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·18. Dezember 2024

Was den VfB Stuttgart und Sankt Pauli verbindet

Artikelbild:Was den VfB Stuttgart und Sankt Pauli verbindet

Sankt Pauli ist wie der VfB, genauso anstrengend. Das kleine f, immer wieder Anlass zur Beanstandung oder gar Wut in Stuttgart. Genauso bei den Kiez-Kickern: Hier darf auf keinen Fall nur Pauli gesagt werden, das “Sankt” ist heilig! Aber ist “Kiez-Kicker” eigentlich erlaubt?

Und die sonstigen Verbindungen zwischen den beiden Clubs? Ein paar Spieler waren in beiden Clubs aktiv. Eine kleine Zeitreise:


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Andrè Golke Mit 25 Treffern ist er bis heute Rekordtorschütze des Kiez-Klubs in der ersten Liga. Nachdem der VfB 1992 Meister wurde, wechselte er nach Stuttgart. Keine glückliche Verbindung. Golke kam nie über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus, schoss immerhin im Entscheidungsspiel zum Einzug in Champions League gegen Leeds United den Ehrentreffer. Aber darin erinnert sich niemand gerne!

Felix Luz Der gebürtige Esslinger ging mit 14 zum VfB und durchlief dort alle Juniorenteams. Den Sprung zu den Profis schaffte er nicht und landete nach einer Leihe nach Hoffenheim in Hamburg. In der Saison 2005/2006 war Luz Teil des Pokalwunders von St. Pauli, als die Hamburger bis ins Halbfinale vorstießen. Er erzielte sogar das Tor des Monats mit dem zwischenzeitlichen 2:2 im Achtelfinale gegen Hertha BSC. Und heute? “Ich arbeite als Spielerberater für meinen Freund Kevin Kuranyi“. Das Engagement für seinen Kumpel führte schließlich auch zur Trennung zwischen dem VfB und Luz, der bis 2018 in Cannstatt als Jugendtrainer arbeitete, bevor er Spielerberater wurde.

Benjamin Adrion In Stuttgart ist sein Vater Rainer wesentlich bekannter, auf St. Pauli ist er eine Legende. Er hinterließ dort sportlich nicht unbedingt Eindruck (rund 50 Spiele in erster und zweiter Mannschaft), mit der Gründung von Viva con aqua parallel zu seiner aktiven Zeit auf St. Pauli beeindruckte er umso mehr. Ebenfalls Teil des St. Pauli-Pokalwunders 2005/2006.

Michel Dinzey Absolvierte lediglich 14 Spiele beim VfB unter Trainer Jürgen Röber. Wurde nach seinem Wechsel zu St. Pauli sofort Publikumsliebling. Nach diversen Stationen kehrte er 2004 zurück und feierte mit Luz und Adrion das St. Pauli-Pokalwunder 2005/2006. Zum 100-jährigen wählten ihn die Fans in die Jahrhundertelf von St. Pauli.

Bernd Nehrig Nur ein Spiel für den VfB (2006), immerhin eine Saison in Hamburg.

Patrick Funk Lediglich eine Handvoll Einsätze bei den VfB-Profis, ein Tor beim 1:4 gegen Nürnberg 2011. Danach zwei Jahre an St. Pauli ausgeliehen. Die Fritz-Walter-Medaille in Gold (2007) war sein größter Erfolg.

Daniel Ginczek Der Schmerzensmann von Stuttgart. Er hatte seinen Durchbruch bei St. Pauli 2012/2013 mit 18 Saisontoren, bevor er über den Umweg Nürnberg 2014 zum VfB wechselte. Hier haben wir ihn ins Herz geschlossen, weil er nie aufgab, nach jeder Verletzung noch muskulöser zurück kam und 2015 das entscheidende Tor in Paderborn schoss. Und die schönsten Bilder von Wiebke Ginczek und ihren süßen Mäusen haben wir uns an den Kühlschrank gepinnt.

Borys Tashchy In Odessa geboren, kämpfte sich der Ukrainer von der zweiten Mannschaft zu den Profis – jedoch ohne groß aufzufallen. Nachdem sein Vertrag 2017 aufgelöst wurde, folgte nach zwei Saisons in Duisburg der Wechsel nach St. Pauli. Auch hier ohne Impact. Spielt heute bei Erzgebirge Aue.

Omar Marmoush Nahm auf St. Pauli Anlauf zu seinem heutigen 40 Millionen-Marktwert. Danach beim VfB noch zu viel verspielt, wollte an alles ein Schleifchen machen. Unvergessen natürlich sein Eckball vor dem 2:1 von Wataru Endo gegen Köln – und die Aero-Löcher in den Stutzen!

Alexander Blessin In Cannstatt am Neckar geboren, kam über Bonlanden und Ditzingen zum VfB. Mit mehr Spielen für die „Amas“ als für die Profis. Danach noch zehn Stationen als Fußballer, ehe er Trainer wurde. Erst U-Mannschaften in Leipzig, dann Ostende, Genua, St. Gilloise, heute schließlich Sankt Pauli.

Legendär natürlich: André Trulsen Co-Trainer von Alexander Zorniger und mit rund 400 Spielen für St. Pauli (und gewählt in die Jahrhundertelf). Ihn traf ich 2015 zufällig am “Palast der Republik”. Ich nannte ihn den halben Abend Klaus Thomforde (ebenfalls in der Jahrhundertelf) bis er mich endlich darauf aufmerksam machte. Wie peinlich, das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen und gab ihm ein paar Getränke aus, was zu einem mehr als turbulenten Abend in der „Schankstelle” führte. Als die Sonne aufging, tauschten wir Nummern aus und wollten uns zum Joggen am Bärensee verabreden. Die Entlassung von Zorniger kam uns leider dazwischen.

Ich dachte auch, dass Sven Schipplock auf dem Kiez kickte. Aber da erinnere ich mich falsch, ich verwechselte es mit seinem Siegtor zum 2:1 auf St. Pauli 2011. “In der Situation vor dem Tor hat er Mut bewiesen, sich durch ein, zwei gute Bewegungen in eine aussichtsreiche Schussposition gebracht und den Ball dann top getroffen”, so sein Entdecker Bruno Labbadia nach dem Spiel. Fun Fact: Schipplock wohnte zu dem Zeitpunkt zusammen mit Daniel Didavi in einer WG.

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VfB-Geschichte in einem Bild: Schippo, Okazaki, Gente und Träsch. Und wie hieß nochmal Brunos Co-Trainer: Eddy Sözer!

Großartig auch das Siegtor beim 1:0-Auswärtssieg von Carlos Mané 2017, der “auch dann noch leichtfüßig wirkt, wenn er knöcheltief im Matsch versinkt“. Ja, der Carlos Mané, der sich für den VfB kaputt machte.

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Sein Lachen, ich habe es so vermisst! Mané Legende!

Das letzte Spiel zwischen St. Pauli und dem VfB? Im VertikalGIF schrieben wir 2020 „Kuchen, Kischte, Kieferbruch“. Der VfB spielte 1:1 am Millerntor, das Tor schoss Mario Gomez auf Vorlage von Silas.

Das letzte Heimspiel gewann der VfB im August 2019 mit 2:1. Nico Gonzalez traf in der Nachspielzeit nach einer Willy-Sagnol-Gedächtnis-Halbfeldflanke von Borna Sosa. Damals schon für den VfB auf dem Feld: Pascal Stenzel und Ata Karazor!

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Nachspielzeit muss nicht sein, würde ich aber auch nehmen: „Von links flankt Mittelstädt und in der Mitte steht Woltemade …“

Bilder: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images (Aufmacher), Martin Rose/Bongarts/Getty Images (Schipplock und Mané)

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