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Max von Stuckrad-Barre·19. Oktober 2023
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Max von Stuckrad-Barre·19. Oktober 2023
Aus den Augen, aus dem Sinn? Genau diesem Phänomen wollen wir mit unserem Format „Was macht der denn?“ entgegenwirken und dir wöchentlich zeigen, was der eine oder andere alte Bekannte aus Deutschland so treibt.
Wer einmal vom zuckersüßen Bequemlichkeitsnektar der Remote Work probiert hat, dem schmeckt die tägliche Fahrt ins Büro schnell nicht mehr. Insofern ist Jürgen Klinsmann einer von uns.
Denn allzu oft scheint dem neuen Arbeitgeber des früheren Bundestrainers das Privileg seiner physischen Anwesenheit offenbar nicht zuteil zu werden. Der südkoreanische Fußballverband, dessen Nationalmannschaft Klinsmann aktuell trainiert, soll laut Medienberichten nicht begeistert sein, dass der Weltmeister von 1990 einen wesentlichen Teil seiner Arbeitszeit nicht vor Ort in Südkorea verbringt.
Auf entsprechende Meldungen angesprochen reagierte Klinsmann laut ‚Korea Football News‘ wie folgt: „Meine Arbeit ist international. Wer ein internationales Turnier gewinnen will, muss international denken. Mein Büro ist dort, wo ich einen Laptop habe.“ Egal, was man von Klinsis Ansichten zum Thema Remote Work hält, den Vorwurf des Laptoptrainers muss er sich jetzt gefallen lassen.
Markus Gisdol hat einen neuen Job. Der frühere Bundesliga-Trainer, der im Februar 2022 sein Amt bei Lokomotive Moskau nach Ausbruch des Ukraine-Krieges niedergelegt hatte, übernimmt den türkischen Erstligisten Samsunspor. Was den 54-Jährigen an der neuen Aufgabe reizt, wird vor allem mit Blick auf seine früheren Stationen schnell klar.
Denn genau wie bei seinen Amtsübernahmen in Hoffenheim, Hamburg und Köln ist sicher, dass die Nummer nicht so einfach wird. Mit dem aktuell belegten letzten Platz in der Süper Lig ist die Gesamtsituation für Samsunspor nämlich gewissermaßen ausbaufähig.
Es gibt allerdings noch etwas, das Gisdol neben der schwierigen Aufgabe bei Samsunspor gefallen dürfte: Einen aktuellen Spieler im Kader seiner neuen Mannschaft hat er selbst verpflichtet. Also so ungefähr. Beziehungsweise im Jahr 2017.
Da holte Gisdol Ricky van Drongelen nämlich zum HSV. Über die Stationen Union Berlin, KV Mechelen und Hansa Rostock landete der Niederländer schließlich in der Türkei und muss jetzt bei Samsunspor, wieder zusammen mit Markus Gisdol, den zweiten Abstieg seiner Karriere verhindern. Letztes Mal, im Jahr 2018, klappte das bekanntlich nicht so gut.
Dafür hätte er nicht nach England wechseln müssen. Taiwo Awoniyi, der im Sommer letzten Jahres von Union Berlin zu Nottingham Forest wechselte, steht mit seinem neuen Klub trotz fünf eigener Torbeteiligungen gerade nur auf genau dem gleichen Platz, den auch sein früherer Verein aktuell etwas überraschend belegt: Rang 13.
Was man allerdings dazusagen muss: Mit Nottingham Forest wäre der 13 Platz in der Premier League sicherlich die größere Errungenschaft als der gleiche Platz es für Union in der Bundesliga wäre. Und: In England wird so ein 13. Platz auch deutlich besser bezahlt. Also doch: Alles richtig gemacht.