Was macht der denn? BVB-Flop wird Nationalspieler, Ex-Leipziger geht steil | OneFootball

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Helge Wohltmann·1. Mai 2022

Was macht der denn? BVB-Flop wird Nationalspieler, Ex-Leipziger geht steil

Artikelbild:Was macht der denn? BVB-Flop wird Nationalspieler, Ex-Leipziger geht steil

Aus den Augen, aus dem Sinn? Genau diesem Phänomen wollen wir mit unserem Format „Was macht der denn?“ entgegenwirken und dir wöchentlich zeigen, was der eine oder andere alte Bekannte aus der Bundesliga so treibt.

Tahith Chong (Birmingham City/Manchester United)

„Er ist ein technisch guter Spieler, der auf beiden Außenpositionen spielen kann. Zudem verfügt er über ein hohes Tempo, das unserem Spiel guttun wird“, wurde Chong im September 2020 von Florian Kohfeldt mit Vorschusslorbeeren empfangen. Der Angreifer habe viel Potenzial und Werder wolle ihm dabei helfen, dieses vermehrt abzurufen. Die Vorfreude war groß bei den Bremern, immerhin hatten sie sich gerade ein vermeintliches Toptalent von Manchester United gesichert.


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Chong tat sich aber deutlich schwerer als erwartet, den Sprung in den Profifußball zu schaffen. Zu oft lief er sich fest, weil er mit dem Kopf durch die Wand wollte und den Moment des Abspiels verpasste. Ihm gelangen nur ein Tor und zwei Vorlagen in seinen 15 Pflichtspielen für Werder, ehe die Leihe schon im Winter auf Wunsch des Spielers aufgelöst wurde. Der damals 21-Jährige sah keine Chance mehr auf Einsatzzeiten. Ihn zog es zu Brügge weiter, wo ihm in sieben Ligaspielen immerhin vier Vorlagen gelangen.

Eine weitere Leihe sollte für den Durchbruch sorgen. Dieses Mal ging es zu Birmingham City in die zweite englische Liga. Dort lief es besser für den Flügelflitzer, der sich zum Stammspieler mauserte. Dieses Mal wurde seine Entwicklung Ende März aber von einer schweren Leistenverletzung gestoppt, die ihn vier Monate außer Gefecht setzen wird. „Es ist ein massiver Verlust. Jeder weiß, wie gut er war, seitdem er hier angefangen hat“, bedauert Birmingham-Coach Lee Bowyer den Ausfall. Chongs Vertrag bei Stammklub Manchester United läuft diesen Sommer aus. Der Klub hat jedoch eine Option auf ein weiteres Jahr.


Emile Smith Rowe (FC Arsenal)

Wie schnell es nach einer verpatzten Leihe nach oben gehen kann, zeigt das Beispiel von Smith Rowe, der im Winter 2019 für ein halbes Jahr zu Leipzig ging und dort nur auf 26 Einsatzminuten kam. Aufgrund von Wachstumsschmerzen und großer Nervosität durfte er kaum spielen. „Es war hart, aber es hat mich definitiv zu einem besseren Menschen gemacht“, berichtete er 2021 im ‚Guardian‘ über die Zeit.

Nach einer enttäuschenden Hinrunde ging es zum abstiegsbedrohten Zweitligisten Huddersfield Town, wo Smith Rowe den entscheidenden Entwicklungsschritt machte. Der Youngster nahm die Situation komplett an und half seinem Team, den Keller zu verlassen. Er habe sofort einen Effekt auf das Spiel gehabt, beschrieb ihn sein damaliger Trainer Mark Hudson bei ‚Sky Sports‘: „Du konntest sofort sein Talent sehen, seine Technik, seine Qualität das Spiel schnell zu machen.“ Smith Rowe fand seinen Groove und zeigte danach auch bei Arsenal, wie gut er wirklich ist.

Zunächst von einer Schulterverletzung zurückgeworfen, eroberte er sich in der zweiten Saisonhälfte einen Stammplatz und mauserte sich in der aktuellen Saison sogar zum englischen Nationalspieler. Kein Wunder bei zehn Toren in 29 Premier-League-Spielen. Es kann aber auch nicht alles perfekt laufen. Zuletzt ließ sich ESR ein Tattoo stechen, auf dem eine Uhr zu sehen ist, die 13 Stunden (XIII) anzeigt. Könnte man das noch als Absicht abtun, ist auch die „Vier“ falsch geschrieben (IIII statt IV). Wichtig ist aber ja auf’m Platz.


Mikel Merino (Real Sociedad)

Thomas Tuchel und Lucien Favre wussten mit Merino nicht viel anzufangen, als sie ihn bei Borussia Dortmund coachten. Eigentlich verwunderlich, hätte er als passstarker Akteur im Zentrum doch perfekt zum Ballbesitzfußball der beiden Trainer passen müssen. Der Mittelfeldspieler kam trotzdem kaum zum Einsatz und wurde 2018 nach einer vorherigen Leihe fest für sieben Millionen Euro an Newcastle United abgegeben. Von dort aus ging es für den Spanier in seine Heimat zu Real Sociedad, das zwölf Millionen Euro für ihn auf den Tisch legte.

Hier blühte Merino vollends auf und wurde zum Dreh- und Angelpunkt des Mittelfelds. Er spielte sogar so gut, dass er Stammspieler der spanischen Nartionalmannschaft wurde und seinen Marktwert auf 50 Millionen Euro steigerte. „Manchmal wird nicht auf deine Fähigkeiten geschaut“, blickte er im Februar diesen Jahres in der ‚Sport Bild‘ auf seine Dortmunder Zeit zurück. „Mein jetziger Trainer Imanol Alguacil dagegen ließ mich sofort spielen, gibt mir wie dem gesamten Team Zuneigung und Vertrauen.“ Manchmal kann es so einfach sein.