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·6. Dezember 2019
"Wen nennt Ihr rassistisch?": Corriere dello Sport reagiert auf Rassismus-Vorwurf nach "Black-Friday"-Überschrift

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·6. Dezember 2019
Die italienische Sportzeitung Corriere dello Sport sah sich eines regelrechten Shitstorms ausgesetzt, nachdem am Donnerstagmorgen das Titelblatt viral ging, auf dem unter der Überschrift "Black Friday" die beiden farbigen Spieler Romelu Lukaku und Chris Smalling zu sehen waren, die am Freitag beim Spiel zwischen Inter und dem AS Rom aufeinandertreffen.
Die Roma, Inter, Milan und der AC Florenz reagierten via Twitter mit Empörung auf das Zeitungscover. Die Zeitung fühlt sich missverstanden und beschuldigt nun ihre Kritiker, Kontroversen auslösen zu wollen.
Die Freitagausgabe der nationalen Sportzeitung bildet diese Verteidigungshaltung nun ab: "Wen nennst du rassistisch? Lynchen einer Zeitung, die seit einem Jahrhundert Freiheit und Gleichheit verteidigt," lautet die Schlagzeile. Dazu ist eine Collage aus vergangenen Schlagzeilen zu sehen, die sich mit dem Thema Rassismus im Fußball beschäftigen.
Zudem steht geschrieben: "Schwarzer Freitag, für diejenigen, die es wollen und verstehen können, war nur eine Möglichkeit, die Andersartigkeit zu loben. Wenn du das nicht verstehst, liegt das daran, dass du es entweder nicht kannst oder anziehst. Black Friday ist die unschuldige Schlagzeile einer Zeitung, die seit fast einem Jahrhundert leidenschaftlich und hartnäckig die Werte des Sports verteidigt. Und doch wurde sie von denen, die Gift in sich haben, in Gift verwandelt."
Bereits am Donnerstag reagierten auch Lukaku und Smalling auf die Schlagzeile. "Statt sich auf das Spiel zwischen beiden Teams zu konzentrieren, kommt der Corriere dello Sport mit der dümmsten Überschrift, die ich in meiner Karriere jemals gesehen habe", schreibt der Torjäger des Serie-A-Spitzenreiters. "Mit solchen Dingen werden die Negativität und das Rassismus-Problem in diesem Land angeheizt."
Smalling schrieb bei Twitter: "Ich hoffe, die Autoren, die für diese Überschrift verantwortlich sind, werden dafür zur Verantwortung gezogen. Sie sollen sich im Klaren sein, welche Kraft solche Worte haben und was sie auslösen können."
Zuletzt war es in italienischen Stadien wiederholt zu rassistischen Anfeindungen von den Rängen gegen farbige Spieler gekommen, beim 2:1-Sieg von Inter bei Cagliari war es unter anderem Lukaku, der von Fans der Heimmannschaft mit Affenlauten bedacht wurde. In der Folge hatten sich die Top-Klubs der Serie A zusammengeschlossen, um eine "gemeinsame und harte Anti-Rassismus-Politik" zu fahren.