Warum Florian Wirtz seinen Vertrag in Leverkusen verlängert | OneFootball

Laut Kicker verlängert Florian Wirtz seinen Vertrag bis 2028. Die Gehaltsaufbesserung lohnt sich für die Bayer-Bosse doppelt

Die Nachricht aus dem Kicker wirbelte sofort durch alle Top-Ligen Europas: Das deutsche Supertalent Florian Wirtz verlängert seinen bis 2027 laufenden Vertrag bei Bayer Leverkusen um ein Jahr. “Der Deal steht”, titelte das Magazin selbstbewusst. Was ja auf den ersten Blick bedeutet: Real Madrid, Bayern München und die vielen anderen Großklubs, die Wirtz unbedingt wollten, schauen in die Röhre und bekommen ihn nicht.

Wirklich nicht? Gemach, gemach. So eine Vertragsverlängerung bedeutet ja nicht, dass Florian Wirtz nicht trotzdem vorzeitig den Arbeitgeber wechseln kann. Er wird nur teurer, weil die Vorzeichen sich geändert haben. Zuallererst: Er bekommt mehr Gehalt. Erstens vorzeitig und zweitens in einer Dimension, die bei kommenden Verhandlungen als Benchmark gilt. Außerdem: Für die Gehaltserhöhung kassiert Bayer Leverkusen irgendwann die Rendite.

Florian Wirtz: Ablöse von bis zu 200 Mio. Euro möglich

Spätestens 2025 oder 2026, wenn andere Klubs Florian Wirtz vorzeitig verpflichten wollen und die jetzt verlängerte Vertragslaufzeit umso höher kompensieren müssen. Eine Ablösesumme von 150 bis 200 Millionen Euro ist längst keine Utopie mehr. Er wäre dann der teuerste deutsche Nationalspieler der Geschichte – und Bayer Leverkusen hätte ein Riesengeschäft gemacht. Dass die Wirtz-Seite das mitmacht: Chapeau, Bayer-Bosse!

Sowas funktioniert nur, wenn Spieler und Verein ein gemeinsames Verständnis dafür haben, wie die Zukunftsplanung laufen soll. Einerseits gewinnt Bayer Leverkusen Zeit, um womöglich die Nachfolge vorzubereiten; ausreichend Geld wäre ja da. Und Florian Wirtz selbst nimmt den Druck aus dem Spiel, dass eine zeitnahe Entscheidung gefällt werden muss. Seine Karriere kann sich unterm Bayer-Kreuz entwickeln, bis der richtig Klub anbeißt.

Gratulation an Bayer Leverkusen

Man kann, siehe oben, Bayer Leverkusen zu dieser Weitsicht nur gratulieren. Talente finden, aufbauen und teuer verkaufen, um die nächste Schleife zu drehen: So gelingt modernes Vereinsmanagement, wenn man selbst nicht wirtschaftlich zu den besten Adressen gehört. Es reicht immer noch, um Meister und Pokalsieger zu werden und den Bayern wehzutun. Man wünscht vielen anderen Traditionsklubs: Fahrt dorthin und lernt von Bayer 04.