MillernTon
·21. Februar 2025
Wenn die Co-Trainer beim FC St. Pauli ran müssen
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·21. Februar 2025
Alexander Blessin fehlt dem FC St. Pauli in Mainz Gelb-gesperrt. Co-Trainer Peter Németh vertritt ihn – ein gutes Omen?(Titelfoto: Stefan Groenveld)
Seit der Saison 2019/20 ist es möglich, dass auch Trainer Gelbe oder Rote Karten bekommen können. Verwarnungen im Sinne einer Gelben Karte gibt es beispielsweise nach wiederholtem Verlassen der eigenen Coaching-Zone, Protestieren durch Worte oder Handlungen oder provozierende oder aufhetzende Gesten oder Handlungen. Wird ein Trainer zum zweiten Mal verwarnt, sieht er eine Gelb-Rote Karte und wird des Platzes verwiesen. Eine glatt Rote Karte sieht ein Trainer unter anderem, bei anstößigen und beleidigenden Aussagen, Betreten der gegnerischen Zone auf eine aggressive Art und Weise oder einer Tätlichkeit.
Alexander Blessin fehlt dem FC St. Pauli aufgrund einer Sperre, doch er hat keine Rote Karte gesehen. Wieso also? Er hat ganz einfach zu viele Gelbe Karten gesammelt. Nach vier Gelben Karten wird ein Trainer für ein Spiel gesperrt und darf seine Mannschaft auf dem Platz nicht coachen. Allerdings: Während der Halbzeitpause darf er zur Mannschaft in die Kabine, anders als bei einer Rotsperre, bei der ein Kontaktverbot zur Mannschaft von 30 Min vor und nach dem Spiel gilt.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 sagte Alexander Blessin, er werde während des Spiels bei den Videoanalysten sitzen und in der Halbzeit runter zur Mannschaft gehen. Unser Trainer wirkte trotz der Gelbsperre gelassen und vertraut für das Coachen neben dem Platz auf die Fähigkeiten unseres Co-Trainers Peter Németh.
Zu Peter Németh äußerte sich Alexander Blessin sehr positiv. So würden sie in ihrer Arbeit vielen Ansichten teilen, diskutieren aber auch kontrovers, können also auch mal Meinungsverschiedenheiten haben. Blessin sagte außerdem, dass er die Arbeit und die Ansichten von Peter Németh sehr schätzt und er Spaß hat, mit ihm zu arbeiten. Auch nach einer Gelbsperre von Fabian Hürzeler durfte Peter Németh als Coach am Spielfeldrand stehen, der Co-Trainer ist also erfahren. Und Blessin entsprechend gelassen.
Denn Peter Németh war an der Seitenlinie bereits erfolgreich: Nachdem Fabian Hürzeler in der Rückrunde 23/24 beim Spiel gegen Kaiserslautern seine vierte Gelbe Karte bekam, musste Peter Németh im Auswärtsspiel gegen Düsseldorf ran. Das Spiel entschieden wir mit 2:1 für uns.
Der FC St. Pauli scheint sowieso eine Erfolgsserie zu haben, wenn Co-Trainer ohne ihren Chef an der Seitenlinie stehen müssen: Timo Schultz fehlte in der Saison 2021/22 zwei Wochen coronabedingt. Loic Favé und Fabian Hürzeler übernahmen das Coaching in den Spielen gegen den 1. FC Nürnberg (A) und Schalke 04 (H). In beiden Spielen ging der FC St. Pauli als Sieger vom Platz (3:2 gegen Nürnberg und 2:1 gegen Schalke 04).
So lange unsere Cheftrainer „nur“ eine Gelbsperre haben oder anderweitig verhindert sind, kommt unser FC St. Pauli im folgenden Spiel wohl ganz gut damit zurecht. Gute Aussichten für Samstag also. Anders sieht das aus bei Platzverweisen: In der Saison 2014/15 wurde Thomas Meggle beim Heimspiel gegen 1860 München (sein erstes als Cheftrainer!) in der Nachspielzeit auf die Tribüne geschickt, das Spiel ging 1:2 verloren. Auch das folgende Spiel gegen Erzgebirge Aue, als der damalige Co-Trainer Timo Schultz übernahm, verlor der FC St. Pauli – deutlich mit 0:3. Als Fabian Hürzeler im DFB-Pokal letzte Saison mit Gelb-Rot auf die Tribüne geschickt wurde, verloren wir das Spiel gegen Düsseldorf im Elfmeterschießen mit 3:4. Aufgrund der Niederlage gab es dann aber auch kein DFB-Pokal-Spiel, bei dem ein Co-Trainer übernehmen musste.
Die Probenmenge ist zwar extrem klein, aber die Aussichten sind, dass der FC St. Pauli mit Peter Németh an der Seitenlinie auch drei Punkte holt. Immerhin kann Alexander Blessin in der Halbzeitpause mit der Mannschaft sprechen, ganz allein gelassen wird Németh also nicht. Ich zumindest habe großes Vertrauen in ihn und glaube, dass wir ein gutes Spiel gegen die Mainzer hinlegen. Das wäre auch ganz gut, wir brauchen dringend drei Punkte für das Ziel Klassenerhalt. Immer weiter vor! //Nina
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