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·18. Oktober 2024

Warum St. Pauli in Dortmund nicht chancenlos ist

Artikelbild:Warum St. Pauli in Dortmund nicht chancenlos ist

Auf den ersten Blick sieht das Auswärtsspiel beim BVB nach einer klaren Sache aus. Doch St. Pauli reist nicht ohne Hoffnung ins Ruhrgebiet

Auf den ersten und zweiten Blick sieht das Freitagabendspiel zwischen der Borussia und dem Aufsteiger St. Pauli nach einer klaren Sache aus. Dortmund hat im eigenen Stadion seit mehr als sechs Monaten nicht mehr verloren. In vier Heimspielen schoss der BVB 17 Tore. Zuletzt gab es ein 7:1 gegen Celtic Glasgow. Dortmund ist zuhause wieder eine Macht. Speziell am Freitag, an dem sie seit 38 Spielen nicht mehr verloren haben.


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Die schlechte Stimmung handelt sich der BVB regelmäßig in der Fremde ein. Niederlagen wie zuletzt bei Union werden von den Fans schon sarkastisch eingeplant. Meistens folgt darauf eine Reaktion vor eigenem Publikum. Die Stimmung wird aufgeheizt sein.

Die Fans wollen nicht schon wieder Fünfter werden. Ein Spruchband gegen Ex-Trainer Jürgen Klopp kann man auch erwarten. Man würde denken: Ein Aufsteiger wie St. Pauli kommt da als "Aufbaugegner" gerade recht. Doch St. Pauli reist weiß Gott nicht ohne jede Hoffnung ins Ruhrgebiet.

Die Heimspiele des BVB liefen nicht so leicht, wie es sich in der Statistik aussieht. Im kleinen Revierderby gegen Bochum stand es nach 20 Minuten 0:2. Der Tabellenletzte hatte sogar die riesige Chance aufs 0:3. Wie hat der VfL das angestellt? Das 1:0 und die Chance aufs 3:0 entstanden durch blitzsauberes Konterspiel. Der BVB hat aktuell große Probleme nach Ballverlust. Die Abläufe sind noch nicht einstudiert.

St. Pauli kann hiervon profitieren, wenn die Aufstellung passt. Eggestein ist kein perfekter Wandspieler, aber diese Situationen liegen ihm. Kurze Rückpässe auf Irvine oder Wagner, die dann die schnellen Außen Afolayan und Guilavogui schicken. Fußball kann so einfach sein.

Einfach machen die Dortmunder es ihrem Gegner zur Zeit sehr häufig.. Nico Schlotterbeck, selbstverständlich hochtalentiert, leistet sich gerade Patzer um Patzer. Gegen Bremen flog er vom Platz, gegen Bochum verschuldete er das 0:2 und bei Union den Elfmeter zum 0:1.

Auch Niklas Süle kam dieses Jahr im Strafraum schon zu spät. Auch bei Standards und eigentlich harmlosen Flanken haben Dortmunds Gegner immer wieder gute Gelegenheiten. Wenn St. Pauli sich nicht zurückzieht, sondern mutig agiert, immer wieder stört, können sie genau diese Fehler provozieren.

Mutig zu spielen wird erstmal jeder Trainer befürworten. Aber vom Mut ist es nie weit zur Naivität. Das hat sich Celtic Glasgow beim BVB geleistet. Immer wieder verloren die Schotten den Ball kurz vorm eigenen Strafraum. St. Pauli hat selbst einen Hang zu solchen Aktionen und wurde zuletzt gegen Mainz bitter bestraft.

Da lange Bälle mit Eggestein in der Spitze aber auch keine Option sind, muss St. Pauli über die Außenbahnen versuchen. Die spielstarken Philipp Treu und Manolas Saliakas haben bereits gezeigt, dass aus ihren Aktionen Gefahr entstehen kann. Ohne Elias Saad (fehlt mehrere Wochen verletzt) wird das so oder so wichtiger für den Aufsteiger.

Generell muss St. Pauli die Offensive des BVB zu harter Arbeit zwingen. Hart wird's beim BVB, wenn Serhou Guirassy keinen Stich sieht. Union Berlin hat's vorgemacht. Guirassy geht zu gern ins Mittelfeld zurück um dann perfekte Steckpässe auf die einrückenden Außen zu spielen. Der eingespielte Kern um Hauke Wahl, Eric Smith und Jackson Irvine kann das verhindern. Wenn sie dann auch noch den Radius von Spielgestalter Pascal Groß eingrenzen, wird es noch schwieriger.

St. Pauli muss und darf sich in Dortmund nicht verstecken. Auch ohne Shootingstar Elias Saad. Gegen Leipzig haben sie ihr ganzes Können gezeigt. Nach dem schwachen Saisonstart sind selbst solche Spiele kein Bonus mehr. Jeder Punkt zählt. Warum nicht einer oder drei beim BVB?

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