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·13. Mai 2025
"Wie ein Kriegsgebiet!". Neuer Anwohner-Wirbel ums Grünwalder

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·13. Mai 2025
Seit 30 Jahren dreht sich bei 1860 München eigentlich alles ums Grünwalder Stadion...
Dass die Giesinger Kultstätte aber dafür verantwortlich ist, dass kein Geld eingespielt werden kann, blenden viele aus. Die Löwen sind 2017 in eine Sackgasse ohne Rückfahrschein gegangen. Die Folklore passt, aber die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens wird stark strapaziert. Frag nach bei Geschäftsführer Dr. Christian Werner. Aktuell ist ein Mini-Budget von 4,5 Millionen Euro vorgesehen.
Jetzt gibt es wieder Trouble um das Grünwalder. Laut “TZ” beschweren sich Anwohner über Stadionsprecher Sebastian Schäch, der aus ihrer Sicht viel zu laut sei. Das könne nicht erlaubt sein, schreiben sie an den zuständigen Bezirksausschuss 18. “Ein Anruf beim Verein hat leider keine Wirkung gezeigt.”
Schäch ein Schreihals? Er selbst widerspricht: “Das ist technisch limitiert, da es bestimmte Grenzwerte gibt. Ich selbst habe gar keine Möglichkeit, mich lauter oder leise zu stellen.” Allesfahrer Roman Wöll wird als Kronzeuge zitiert: “Ich gehe seit 1963 ins Stadion. Damals waren 44.000 Leute bei den Spielen, nicht nur 15.000. Es ist heuet viel leiser als früher. Davon abgesehen ist es ein Fußballstadion, kein Friedhof. Ich verstehe die Leute nicht, sie sind doch mit diesem Wissen hierhergezogen.”
Die These von Wöll können wir nur bestätigen: Im Vergleich zu früher wirkt die heutige Atmosphäre im Sechzger wie auf einer Opernveranstaltung. Früher war Sechzig wild und enthusiastisch.
Melly Kieweg, die für die Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ im BA sitzt, versteht den Ärger der Anwohner laut “TZ” dagegen gut: „Wenn ein Spiel stattfindet, klingt die Umgebung wie ein Kriegsgebiet!“ Tatsächlich ist das Polizeiaufgebot immens, wenn Sechzig alle zwei Wochen am Giesinger Berg spielt. Grünen-Politiker Norbert Weigler kann die Aufregung nicht verstehen: “Das Stadion an der Grünwalder Straße gibt es seit 1911, Fußball ist Teil unserer Viertelkultur.”
Ergo: Es gibt keinen zufriedenstellenden Weg für beide Seiten: Weder für Sechzig, noch für die Anwohner. Wann fällt endlich der Groschen für eine gute Stadionlösung des TSV?