LIGABlatt
·22. April 2022
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Vor allem bei den großen Klubs ist der Wunsch nach namhaften Trainern aus dem Ausland immer wieder groß. Okan Buruk, Meistertrainer mit Başakşehir und aktuell auf Jobsuche, kann diesen Hype nicht nachvollziehen. Er spricht sich dafür aus, mehr die Arbeit der inländischen Kollegen wertzuschätzen.
Ali Koç wurde in den vergangenen Monaten und Jahren selten müde zu betonen, dass er sich für den Trainerposten bei Fenerbahçe möglichst einen renommierten Top-Namen aus dem Ausland als Lösung vorstelle. Zu Beginn der aktuellen Saison wurde dann der Portugiese Vitor Pereira als neuer Übungsleiter installiert, um ihn im späteren Saisonverlauf durch den Türken İsmail Kartal zu ersetzen. Aktuell halten sich derweil wieder Gerüchte um ein mögliches Engagement von Joachim Löw in Kadıköy. Der Trainerverschleiß bei den "Kanarienvögeln" passt sinnbildlich zur Wertschätzung der Trainer, die sich in der Türkei nach Ansicht von Okan Buruk im Bezug auf in- und ausländische Kandidaten grundlegend unterscheidet. "Ich finde, wir überschätzen immer etwas die Fremden und unterschätzen gleichzeitig die Erfolge unserer Trainer", erklärt der 48-Jährige im Gespräch mit der „sabah“.
Dem aktuell vereinslosen Trainer, der unter anderem bei Galatasaray als Nachfolger des umstrittenen Domenec Torrent ab der kommenden Saison gehandelt wird, hebt derweil die Entwicklung inländischer Trainer hervor, die in der öffentlichen Wahrnehmung viel zu kurz kommen würden: "Abdullah Avcı hat mit Trabzonspor Großes vollbracht, Ilhan Palut hat mit Konya einen steilen Aufstieg hingelegt. Dazu gibt es neue Namen mit Emre Belözoğlu und Nuri Şahin. Und selbst einem Giresunspor hat man nicht zugetraut, was Hakan Keleş dort aktuell vollbringt." Mit Blick auf die Liste der zurückliegenden Meistertrainer in der Süper Lig ist die provokante Frage Okan Buruks, wer denn der letzte wirklich erfolgreiche ausländische Trainer gewesen sei, durchaus berechtigt. 2006/07 holte der Brasilianer Zico zuletzt als ausländischer Coach den türkischen Meistertitel. Danach folgten nur noch türkische Vertreter, 2020 unter anderem Okan Buruk mit Başakşehir.