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·13. April 2025

Warum St. Pauli die Klasse hält und Holstein Kiel nicht

Artikelbild:Warum St. Pauli die Klasse hält und Holstein Kiel nicht

Mehrfach erwähnte St. Paulis Trainer Alexander Blessin, dass ihm der Auftritt seiner Mannschaft im Nordderby bei Holstein Kiel überhaupt nicht gefallen habe. Es sei eins der schlechtesten Spiele der Saison gewesen. Auch seine Spieler (u.a. Philipp Treu und Hauke Wahl) stimmten in diesen Tenor ein. Und dennoch stand um 17.30 Uhr genau diese Mannschaft feiernd vor der eigenen Fankurve, während der Gegner ausgelaugt am Boden lag. Der FC St. Pauli erzwingt in den letzten Minuten den so eminent wichtigen 2:1-Auswärtssieg beim Tabellenletzten aus Holstein Kiel. Doch warum können die Kiezkicker mittlerweile sogar mit mangelhaften Auftritten drei Punkte einfahren? Und warum scheint es so, als würde Holstein Kiel das Pech an den Füßen kleben?

„Immer Glück ist Können“, sagte schon Trainerlegende Hermann Gerland. Umgekehrt muss dies bedeuten, dass ständiges Pech auch mit Unvermögen zusammenhängt. Holstein Kiel hat sich schon mehrfach anhören dürfen, dass sie eigentlich gut mitgespielt und ja auch einen oder sogar drei Punkte verdient gehabt hätten. Doch in diesem Spiel, wo selbst ein Unentschieden zu wenig gewesen wäre, drängten die Schleswig-Holsteiner in der Schlussphase bedenklich wenig nach vorne. Selbst die Brechstange wurde nicht ausgepackt. Nach dem frühen Führungstor durch Alexander Bernhardsson schaffte die Mannschaft von Marcel Rapp es gar nicht mehr, aus dem Spiel Gefahr zu erzeugen. Dabei ist genau das die Stärke von Kiel. Mit 40 Saisontoren haben sie ganze 14 mehr erzielt als der Gegner von der Reeperbahn. Nur warum steht der Mitaufsteiger bei 29 Punkten und Kiel nur bei derer 18?


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St. Pauli schaffte nun zweimal in Folge ein Last-Minute-Tor. Sie spielen ihren Stiefel herunter und wagen sich gegen Ende des Spiels Meter für Meter nach vorne. Blessin glaubt daran, dass seine Mannschaft Selbstvertrauen getankt hat, was ihnen selbst durch derartig schlechte Spiele hilft. Schon kurz vor dem 2:1 hatte Jackson Irvine eine große Torchance per Kopfball. Das 2:1, schlussendlich ein Eigentor von Kiels Max Geschwill, konnte nur fallen, weil Noah Weißhaupt zunächst auf ein Durchrutschen des Balles spekulierte und dann auf eigene Faust in den Strafraum vordrang. Nach dem sein erster Schuss von Torwart Dähne noch pariert wurde, setzte er nach. Kiels Spieler schienen in dieser Szene wie in Trance. Ihnen fehlte das letzte Quäntchen Bewusstsein für die Situation.

Genau solche Szenen erarbeitete Kiel sich nicht. Doch genau diese Szenen braucht es, wenn die eigene Qualität die geringste der Liga ist. Abgestiegen ist Kiel noch nicht, dafür ist die Konkurrenz aus Bochum und Heidenheim zu schwach. Besser als all diese Teams ist der FC St. Pauli. Die Mischung aus defensiver Stabilität und offensivem Willen reicht dieses Jahr aus, um drei Mannschaften hinter sich zu lassen. Sie haben sich von Spiel zu Spiel weiterentwickelt und sind Woche für Woche ein ernstzunehmender Gegner. Dass das nicht selbstverständlich ist, zeigt Holstein Kiel.

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