Datendribbling
·7. Juni 2024
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·7. Juni 2024
Aus den Augen, aus dem Sinn? Genau diesem Phänomen wollen wir mit unserem Format „Was macht der denn?“ entgegenwirken und dir wöchentlich zeigen, was der eine oder andere alte Bekannte aus Deutschland so treibt.
Nicht ein Mal, nicht zwei Mal, nicht drei Mal. Und auch nicht fünf, sechs oder sieben Mal. Ganze acht Mal wurde Luiz Gustavo in seiner Bundesliga-Laufbahn vom Platz gestellt. Rekord! Jedenfalls ein geteilter Rekord, denn auch die fleischgewordene Blutgrätsche Jens Nowotny bekam von den Bundesliga-Schiris acht Mal den roten Karton zu sehen. Der Brasilianer Luiz Gustavo ließ jedenfalls Spuren in der Bundesliga – nicht nur auf den Knöcheln seiner Gegenspieler, sondern auch in Form gewonnener Trophäen: Triple-Sieger mit dem FC Bayern, dazu ein DFB-Pokalsieg mit dem VfL Wolfsburg.
Foto: Alex Livesey/Getty Images
Vor sieben Jahren verabschiedete sich der Mittelfeldabräumer jedoch aus Deutschland und zog weiter zu Olympique Marseille. Nach einer Zwischenstation bei Fenerbahce ging Luiz Gustavo nach Saudi-Arabien zu al-Nassr – der Verein, der später noch einen gewissen Cristiano Ronaldo verpflichten sollte. Ein halbes Jahr lang lief Luiz Gustavo gemeinsam mit dem portugiesischen Weltstar für Klub aus Riad auf, inzwischen ist er jedoch in seine brasilianische Heimat zurückgekehrt und trägt das Trikot des FC Sao Paulo.
Ein weiterer Heimkehrer: Auch Shinji Kagawa, einst Kreativzentrum in den goldenen Dortmunder Jahren unter Jürgen Klopp, zockt inzwischen wieder in seinem Heimatland. Nach den glorreichen Klopp-Jahren und einem etwas weniger erfolgreichen zweiten Dortmunder Intermezzo fand Kagawa nie mehr zum ganz großen Fußball-Glück, obwohl er es bei ziemlich verschiedenen Vereinen probierte: Besiktas Istanbul, Real Saragossa, PAOK Thessaloniki, zuletzt auch noch VV St. Truiden in Belgien. Nirgendwo hielt es Kagawa besonders lange.
Foto: Kenta Harada/Getty Images
Nun also zurück zu Hause, in der J. League, bei Cerezo Osaka: dem Verein, bei dem Kagawas Profikarriere einst begonnen hatte. In seinem ersten Jahr übernahm Kagawa zwischenzeitlich sogar die Kapitänsbinde, inzwischen kommt er jedoch nicht mehr ganz so häufig zum Einsatz. Osaka dümpelt irgendwo im Mittelfeld der Tabelle rum, und man fragt sich, wie oft Shinji Kagawa eigentlich noch an Jürgen Klopp und die zwei deutschen Meisterschaften zurückdenkt.
Einst war er das große Offensivversprechen des TSV 1860 München: Peniel Mlapa, ein Talent aus der eigenen Jugend, aus der zuvor unter anderem die großartigen Bender-Brüder hervorgegangen waren. Der Sprung in den Profifußball gelang Mlapa hier, schnell verabschiedete er sich dann allerdings in die Bundesliga zur TSG Hoffenheim. Dort kam seine Karriere nicht so richtig voran. Ein Wechsel zu Borussia Mönchengladbach brachte auch keine wesentliche Besserung.
Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images
Mlapa ging einen Schritt zurück in die zweite Liga, spielte dort für Nürnberg, Bochum und Dresden. Hier und da gelang ihm auch mal ein Treffer, den Ruf eines Knipsers konnte er sich aber weiterhin nicht erarbeiten. Mlapa setzte seine Karriere zunächst in Belgien und später in den Vereinigten Arabischen Emiraten fort. Die Bilanz stimmte nun, in 69 Ligaspielen für al-Ittihad gelangen ihm 31 Treffer. Aus der sportlich weitestgehend bedeutungslosen Liga gelang ihm der Sprung zurück nach Deutschland allerdings nicht. Mlapa, inzwischen 33 Jahre alt, hat sich stattdessen offenbar vorgenommen, vor dem Karriereende noch ein bisschen was von der Welt zu sehen. Inzwischen spielt er in Südkorea für den Daejon Hana Citizen FC. Die Saisonbilanz ist ausbaufähig, 3 Tore in 12 Pflichtspielen. Aber vermutlich steht für Mlapa inzwischen längst der Spaß im Vordergrund.
Titelfoto: Boris Streubel/Bongarts/Getty Images
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