"Wettrüsten Richtung 2. Liga": 1860 München kritisiert DFB | OneFootball

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·24. Juli 2021

"Wettrüsten Richtung 2. Liga": 1860 München kritisiert DFB

Artikelbild:"Wettrüsten Richtung 2. Liga": 1860 München kritisiert DFB

Am Freitag beschloss das DFB-Präsidium, dass die Drittligisten auch in der kommenden Saison fünf Auswechslungen pro Partie durchführen dürfen. Darüber hinaus können ab ab sofort 20 statt 18 Spieler in den Kader berufen werden. Ein Beschluss, der beim TSV 1860 München auf heftige Kritik stößt.

Jugendregelung "verwässert"

Nein, Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel war am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen die Würzburger Kickers gar nicht gut auf den DFB zu sprechen. "Die Kosten werden weiter nach oben geschraubt: Du hast mehr Kaderplätze, mehr Prämien zu zahlen, mehr Reisekosten", meinte der Österreicher im Hinblick auf die Anzahl der erlaubten Wechsel pro Spiel. "Der 20-Mann-Kader tut sich die 3. Liga keinen Gefallen." Bei einer Abstimmung im Rahmen der Managertagung vor zwei Wochen wäre der Entschluss mit 11:9 Stimmen durchgesetzt worden, verriet der 49-Jährige, der offensichtlich gegen fünf Wechsel stimmte.


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Was ihn zudem stört: Die U23-Regelung wurde in diesem Zuge nicht angepasst. Weiterhin müssen bei jedem Klub nur mindestens vier Spieler auf dem Spielberichtsbogen stehen, die während einer Saison für eine DFB-Auswahlmannschaft spielberechtigt und nicht älter als 23 Jahre sind. Diese Regelung werde durch die Erhöhung auf 20 Spieler im Kader "nun verwässert", so Gorenzel.

"Nicht Sinn und Zweck der Sache"

"Es hat mal geheißen, die 3. Liga sei eine Ausbildungsliga. Damit hat das nicht mehr zu tun, was jetzt veranstaltet wird. Es geht jetzt in ein Wettrüsten Richtung 2. Liga. Ob das der richtige Weg ist für den deutschen Fußball, für die 3. Liga, das wage ich zu bezweifeln", äußerte er große Sorgen.

Auch Löwen-Trainer Michael Köllner findet die getroffene Entscheidung falsch. "Am Ende entscheiden Vereine über den deutschen Fußball." Das sei nicht "Sinn und Zweck der Sache". Der DFB als "Hüter des Fußballs" solle weiterhin die Hoheit haben und Entscheidungen allein treffen. Solche wichtigen Sachen demokratisch auf die Vereine abzuwälzen, sei falsch. Bereits im Winter hatte der diesbezüglich Kritik am Verband geäußert. Zudem vermisst der 51-Jährige ein klares Konzept für die 3. Liga und somit auch die Förderung der Talente. "Der DFB hat eine ganz, ganz große Chance verpasst. Dann muss er damit klarkommen. Am Ende braucht sich auch keiner beschweren, wenn du zu wenige Nachwuchsspieler hast."

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