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·25. Juli 2025
Wegen ter-Stegen-Ausfall: Sollte Manuel Neuer in die Nationalmannschaft zurückkehren?

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·25. Juli 2025
Deutschland und die Torwartposition: seit Jahrzehnten eigentlich kein Problem. Egal ob Sepp Maier, Oliver Kahn oder zuletzt Manuel Neuer, der DFB konnte immer auf Torhüter von Weltformat bauen. So auch aktuell: Nach dem Rücktritt von Neuer nach der Heim-EM 2024 übernahm sein langjähriger Kronprinz Marc-Andre ter Stegen (endlich) das Zepter im deutschen Tor. Die logische Konsequenz dessen jahrelanger Topleistungen beim FC Barcelona. Doch ausgerechnet seit seiner Beförderung zur deutschen Nummer eins läuft bei ter Stegen gar nichts mehr zusammen.
Ein Patellasehnenriss, zugezogen im letzten September im Ligaspiel bei Villarreal CF (5:1), ließ den inzwischen 33-Jährigen fast die komplette Saison 2024/25 verpassen, erst im Mai kam er nochmal zu zwei Pflichtspieleinsätzen. Seinen Status als unumstrittene Nummer eins hatte er zu diesem Zeitpunkt aber schon verloren, bekam mit Espanyols Joan Garcia zur neuen Saison 2025/26 einen neuen Konkurrenten vor die Nase gesetzt. Ein Abschied stand zur Debatte, doch eine Rückenverletzung zwingt ter Stegen nun zu einer Operation und einer mehrmonatigen Pause. Gut möglich, dass der Schlussmann im Kalenderjahr 2025 damit kein Spiel mehr machen wird.
Und das stellt nun die deutsche Nationalmannschaft um Bundestrainer Julian Nagelsmann vor ein großes Problem. Nicht auszuschließen, dass ter Stegen bis zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada kein einziges Pflichtspiel auf Vereinsebene mehr absolvieren wird. Und mit dem klaren Ziel des WM-Gewinns in das Turnier gehend, kann der DFB eigentlich kaum auf einen Spieler ohne jegliche Spielpraxis zwischen den eigenen Pfosten setzen. "Julian hat mit Oliver Baumann, Alexander Nübel und Bernd Leno gute Alternativen", weiß DFB-Legende Lothar Matthäus im Gespräch mit Sky. Völlig überzeugt scheint der 64-Jährige von dem Trio allerdings nicht.
Deshalb bringt Matthäus nun eine spannende Alternative ins Gespräch: "Sollte er in den kommenden Monaten jedoch feststellen, dass er diesen Optionen nicht hundertprozentig vertrauen kann, kann man sich natürlich mit Manuel Neuer beschäftigen." Der Bayern-Keeper überzeugte zuletzt etwa bei der Klub-WM wieder mit starken Leistungen, hätte das Potenzial zur deutschen Nummer eins also wohl noch immer. "Die Option Manuel Neuer muss man sich natürlich offenhalten", stimmt auch Sky-Experte Didi Hamann zu. Er entgegnet jedoch: "Er hat im vergangenen Jahr einige Spiele verpasst. Ihn jetzt ins DFB-Tor zu stellen, halte ich nicht für richtig. Julian Nagelsmann sollte die Länderspielpausen im Herbst nutzen, um eine Nummer eins zu finden - und dabei weiterhin auf Oliver Baumann und Alexander Nübel setzen."
Darüber hinaus gibt es aber auch noch eine weitere Option für Bundestrainer Nagelsmann: Noah Atubolu. Nach einer wackligen Debütsaison 2023/24 legte der gebürtige Freiburger beim Sport-Club zuletzt eine starke Entwicklung hin und überzeugte auch bei der abgelaufenen U21-Europameisterschaft mit Topleistungen. Warum nicht also ihm eine Chance geben?
Der 22-Jährige scheint aktuell ohnehin die neue deutsche Nummer eins in Wartestellung zu sein, dürfte spätestens nach der Weltmeisterschaft sowieso mehr und mehr in die Verantwortung rücken. Das nötige Potenzial hat Atubolu zweifellos. Die anstehenden Länderspiele in der WM-Qualifikation in September, Oktober und November wären die perfekte Gelegenheit, ihm eine Chance im Dress der A-Nationalmannschaft zu geben. Falls sie zu früh kommt, könnte man noch immer auf eine vertraute Größe wie Baumann, Nübel oder auch Neuer zurückgreifen. Falls sie aber nicht zu früh kommt, dann hat der DFB die Torwartposition wieder auf Jahre besetzt.
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