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Max von Stuckrad-Barre·10. Mai 2023

🤔 Was zum Geier ist eigentlich... eine massierte Abwehr?

Artikelbild:🤔 Was zum Geier ist eigentlich... eine massierte Abwehr?

Was ein Stress. Da will der Physio gerade Feierabend machen, aber dann kommt kurz vor knapp doch nochmal der gesamte Defensivverbund rein und wirft sich auf die Liegen.

Die ganze Kette will massiert werden. Beim Abwehrchef hat grad die Wade zugemacht, der Nebenmann hat sich schon wieder irgendwas gezerrt, der Rechtsverteidiger klagt seit Tagen über Rückenschmerzen und der verspannte Nacken des Linksverteidigers löst sich auch nicht von alleine.


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Das große Problem: Wenn das alles geschafft und die gesamte Abwehrreihe eingeölt und durchgeknetet ist, hat man immer noch keine massierte Abwehr. Zumindest nicht im taktischen Sinne. Aber will man das überhaupt?



Unbedingt! Eine massierte Abwehr ist oftmals mindestens genauso wichtig wie eine durchgeknetete. Die Waden der Verteidiger können nämlich so locker sein, wie sie wollen, wenn eins nicht richtig fest ist: Der Zusammenhalt. Und damit ist an dieser Stelle nicht der Zusammenhalt gemeint, der dem BVB nach jeder vielleicht nicht ganz unbedingt nötigen Niederlage per Mentalitätsdebatte im ‚Doppelpass‘ abgesprochen wird.

Sondern der ganz wortwörtliche und physische Zusammenhalt zwischen den einzelnen Verteidigern einer Abwehrkette. Dicht gestaffelt, geringe Abstände zwischen den einzelnen Spielern und somit wenig Platz für den angreifenden Gegner. Eine massierte Abwehr steht tief, kompakt und sicher.

Warum wir das hier erklären? Damit die Schuld an all den Sprachschreckgespenstern, die taktische Analysen oft beinhalten, nicht immer nur ‚DAZN‘-Experten und „Laptop-Trainern“ zugeschoben wird. Denn eigentlich ging das floskelige Fachgesimpel schon viel früher los.

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Niemand Geringeres als der heutige Bayern-Boss, Oli Kahn, war es nämlich, der im Jahr 2008 als ‚ZDF‘-Experte an der Seite von Johannes B. Kerner befand, dass der damalige Gegner der DFB-Elf, Wales, über eine „enorm massierte Abwehr“ verfüge.

Deutschland gewann trotzdem mit 1:o, aber das Entscheidende ist: Noch lange bevor Sandro Wagner & Co. diametral an die Mikros abkippten, wurde im Fußballfernsehen schon deutlich kryptischer gesprochen, als es eigentlich nötig wäre.