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William Laing·18. September 2022
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William Laing·18. September 2022
Aus den Augen, aus dem Sinn? Genau diesem Phänomen wollen wir mit unserem Format „Was macht der denn?“ entgegenwirken und dir wöchentlich zeigen, was der eine oder andere alte Bekannte aus der Bundesliga so treibt.
Jahrelang beackerte Michal Kadlec in Leverkusen die linke Abwehrseite. Der Tscheche war eine Institution in der BayArena, lief in 158 Pflichtspielen für die Werkself auf und steuerte insgesamt 27 Scorerpunkte bei. 2013 endete seine Zeit in Leverkusen. Damals war er 28 Jahre alt und wer hätte gedacht, dass er neun Jahre später dem Profifußball noch immer nicht auf Wiedersehen gesagt hat.
Say what? Kadlec spielt etwa noch? Natürlich spielt Kadlec noch. Der Typ ist eine Maschine, wenn auch eine Maschine mit Herz. Denn nach Stationen bei Fenerbahçe Istanbul und Sparta Prag kehrte er 2018 wieder dahin zurück, wo einst alles seinen Anfang genommen hatte.
Beim 1. FC Slovácko hatte Kadlec Anfang des Jahrtausend seine Profilaufbahn begonnen. 1. FC Slovácko? Haben wir den Namen nicht jüngst gehört? Na klar, denn der Klub war am vergangenen Donnerstag in der Europa Conference League zu Gast in Köln. Und Kapitän war natürlich der ewige Michal Kadlec.
Als Ex-Leverkusener dürfte der heute 37-Jährige gegen den 1. FC Köln mit Sicherheit extrem motiviert gewesen sein. Dieses Mal setzte es dennoch eine 2:4-Pleite. Aber ein Rückspiel gibt es ja auch noch.
1,95 Meter Körpergröße, 87 Kilogram Kampfgewicht: Timm Klose lehrte mit seiner Statur über Jahre den gegnerischen Angreifern in der Bundesliga das Fürchten. 75 Spiele absolvierte der Hüne in der höchsten deutschen Spielklasse, zunächst für den 1. FC Nürnberg, dann für den VfL Wolfsburg. Mit den Niedersachsen gewann er sogar den DFB-Pokal.
Doch wo ist Klose jetzt? Wohin verschlug es den kompromisslosen Defensivmann nach seiner Zeit in der VW-Arena? Tatsächlich ging es für den Namensvetter von Deutschland-Legende Miroslav auf eine Achterbahnfahrt in England und zwar mit ein und demselben Klub.
Im Januar 2016 wechselte er zu Norwich City in die Premier League. Mit den Canaries stieg der Schweizer jedoch in die zweitklassige Championship ab. Drei Jahre später ging es für Klose unter dem heutigen Gladbach-Coach Daniel Farke wieder hoch in die erste Liga, nur um in der Folgesaison mit Norwich wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten zu müssen.
2021 stieg Klose noch einmal mit Norwich in die Premier League auf, wechselte dann aber zurück in seine Heimat zum FC Basel. Und blieb dort? Nein, denn der Aufstiegsexperte macht seit diesem Jahr wieder die Insel unsicher. Mittlerweile kickt der 34-Jährige für Bristol City. Die sind in der Championship aktuell Siebter, also einen Rang hinter den Plätzen, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigen. Mit Klose dürfte da noch alles drin sein.
Es waren die Knallernews der Bundesliga im Sommer 2015. Außenverteidger Abdul-Rahman Baba wechselte nach nur einer, zugegebenermaßen starken Saison in Augsburg in die Premier League. Abnehmer für den Ghanaer war der FC Chelsea, der sich Babas Dienst stolze 26 Millionen Euro kosten ließ.
Ohne Baba zu nahe zu treten, aber das Geld hat der Londoner Klub schneller versenkt, als ein Eisberg die Titanic. Denn Baba kam für Chelsea auf 19 Pflichtspiele, 19! 26 Millionen Euro für 19 Einsätze. Sprecht mit den Buchmachern und den Scouts der Blues ein ernstes Wörtchen, denn die haben sich mal so richtig krass verkalkuliert.
Für Baba begann mit dem Wechsel zu Chelsea außerdem eine Leih-Odyssee vom feinsten. Schalke 04, Stade Reims, RCD Mallorca und PAOK Saloniki hießen die Stationen in den vergangenen Jahren für ihn. Und man glaubt es nicht, aber im Alter von 28 Jahren und sieben Spielzeiten nach seinem Wechsel aus Augsburg nach London steht Baba noch immer beim FC Chelsea unter Vertrag.
Aktuell ist er natürlich wieder verliehen. Dieses Mal durfte er auf der Insel bleiben. Baba kickt seit 2021 in der Championship für den FC Reading. Im nächsten Sommer geht’s wieder zurück zu Chelsea. Vielleicht gelingt mit Ende 20 der Durchbruch und die 26 Millionen rentieren sich doch noch.