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·12. Juni 2025
Was machen die U21-Europameister von 2021 heute?

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·12. Juni 2025
Schließt sich der Kreis für die deutsche U21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2025? Die DFB-Junioren wollen in der Slowakei den vierten EM-Titel holen und gehen als Mitfavorit ins Turnier. 2009 hatte eine deutsche U21 erstmals den Titel errungen. Die Spieler damals bildeten fünf Jahre später das Fundament für die Weltmeister von Rio.
2017 und weitere vier Jahre später 2021 folgten die EM-Titel Nummer zwei und drei. Errungen wurde der letzte vor gut vier Jahren. Am 6. Juni 2021 in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Der Gegner zum Auftakt für die EM '25: Slowenien.
Bevor das Turnier so richtig ins Rollen kommt und klar wird, wie gut die Chancen für das Team von Bundestrainer Antonio Di Salvo mit Nick Woltemade, Brajan Gruda und Co. sind, blicken wir zurück auf das 2021er Team. Vor vier Jahren war Di Salvo noch Co-Trainer der U21, die von Stefan Kuntz, dem heutigen HSV-Sportvorstand, zum zweiten Mal zum Titel geführt wurde.
Im Finale reichte den deutschen Junioren ein knapper 1:0-Sieg gegen Portugal. Lukas Nmecha erzielte auf Vorlage von Ridle Baku den goldenen Treffer kurz nach der Pause in der 49. Minute. Auf portugiesischer Seite standen einige Spieler in der Startelf, die heute große Namen sind: Porto-Keeper Diogo Costa, Man-United-Außenverteidiger Diogo Dalot und vor allem Champions-League-Sieger Vitinha. Milan-Star Rafael Leao, der aktuell auch mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wird, kam zum Seitenwechsel als Joker ins Spiel. Aus zwei weiteren portugiesischen Einwechselspielern sind heute Stars geworden: Auch PSG-Torjäger Goncalo Ramos und Juve-Dribbler Francisco Conceicao wurden eingewechselt. Zwei heutige Bundesliga-Legionäre waren für Portugal auch dabei: Diogo Leite von Union Berlin und Wolfsburg-Angreifer Tiago Tomas.
Für Deutschland in der Startelf standen beim Triumph über Portugal einige Spieler, die heute in der A-Nationalmannschaft eine wichtige Rolle spielen. Stefan Kuntz ließ seine Truppe im 4-3-3-System auflaufen.Vor Keeper Finn Dahmen bildeten Ridle Baku, Amos Pieper, Nico Schlotterbeck und David Raum die Viererkette. Niklas Dorsch agierte davor als nominell alleiniger Sechser. Unterstützt wurde er im zentralen Mittelfeld von Arne Maier und Salih Özcan.In der Offensive agierte Lukas Nmacha als Mittelstürmer, Mergim Berisha und Florian Wirtz wurden auf den Flügeln eingesetzt.
Eingewechselt im Finale wurde zunächst Karim Adeyemi in der 67. Minute. Eine Minute später kam Jonathan Burkardt ins Spiel. Kurz vor Schluss durften dann auch noch Vitaly Janelt, Ismail Jakobs und Anton Stach Finalluft schnuppern.
Dahmen - Baku, Pieper, Schlotterbeck, Raum - Dorsch (ab 85. Janelt), Maier, Özcan (ab 90.+2 Stach) - Wirtz (ab 68. Burkardt), Berisha (ab 67. Adeyemi) - Nmecha (ab 85. Jakobs)
Festhalten kann man mit Blick auf den 2021er Kader: Mehr oder weniger durchgesetzt im Profigeschäft haben sich alle deutschen Youngster.Die größte Karriere hat bislang natürlich Florian Wirtz hingelegt, der mit seinem Wechsel zum FC Liverpool zum dritteuersten Spieler der Fußballgeschichte werden wird. Bis zu 150 Millionen Euro Ablöse zahlen die Reds an Bayer Leverkusen.Würde man ein Ranking aufstellen, könnte man sagen, dass BVB-Innenverteidiger Nico Schlotterbeck die zweitbeste Entwicklung genommen hat. In Dortmund ist er Abwehrchef, mit Blick auf die WM 2026 hat er gute Stammplatzchancen.Eine wichtige Rolle in der A-Nationalmannschaft spielt auch David Raum. Für den heutigen Leipziger ging der Stern bei dieser U21-EM auf. Es folgte der Wechsel von Greuther Fürth zur TSG Hoffenheim und später nach Leipzig.
"Oben angekommen" sind mittlerweile auch Karim Adeyemi, Jonathan Burkardt und Salih Özcan. Letzterer aber nicht im deutschen A-Team, sondern für die Türkei. Der Noch-Dortmunder entschied sich im Anschluss zum Verbandswechsel. Genau wie Ismail Jakobs, der mittlerweile für den Senegal spielt.
Schon A-Länderspiele absolviert, aber aktuell eher kein großes Thema für die Nagelsmann-Truppe sind Ridle Baku, Anton Stach, Mergim Berisha, Lukas Nmecha und Josha Vagnoman.
Enttäuschender verliefen bislang die weiteren Karrieren von Arne Maier - einst als ganz großes Mittelfeld-Talent gehandelt - und von Niklas Dorsch. Das Bayern-Eigengewächs war 2021 einer der größten Shootingstars im Team und mit der kicker-Note 1,5 der beste Spieler im Finale. Nach der EM ging es von Dorsch vom belgischen Klub KAA Gent zum FC Augsburg in der Bundesliga. Nachhaltig durchsetzen konnte er sich dort aber nicht, es folgte im vergangenen Sommer der Wechsel zum 1. FC Heidenheim.
*Jakobs hat 19 A-Länderspiele für den Senegal absolviert** Özcan hat 23 A-Länderspiele für die Türkei absolviert