison in der 3. Liga zu stellen.

Ist der direkte Wiederaufstieg realistisch?

Angesichts der guten finanziellen Lage habe Dynamo die Kraft, eine Mannschaft aufzustellen, die sofort wieder um die Rückkehr in die 2. Bundesliga mitspielen könne, sagte Geschäftsführer Jürgen Wehlend zuletzt. Nach dem letzten Abstieg vor zwei Jahren ging es direkt wieder hoch (sogar als Meister), davor brauchte Dresden zwei Anläufe. In jedem Fall wird Dynamo zu den Top-Favoriten auf den Aufstieg gehören, wenngleich die Konkurrenz groß ist: Auch 1860 München, Mannheim, Ingolstadt, Aue, Saarbrücken, Wiesbaden und Osnabrück wollen hoch. Maximal drei Klubs werden es schaffen.

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