Wehrle poltert: Fan-Ausschluss "überhaupt nicht mehr verhältnismäßig" | OneFootball

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·25. Januar 2022

Wehrle poltert: Fan-Ausschluss "überhaupt nicht mehr verhältnismäßig"

Artikelbild:Wehrle poltert: Fan-Ausschluss "überhaupt nicht mehr verhältnismäßig"

Die Bundesliga hat am Montag vergeblich auf Lockerungen für die Besucher von Großveranstaltungen im Rahmen des Corona-Gipfels von Bund und Ländern gehofft. Erst im Februar soll eine einheitliche Regelung kommen, bei der von einer sehr geringen Auslastung der Stadien auszugehen ist. Vielen Protagonisten fehlt inzwischen jegliches Verständnis für die Entscheidungen der Politik. Auch Alexander Wehrle platzt der Kragen.

"Das ist jetzt absolut überhaupt nicht mehr verhältnismäßig. Es ist rational nicht mehr erklärbar", zitiert der Express den scheidenden Geschäftsführer des 1.FC Köln von einer Talkveranstaltung in der Domstadt. Der Profifußball habe hinlänglich bewiesen, dass er gute Konzepte formulieren kann, mit denen ein sicherer Stadionbesuch möglich ist. "Wenn die Politik sich im August schon auf eine 2G-Regel eingelassen hätte, dann hätten wir den ganzen Scheiß auch jetzt gar nicht", echauffiert sich Wehrle. "Das, was die Politik am Anfang gut und richtig gemacht hat, hat sie zuletzt von Monat zu Monat schlimmer gemacht."


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"Sind eben keine Infektionsketten entstanden"

Für den Köln-Boss, den es bald zum VfB Stuttgart zieht, steht außer Frage, dass in den großen Stadien der Republik 10 000 oder 15 000 Zuschauer mit dem nötigen Abstand und unter Einhaltung entsprechender Sicherheitsvorkehrungen dabei sein könnten. "In den vergangenen Monaten haben wir doch bewiesen, dass bei Großveranstaltungen, auch beim Eishockey, Handball, Basketball, in der Kultur, eben keine Infektionsketten entstanden sind", so Wehrle. Kultur ist dabei ein Stichwort, das in der Bundesliga für immer größeren Ärger sorgt.

"Würfeln die eigentlich?"

"Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wenn in der Elbphilharmonie in Hamburg von 2100 möglichen Zuschauern 2000 in einem geschlossenen Raum sind, und ein paar Kilometer weiter im Hamburger Stadion auch 2000, weil das eben die Grenze ist", betont Wehrle. Hinzu komme die Frage, wer die willkürlichen Grenzen festlegt. "Würfeln die eigentlich?", fragt Wehrle verärgert. In Nordrhein-Westfalen sind zum Beispiel nur 750 Zuschauer zugelassen, egal ob es um ein eher kleines Stadion oder den gewaltigen Signal-Iduna-Park von Borussia Dortmund geht. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke kündigte am Montag an, rechtliche Schritte überprüfen zu wollen. Der künftige DFL-Aufsichtsratschef erhält dabei Zuspruch von Wehrle. "Da stehen wir Seite an Seite mit dem BVB", erklärt der 46-Jährige. Wie Watzke ärgert er sich darüber, dass der Profisport in Deutschland das Opfer "reiner Symbolpolitik" sei.

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