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·11. Januar 2025
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Insgesamt 68 Mannschaften spielten seit der Saison 2008/2009 in der 3. Liga. Während einige Klubs den Sprung in die Bundesliga geschafft haben, sind andere Vereine vom Radar der breiten Öffentlichkeit verschwunden. liga3-online.de holt diese Klubs nun wieder hervor. Heute: Die Würzburger Kickers, die insgesamt fünf Jahre in der 3. Liga am Ball waren.
Erstmals in die 3. Liga stiegen die Würzburger Kickers in der Saison 2014/15 auf. Als Meister in der Regionalliga Bayern und Sieger in den Aufstiegsspielen gegen den 1. FC Saarbrücken (die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen) gelang die lange ersehnte Rückkehr in den Profifußball. Sensationell wurde es in der Drittliga-Saison darauf: Würzburg schaffte als Tabellendritter den Durchmarsch in die 2. Bundesliga.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Kickers erst der zweite Klub nach RB Leipzig, der seit Gründung der eingleisigen 3. Liga im Jahr 2008 von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga durchmarschierte. In den Jahren darauf folgten dann noch einige andere Klubs – die SSV Jahn Regensburg (2017), die SV 07 Elversberg (2023), der SSV Ulm 1846 und der SC Preußen Münster (beide 2024) – mit diesem Kunststück. Erfolgstrainer und mitverantwortlich für den Würzburger Durchmarsch damals: Bernd Hollerbach.
2016 in der 2. Bundesliga angekommen, waren die Rot-Weißen vergeblich auf der Suche nach Konstanz. Nach dem historischen Durchmarsch ging es für die Kickers direkt wieder runter in die 3. Liga. Mit 34 Zählern verpasste Würzburg knapp den Relegationsplatz. Zurück in der 3. Liga fand Würzburg aber schnell wieder in die Erfolgsspur. Zweimal in Folge landeten die Unterfranken auf Platz fünf.
In der anschließenden Saison 2019/20 schrieben die Kickers dann aus mehreren Gründen Schlagzeilen. Sportlich ging es weiter bergauf – am Ende stieg Würzburg als Tabellenzweiter erneut in die 2. Bundesliga auf. Schon während der Saison war Felix Magath in seiner Rolle als Global Sports Director des Sponsors "Flyeralarm" zum Verein gestoßen. Gemeinsam mit dem ehemaligen Meistertrainer des VfL Wolfsburg startete der nächste Versuch, sich in der 2. Bundesliga zu behaupten. Aber auch dieser scheiterte. Diesmal stieg Würzburg nicht bloß wieder in die 3. Liga ab – sondern musste anschließend auch noch den Gang in die Regionalliga Bayern antreten. Schon nach dem Abstieg in die 3. Liga war Magaths Zeit in Würzburg übrigens wieder vorbei.
Zurück in der Regionalliga Bayern, in der die Kickers zuletzt 2014/15 vor dem Durchmarsch gespielt hatten, begann der Re-Start mit dem neuen Coach Marco Wildersinn. In seiner Premierensaison holte Wildersinn mit Würzburg 80 Punkte und wurde hinter der SpVgg Unterhaching (mit Trainer Sandro Wagner) Vizemeister. Sechs Zähler fehlten am Ende für die Meisterschaft, die Würzburg aber dann in der Saison darauf holte.
Mit 82 Punkten betrug der Vorsprung auf die zweitplatzierte DJK Vilzing satte 13 Zähler. Die erneute Rückkehr in die 3. Liga blieb aber aus. In den Aufstiegsspielen zog das Wildersinn-Team gegen die U23 von Hannover 96 im Elfmeterschießen den Kürzeren. Damit hieß es: Mindestens ein weiteres Jahr in der Regionalliga Bayern, in der Würzburg zur Winterpause aktuell auf Platz fünf steht. Wildersinn zog es nach dem verpassten Aufstieg im Sommer 2024 zurück in die Regionalliga Südwest zu den Stuttgarter Kickers. In Würzburg übernahm zunächst Markus Zschiesche die Leitung – nach nur etwas mehr als zwei Monaten wurde er aber schon wieder freigestellt.
Jetzt versucht Ex-Bundesliga-Profi Martin Lanig (u.a. VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt und 1. FC Köln) die Unterfranken wieder zurück in den Profifußball zu führen. Seit seinem Start im September verloren die Kickers erst eine Partie (0:3 gegen den FV Illertissen). Dennoch beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Schweinfurt 05 acht Zähler. Die Rückrunde beginnt für das Lanig-Team am 28. Februar mit dem Top-Spiel bei der zweitplatzierten U23 des FC Bayern München.
Unterstützung erhält Lanig ab sofort von Walter Thomae als neuen Co-Trainer. Thomae war lange beim VfB Stuttgart im Nachwuchsbereich tätig, zuletzt arbeitete der 58-Jährige als Assistenztrainer beim FC Vaduz in Liechtenstein. “Mit Walter Thomae gewinnen wir einen ausgewiesenen Fachmann für unser Trainerteam", sagt Kickers-Sportdirektor Sebastian Neumann: "Seine Erfahrung und Kompetenz werden eine große Bereicherung für unsere Mannschaft sein."
Zum Kader des neu formierten Trainerteams gehört mit Benjamin Girth auch ein ehemaliger Drittligameister. 2019 wurde der frühere Regionalliga-Torschützenkönig des SV Meppen Champion in der 3. Liga mit dem VfL Osnabrück. Nun soll er den Würzburger Kickers mit seinen Treffern dabei helfen, in der Regionalliga zu alter Stärke zurückzufinden. Mit bisher neun Saisontreffern ist er Top-Scorer im Team.