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·4. Oktober 2022

Weinzierl beim Club vorgestellt: "Spieler können und wollen es besser"

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Auf der Rückfahrt aus Karlsruhe wurde das Aus von Robert Klauß beim 1. FC Nürnberg beschlossen. Nun steht mit Markus Weinzierl ein renommierter Mann als neuer Cheftrainer an der Seitenlinie. Mit der Erfahrung aus 229 Erst- und 136 Drittliga-Spielen wird der Fußballlehrer nun erstmals in der 2. Bundesliga antreten. Aber nicht nur Weinzierl steht in der Verantwortung.

"War mein erster und einziger Anruf"

Vor fast fünf Monaten gab Markus Weinzierl bekannt, dass er den FC Augsburg mit Ende seines Vertrages verlassen wird. Jetzt steht der 47-Jährige wieder an der Seitenlinie, denn am Valznerweiher soll er den Club wieder in ruhiges Gewässer führen. "Er war mein erster und einziger Anruf an einen Kandidaten", berichtet Sportvorstand Dieter Hecking in der Pressekonferenz, in der Weinzierl offiziell in Nürnberg vorgestellt wurde.


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Warum ausgerechnet der Ex-Bundesliga-Coach? Weil der FCN in eine Situation geraten sei, in der "wir Erfahrung brauchen". Diese bringt der gebürtige Straubinger definitiv mit. Weinzierl will den Club jetzt schnellstmöglich stabilisieren und verbessern, denn das Potential sei vorhanden. "Es ist ein guter Kader, der jetzt auf Platz 14 steht, was das Mittelmaß in der 2. Liga ist", ordnet der 47-Jährige die derzeitige Lage ein. "Dass die Spieler es besser können und wollen steht außer Frage."

Seine Aufgabe sei es nun, dass er dieses Potential aus der Mannschaft herauskitzelt. Der erste Schritt geht über die Mentalität, die auch FCN-Kapitän Christopher Schindler nach der 0:3-Pleite in Karlsruhe bemängelte. "Wir wollen sie einfordern und vorleben. Wir müssen vom Platz heruntergehen und das Gefühl haben, dass man 110 Prozent gegeben hat", so Weinzierl. Dass es ein grundsätzliches Charakterproblem geben soll, sah der Übungsleiter bei seiner Vorstellung vor der Mannschaft nicht.

Weinzierl will Trainereffekt nutzen

"Du stellst dir die Frage, ob du etwas besser machen kannst. Das habe ich ganz klar mit 'Ja' beantwortet", fasst Weinzierl seine Bereitschaft für den FCN zusammen. Worin genau das Potential liegt und was er verbessern wolle, hält der 47-Jährige aus Höflichkeit gegenüber seinem Vorgänger zurück. "Alles, was ich jetzt dazu sagen würde, wäre Kritik an ihm. Das möchte ich nicht", entschuldigt sich Weinzierl für seine Zurückhaltung.

Dass Robert Klauß allerdings nicht der Alleinverantwortliche für die aktuelle Misere sei, ist dem neuen Coach ebenfalls klar: "Ich werde mir einen Eindruck machen, wie die Spieler drauf sind. Sie sind gefordert. Jeder Trainerwechsel ist für sie auch kein Ruhmesblatt." Aus der Unzufriedenheit will Weinzierl jetzt neue Kraft schöpfen, um den Trainereffekt wirken zu lassen. Schon gegen Holstein Kiel (Sonntag, 13:30 Uhr) ist der neue Mann gefordert – und wird erstmals im Unterhaus antreten. "Jede Liga ist gefährlich. Die 2. Liga ist bekannt dafür, dass jeder jeden schlagen kann und große Mannschaften hat, die da schnell wieder heraus wollen", ordnet Weinzierl vor seinem Zweitliga-Debüt ein.

Ob er den Wechsel zum Klub nun in seiner persönlichen Karriere als Rückschritt empfindet? "Definitiv nicht. Der FCN ist ein Traditionsverein, der lebt. Es ist eine großer Herausforderung, das als Trainer zu managen", erklärt Weinzierl. Doch zu dieser Aufgabe habe er sich sofort bereit gefühlt. Und die Ambitionen am Valznerweiher, im oberen Tabellendrittel mitzuspielen, leben, wie auch Hecking deutlich machte: "Ich nehme ein Ziel nicht gerne zurück. Im Moment ist es aber hinten anzustellen."

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