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·8. Dezember 2023

Vorbericht: VfL Osnabrück – FC St. Pauli (16. Spieltag, 23/24)

Artikelbild:Vorbericht: VfL Osnabrück – FC St. Pauli (16. Spieltag, 23/24)

Der FC St. Pauli spielt Samstagabend beim VfL Osnabrück. Auf dem Papier ist es eine klare Angelegenheit. Auf dem Platz ist dazu eine weitere Top-Leistung notwendig. Der Vorbericht.(Titelbild: Peter Boehmer)

Es ist das letzte Flutlichtspiel des Jahres 2023 für den FCSP, das letzte Auswärtsspiel und der Abschluss einer emotionalen Englischen Woche. Verliert das Team das Spiel nicht, dann wird man das Kalenderjahr ohne eine einzige Niederlage außerhalb Hamburgs beenden. Die Quote bis hierhin ist wahnsinnig: 13 von 16 Spielen außerhalb Hamburgs konnten gewonnen werden. In Fürth, Paderborn und Braunschweig gab es jeweils ein Unentschieden. Ich finde ein 14/17 sähe bei dieser Statistik super aus.Hört gerne in das „Vor dem Spiel“-Gespräch von Casche rein. Er sprach mit Susanne Fetter, Sportchefin der NOZ.


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FC St. Pauli: Wer kann spielen, wer fehlt?

Alle Spieler sind gut aus dem Pokalspiel herausgekommen, sind also auch für das Spiel gegen Osnabrück einsatzbereit. Explizit wurde einzig Simon Zoller erwähnt, der nicht spielen kann. Die „leichten muskulären Probleme“, von denen Hürzeler vor dem Homburg-Spiel sprach, scheinen ein Training von Zoller aktuell nicht möglich zu machen. Hürzeler sprach davon, dass er erstmal wieder ins Lauftraining einsteigen muss.

VfL Osnabrück: Wer kann spielen, wer fehlt?

Die Pressekonferenz des VfL Osnabrück vor dem Spiel findet erst am Freitag statt. Aber der Club hat ein sehr schönes eigenes Format, aus dem man einige Infos ziehen kann: das Spieltagsinterview mit Trainer Uwe Koschinat. Dort vermeldet der neue Cheftrainer, dass Timo Beermann sicher ausfallen wird, weil er diese Woche noch nicht wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist.

„Ein paar kleinere Probleme“ haben Mittelfeldspieler Lukas Kunze und Osnabrücks Top-Torjäger Erik Engelhardt (fünf Treffer), aber Koschinat rechnet bei beiden Spieler mit einem Einsatz am Wochenende. Teilweise individiuell trainieren musste Christian Conteh, der „mit einer hartnäckigen Erkältung kämpft.“ Aber auch bei ihm ist damit zu rechnen, dass er am Samstagabend einsatzfähig sein wird.

Was hat Osnabrück zu bieten?

Nur gegen den HSV mit drei Punkten

Der VfL Osnabrück startete mit nur einem Punkt aus den ersten sechs Spielen in die Saison. Darunter befand sich mit dem 0:7 in Hannover am 6. Spieltag sicher ein richtiger Tiefpunkt. Darauf folgte aber der bisherige Saisonhöhepunkt: Vor heimischen Publikum wurde der HSV an die Wand gespielt und hochverdient mit 2:1 bezwungen. Auch in den folgenden beiden Spielen konnte Osnabrück zumindest jeweils ein Remis holen. Dann gab es aber nur einen Punkt aus fünf Ligaspielen. So liegt das Team auf Platz 18 in der 2. Bundesliga – und das völlig zu Recht.

Der Blick auf die xG-Werte untermauert den letzten Halbsatz. Osnabrück hat den niedrigsten eigenen xG-Wert aller Zweitligisten (etwa 16). Dazu sind sie zusammen mit Hansa Rostock das einzige Team, welches einen gegnerischen xG-Wert von mehr als 30 vorweisen kann. In Kombination steht der VfL nach den Expected Points abgeschlagen am Tabellenende. Der Abstand zum rettenden Ufer in der realen Tabelle beträgt bereits zehn Punkte.Aufgrund der sportlichen Talfahrt trennte man sich Mitte November von Cheftrainer Tobias Schweinsteiger und stellte Anfang Dezember Uwe Koschinat als neuen Mann an der Seitenlinie vor. Sein Debüt als Trainer von Osnabrück ging mit 0:4 auf Schalke in die Hose (wenngleich die Niederlage sicher etwas zu hoch ausfiel).

Alles easymobisy für den FC St. Pauli?

Nein. Natürlich nicht. Die ständige Betonung, dass man in dieser Liga kein bisschen nachlassen darf, sie ist keine abgedroschene Floskel. Der maximale Einsatz ist die zwingend notwendige Grundausrüstung, um erfolgreichen Fußball auf diesem Level zu spielen. Darunter geht es nicht. Ist einfach so.So ist auch wenig verwunderlich, welche Worte Fabian Hürzeler vor dem Spiel wählte: „Wir dürfen uns von der Tabellensituation nicht blenden lassen, weil Osnabrück viele unglückliche Spielverläufe diese Saison hatte.“ Es ist zudem eine besondere Aufgabe, denn „In einem Derby bist Du immer motiviert, in einem Pokalspiel auch (…) aber gegen einen Tabellenletzten an seine Grenzen zu gehen, ist eine Herausforderung, ein Test für uns.“

Den FC St. Pauli erwarte erneut „eine Mannschaft, die sehr tief und sehr kompakt steht.“ Damit wird das Team in ähnlichen Bereichen gefordert werden, wie zuletzt gegen Homburg. Trotz des Trainerwechsels kann Fabian Hürzeler und sein Team zur Vorbereitung auf ein vergangenes Spiel zurückgreifen. Denn Uwe Koschinat war Ende letzter Saison mit Arminia Bielefeld am Millerntor zu Gast und verlor damals nur knapp. Einige Elemente aus diesem Spiel hat Hürzeler nun auch bei Koschinats Debüt für Osnabrück ausgemacht: „Er hat gegen Schalke mit einem 5-3-2 spielen lassen, ähnlich wie er es am Millerntor mit Bielefeld gegen uns hat spielen lassen. Er hat dann auch, ähnlich wie im Spiel gegen uns, auf eine Viererkette umgestellt. Wir müssen uns also auf beides einstellen.“

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Etienne Amenyido, hier im Trikot des VfL Osnabrück, wird nach seinem Wechsel zum FC St. Pauli erstmals an die Bremer Brücke zurückkehren.

(c) Peter Boehmer

Mehr als ein tief stehendes Team

Der VfL Osnabrück wird allerdings nicht nur über Umschaltmomente sein Glück versuchen. Im Aufbauspiel gibt es einige klare Abläufe, wie Hürzeler erklärte: „Die Innenverteidiger standen sehr eng positioniert, die drei Mittelfeldspieler sind immer wieder nach außen ausgewichen, die Außenverteidiger stehen sehr hoch. Es gibt viele Spieler in der letzten Linie.“ Dies sei auch die „Spielphilosophie des neuen Trainers“, der dazu auch auf einige „sehr gute Fußballer“ wie Maximilian Thalhammer (zuletzt als eine Art Eric Smith von Osnabrück im Einsatz), Robert Tesche und Michaël Cuisance (der schon Erfahrung in der Champions League gesammelt hat) zurückgreifen kann. Ich persönlich mag übrigens die Spielweise von Linksverteidiger Florian Kleinhansl sehr gerne.

Dass der VfL Osnabrück gerade gegen den kommenden Gegner auch selbst aktiv werden muss, um erfolgreich zu sein, erklärt Koschinat selbst: „St. Pauli kannst Du nicht mit einer abwartenden Spielweise kontrollieren und darauf hoffen, dass Du ihren Rhythmus brichst. Das funktioniert nur mit einer hohen Aktivität.“ Man darf also sehr gespannt sein, mit welcher Spieltaktik Osnabrück in die Partie gehen wird. Bei einem Fokus auf Umschaltmomente wäre ja zum Beispiel mit Christian Conteh jemand mit ordentlich Tempo im Kader (hier übrigens der Spielbericht zum letzten Aufeinandertreffen des FCSP mit Koschinat – da sorgte das offensive Tempo von Bielefeld am Ende fast noch für den Ausgleich).

Mögliche Aufstellung

Und damit kommen wir auch bereits zur möglichen Aufstellung. Angesichts von erst einem Spiel unter der Leitung von Uwe Koschinat ist eine seriöse Abschätzung der personellen Aufstellung eigentlich nicht machbar. Fabian Hürzeler erklärte zwar, mit welchen beiden Formationen Osnabrück agieren könnte, aber welche personellen Veränderungen Koschinat im Vergleich zum Schalke-Spiel vornehmen könnte – keine Ahnung. Daher habe ich einfach mal die gleiche Aufstellung des VfL Osnabrück wie gegen Schalke gewählt.

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Erwartete Aufstellung beim Spiel VfL Osnabrück gegen FC St. Pauli

Wird der FC St. Pauli nach zwei anstrengenden Spielen personell rotieren? Das ist denkbar, geschah ja aber auch schon gegen Homburg (auf drei Positionen). Denkbar ist also auch, dass der FCSP einfach so startet, wie er es in der zweiten Halbzeit gegen Homburg tat. Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich, sofern wirklich alle Spieler komplett fit sind.

Fragezeichen auf der offensiven Außenbahn

Wenn der VfL Osnabrück so tief und kompakt steht, wie es zu befürchten ist, dann wird der FC St. Pauli erneut gefordert sein, im eigenen Spiel oft in die Verlagerung zu kommen beziehungsweise den Ball kontrolliert auf die offensive Außenposition zu bekommen. Denn ein Ziel des Aufbauspiels vom FCSP ist es, die Spieler in die „für sie bestmöglichen Situationen zu bringen,“ wie Hürzeler erklärt. Das bedeutet im Fall von Elias Saad, Dapo Afolayan und Etienne Amenyido, dass man sie in direkte Duelle auf den Außenbahnen bekommen muss. Da bei kompakten Gegnern das Zentrum meist komplett dicht ist, bietet sich außen die Möglichkeit, das Bollwerk zu knacken, wenn die Spieler ihre direkten Duelle gewinnen.

Was bedeutet das nun für die personelle Besetzung der offensiven Außenbahn? Fabian Hürzeler betonte, dass Amenyido im Spiel gegen Homburg, wo es ihm selten gelang die direkten Duelle zu gewinnen, eine wichtige Rolle gespielt habe. Denn es gehe eben auch darum, dass man den Gegner müde spiele, ihn immer und immer wieder in die Duelle zwinge, erklärte der 30-jährige Cheftrainer. Daran haben Amenyido und auch Connor Metcalfe also entscheidend mitgewirkt im Pokalspiel. Elias Saad und Dapo Afolayan fuhren dann nach ihren Einwechslungen sozusagen die Ernte ein. Ich tippe darauf, dass der FCSP dieses Mal mit Saad und Metcalfe starten wird. Aber ich tippe auch darauf, dass wir alle vier genannten Spieler am Samstag auf dem Platz sehen werden.

Der FC St. Pauli wird als klarer Favorit in das Spiel gegen den VfL Osnabrück gehen. Allerdings sind Auswärtsspiele beim Tabellenletzten lange Jahre das Kryptonit für den FCSP gewesen. Nur wenn es dem Team gelingt geduldig zu bleiben und die Leistung aus der zweiten Halbzeit gegen Homburg erneut abzurufen, wird es dieser Favoritenrolle auch gerecht werden können. Und dann wird der FCSP auch das letzte Auswärtsspiel des Jahres erfolgreich gestalten.

Forza!// Tim

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