🤔 Was zum Geier ist eigentlich... diese sogenannte "Restverteidigung"? | OneFootball

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Matti Peters·10. August 2022

🤔 Was zum Geier ist eigentlich... diese sogenannte "Restverteidigung"?

Artikelbild:🤔 Was zum Geier ist eigentlich... diese sogenannte "Restverteidigung"?

Die Sprache im Fußball war mal leicht verständlich und klar. Franz Beckenbauer schickte die deutsche Nationalmannschaft einst mit den Worten: „Geht’s raus und spielt’s Fußball“ auf den Platz im Finale um die Weltmeisterschaft. Heutzutage kommen selbst Fachidioten wie wir teilweise an unsere Grenzen, wenn Trainer mit ihrer neumodernen Taktiksprache um die Ecke kommen.

Ein Beispiel von Nürnbergs Cheftrainer Robert Klauß: „Wir sind in einem 4-2-2-2 auf Pressinglinie eins angelaufen, wir wollten nach Ballgewinn über den ballfernen Zehner umschalten. Wir sind im Ballbesitz in eine Dreierkette abgekippt mit dem asymmetrischen Linksverteidiger und dem breitziehenden linken Zehner, so dass wir in ein 3-4-3 respektive 3-1-5-1, je nach dem wo sich Dove (Nikola Dovedan) aufgehalten hat, abgekippt sind.“


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Alles verstanden? Dann bist Du hier falsch! Fast nichts verstanden? Dann versuchen wir dir mit dem neuen Format „Was zum Geier ist eigentlich?“ dabei zu helfen, dass Du dich bei der wöchentlichen Bundesliga-Konferenz mit Freunden mal am Gespräch beteiligen kannst und vielleicht sogar den ein oder anderen anerkennenden Blick kassierst.

Heute geht es um den wunderschönen Begriff Restverteidigung, der in den vergangenen Jahren fast so oft benutzt wurde, wie man in einer vollbesetzten S-Bahn die „Digga“ oder „Bro“ hört.

Restverteidigung ist vor allem bei Teams mit viel Ballbesitz ein großes Thema. Der FC Bayern sieht sich beispielsweise seit vielen Jahren mit der Problematik konfrontiert, dass es sich die Gegner in der eigenen Hälfte gemütlich machen, knallhart verteidigen und auf den Moment warten die Münchner blitzschnell auszukontern.

Die Restverteidigung ist ein Mittel solche Situationen zu unterbinden. Sie beschreibt den Teil der Mannschaft, die nach Ballverlust das Umschaltspiel – sprich den Konter – des Gegners verteidigen sollen. Die betreffenden Spieler müssen sich auf solch ein Szenario allerdings schon vorbereiten, wenn ihre Mannschaft noch in Ballbesitz ist.

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Bei eigenen Angriffen oder bei offensiven Standardsituationen formiert sich die Restverteidigung zum Beispiel im Bereich der Mittellinie und stellt die Absicherung im Fall des Ballverlustes. Die meisten Trainer ordnen diesbezüglich eine Ein-Mann-Überzahl in dieser Zone an. Sprich: Wenn ein Angreifer des Gegners auf einen Konter im Bereich der Mittellinie lauert, bleiben zwei Verteidiger in seiner Nähe. Defensiv denkende oder weniger mutige Trainer positionieren hier lieber drei Verteidiger gegen einen Stürmer.

Bei einem Angriff über den Flügel kann dazu beispielsweise der Außenverteidiger, der auf der Seite spielt, wo gerade nicht der Ball ist, zentraler einrücken, um das Mittelfeld mit abzusichern. Und natürlich übernehmen die Sechser hier eine wichtige Rolle. Eine optimale Raumbesetzung und im besten Fall Überzahlsituation soll bereits im Vorfeld geschaffen werden. Es kommt allerdings immer darauf an, wo gerade der Ball ist, wo sich die Gegenspieler und wo die eigenen Kollegen aufhalten.

Falls sich diese Erklärung für dich genauso wie die Aussage von Robert Klauß angehört hat, dann solltest du dir eventuell doch ein neues Hobby zulegen oder weiterhin Franz Beckenbauer zitieren.