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·7. September 2023
Watzke ledert gegen DFB-Reform: "Spielen demnächst ohne Ball"

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·7. September 2023
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) plant ab 2024 eine Reform im Nachwuchsfußball, um den Leistungsdruck zu verringern. Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, hat deutliche Kritik an den geplanten Änderungen geäußert und eine Reform der Reform angekündigt.
Im Nachwuchsfußball soll das Fußballspielen stärker in den Vordergrund rücken als das Endergebnis einer Partie. Wie die Sportschau skizziert, sollen anstelle der bisherigen Ligen Fußballfestivals ausgetragen werden, bei welchen - abhängig von der Altersstufe - auf vier Minitore oder zwei Jugendtore gespielt und erst in der E-Jugend das Format 7 gegen 7 Einzug erhalten werde. Siege und Niederlagen gebe es nicht mehr in Form von Punkten, sondern durch das Aufrücken eines Spielfeldes.
Hans-Joachim Watzke kann der geplanten Reform nur wenig abgewinnen. "Wenn du als Sechs-, Acht- oder Neunjähriger nie das Gefühl hast, was es ist, zu verlieren, dann wirst du auch nie die große Kraft finden, um auch mal zu gewinnen", wird der Geschäftsführer von Borussia Dortmund nach dem DUP Unternehmertag in Essen am Mittwoch von der Bild-Zeitung und Sportschau zitiert. "Wenn wir Angst haben, dass ein Achtjähriger komplett aus dem Lebensgleichgewicht geworfen wird, weil er mal 5:0 mit seiner Mannschaft verliert, dann sagt das auch sehr viel über die deutsche Gesellschaft aus", betonte Watzke.
Der DFB habe mittlerweile eine Reform der Reform beschlossen, um mittelfristig Alternativen zum bestehenden Konzept zu erarbeiten. "Es gab ja auch die Diskussion, nicht mehr auf Tore zu spielen. Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball. Oder wir machen den eckig, damit er den etwas langsameren Jugendlichen nicht mehr wegläuft", sagte Watzke, "ich glaube, dass das grundsätzlich der falsche Ansatz ist."