come-on-fc.com
·10. Dezember 2024
In partnership with
Yahoo sportscome-on-fc.com
·10. Dezember 2024
Simon Bartsch
10. Dezember 2024
Mit der Verpflichtung des Rechtsverteidigers aus Graz schließt der FC eine bekannte Lücke im Kader. Für die Bank werden die Geißböcke den 24-Jährigen Champions-League-Teilnehmer wohl nicht geholt haben. Und so ergeben sich zwangsläufig Umstellungen und Konkurrenzsituationen beim 1. FC Köln: Was der Gazibegovic-Transfer für den FC bedeutet.
Jusuf Gazibegovic im Einsatz in der Europae League (Foto:Jurij Kodrun/GettyImages)
Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.
Offiziell soll der Wechsel wohl erst unmittelbar vor Weihnachten verkündet werden, dabei scheint der Deal schon seit Tagen unter Dach und Fach zu sein. Jusuf Gazibegovic wird Sturm Graz Richtung Köln verlassen, der Rechtsverteidiger hat sich sogar schon von seinen Fans nach dem letzten Ligaspiel am Wochenende verabschiedet. Und das angeblich unter den Augen seines kommenden Arbeitgebers Christian Keller. Der Kölner Sportdirektor schließt mit dem Deal die größte Baustelle, die den FC spätestens seit dieser Saison begleitet. Benno Schmitz war schon in der Vorsaison beim FC nicht mehr unumstritten und spielt mittlerweile in Zürich. Rasmus Carstensen wurde im Sommer zwar fest verpflichtet, das aber offenbar nur als Backup für den eigentlich positionsfremden Jan Thielmann, dem man diese Fremde dann doch deutlicher als erwartet und erhofft angesehen hat.
Wie bewertet ihr die FC-Profis?
Mit Jusuf Gazibegovic bekommt Gerhard Struber also seinen Wunschspieler, den der Kölner Coach schon seit vielen Jahren kennt und im Nachwuchsbereich wohl auch mitgeprägt hat. Die Leistungswerte des 24-Jährigen sprechen für die Verpflichtung und die kolportierte Ablösesumme von zwei Millionen Euro plus Boni erscheint als ein Schnäppchenpreis, immerhin wird der Abwehrspieler beim Online-Portal transfermarkt.de mit einem Marktwert von fünf Millionen Euro eingeschätzt. Tatsächlich handelt es sich nur um eine Einschätzung, doch der Wert des Spielers dürfte sich laut Transferexperten in dem Bereich zwischen 3.5 und 4.5 Millionen Euro bewegen. Die rustikale Spielweise, die Fähigkeit das Spiel mit aufzubauen und seine Passsicherheit sprechen ebenso für den Deal. Aktuell sieht es so aus, als könne der erste Schuss von Keller schon sitzen.
Und das führt unweigerlich zu einigen Fragen, die sich mit dem Transfer dann doch auftun. Dass sich der FC in der Winterpause als Zweitligist einen Champions-League-Teilnehmer leisten kann, ist bemerkenswert. Immerhin müssen die Kölner dem Abwehrspieler den Wechsel in die Domstadt schmackhaft gemacht haben. Die von Keller kolportierte Strahlkraft, die der FC zweifelsfrei auch besitzt, alleine wird aber nicht gereicht haben. Und es ist nun mal mehr als unwahrscheinlich, dass die Geißböcke den Akteur nur auf die Bank setzen werden. Zumal die Standardstärke des 24-Jährigen auch dem FC guttun würde. Seit seinem Wechsel in die österreichische Bundesliga spielte Sturm Graz ausschließlich mit Viererkette, der 24-Jährige fühlt sich demnach in dem Verbund auch wohl.
Gazibegovic gilt als beidfüßig, sucht auch gerne den Weg in die Offensive und scheut das Dribbling nicht, der Rechtsverteidiger gilt aber nicht als besonders schnell. Wie gut der Außenbahnspieler mit einer Dreierkette zurecht kommt, ist fraglich. Immerhin spielt der 24-Jährige diese Position in der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina. Denn Sergej Barbarez nutzt gerne auch eine Dreier- bzw. Fünferkette. Ob Struber nach den erfolgreichen Spielen im Herbst im kommenden Jahr dann wieder das System umstellt, wird sich wohl auch in der Vorbereitung inklusive des Trainingslagers an der Costa del Sol herausstellen. So oder so ist der FC in der taktischen Ausrichtung durch den potenziellen neuen Spieler variabler, könnte also auch wieder zu Strubers eigentlich favorisierten Ausrichtung zurückkehren.
Sicherlich wird Gazbegovic aber den Druck auf einige Spieler erhöhen. Vor allem auf Jan Thielmann. Der gelernte Offensivspieler ist zwar sehr variabel einsetzbar, bei der aktuellen Kadersituation stellt sich nur die Frage nach dem „Wo?“. Eigentlich ist Thielmann auf der rechten Außenbahn zu Hause. In einer Dreierkette dürfte die an Gazibegovic gehen. Mit einer Viererkette müsste sich Struber für einen Schienenspiel entscheiden. Doch bislang favorisierte der Kölner Coach in dem Fall ein Spiel mit halbrechten Positionen. In der aktuellen Systematik führt auf der rechten Offensivstelle kein Weg an Tim Lemperle vorbei. Timo Schultz setzte den U21-Nationalspieler bekanntlich auch im Sturmzentrum ein. Eine Rolle, die Thielmann auch in der Jugend durchaus spielte.
Bei den Profis wollte diese Position nicht so recht passen. Und da die Kölner sich im Angriff im Winter noch einmal verbessern wollen, wird es auch dort für das Eigengewächs schwer. Noch komplizierter wird die Situation damit automatisch für Carstensen, der ohnehin schon einen schweren Stand hat. Der junge Däne konnte sich bislang nicht durchsetzen und wird es wohl auch nach der Verpflichtung des Rechtsverteidigers nicht besonders leicht haben. Die Situation hat sich jedenfalls ganz sicher nicht verbessert. Und so deuten die Zeichen ein halbes Jahr nach der festen Verpflichtung schon wieder auf Abschied.
Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!