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Max von Stuckrad-Barre·10. März 2023
🤔 Was zum Geier ist eigentlich... die Fünf-Sekunden-Regel?

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Max von Stuckrad-Barre·10. März 2023
Laut der Fünf-Sekunden-Regel können auf den Boden gefallene Lebensmittel bedenkenlos gegessen werden, solang sie nur schnell genug wieder aufgehoben werden. Die moderne Wissenschaft hat diese Regel allerdings längst für Unsinn befunden, Bakterien brauchen nichtmal eine Sekunde, um Essen zu verunreinigen.
Was also fangen wir vor diesem Hintergrund jetzt mit der Information an, dass Pep Guardiola auf die Fünf-Sekunden-Regel schwört? Hat Pep schlicht hygienisch bedenkliche Essgewohnheiten oder steckt, auf den Fußball übertragen, doch etwas anderes dahinter?
Muss ein Spieler unter Guardiola nach einer misslungenen Schwalbe vielleicht innerhalb von fünf Sekunden von seinen Teamkollegen wieder vom Boden aufgehoben werden, damit es keinen Ärger gibt? Natürlich nicht, aber mit Fouls hat die Regel des Katalanen durchaus etwas zu tun.
ManCity-Star İlkay Gündoğan versuchte vor einigen Jahren im US-Fernsehen, Guardiolas Fußballverständnis zu veranschaulichen und bestätigte dabei, dass es unter seinem Trainer eine Fünf-Sekunden-Regel gebe. Die ist eigentlich ziemlich simpel und besagt nur, dass eine Guardiola-Mannschaft nach Ballverlust für fünf Sekunden ins Gegenpressing gehen soll und sich erst dann, wenn der Ball nicht innerhalb dieser Zeit zurückgewonnen wurde, neu formieren darf.
Insofern ist die Fünf-Sekunden-Regel gar nichts allzu Extravagantes und nicht einmal wirklich Guardiola-spezifisch. Schließlich hat fast jeder Trainer im Profifußball heute gewisse Regeln, die bestimmen, wann und wie lange der Gegner unter Druck gesetzt werden soll.
Guardiolas Fünf-Sekunden-Regel aber hat noch einen kleinen Twist, da sie ja, wie schon angekündigt, auch etwas mit Fouls zutun hat. Sein früherer Co-Trainer Domenec Torrent verriet 2018 gegenüber der ‚Daily Mail‘ ein bis dato noch unbekanntes Element von Peps Regel.
Wenn der Ball nach fünf Sekunden nicht zurückgewonnen ist, dürfen Peps Spieler sich auch mit einem taktischen Foul helfen. Und die Erkenntnis, dass auch Guardiolas immerzu nur schön spielende Startruppen mal zu den dreckigeren Stilmitteln der Fußballkunst greifen müssen, macht sie zumindest ein klein bisschen irdischer.