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Moritz Oppermann·9. Februar 2025

🎨 Von der DFL gezwungen: Fußballikone muss für Trikotnamen Bilder malen

Artikelbild:🎨 Von der DFL gezwungen: Fußballikone muss für Trikotnamen Bilder malen

Warum kennen Fußball-Fans Andreas Neuendorf bis heute eigentlich unter dem Namen Zecke Neuendorf? Ganz einfach: Als der heute 50-Jährige in seiner Jugendzeit von einem kleinen, schwarzen Blutsauger gebissen wurde, nahmen ihn seine Mitspieler aufs Korn.

Ulf Kirsten und Co. verpassten der Hertha-Ikone den legendären Spitznamen, der Jahre später für Schlagzeilen sorgen sollte. Zecke – der 2001 von Bayer Leverkusen zurück zu Hertha BSC wechselte – fand nämlich Gefallen an seinem Spitznamen. So sehr, dass er ihn kurzerhand als Trikotnamen für die Saison nutzen wollte. Sollte ja eigentlich kein Problem sein, oder? Vor allem südamerikanische Spieler liefen bereits damals mit Abwandlungen ihres eigentlichen Namens auf.


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Warum sollte das Zecke dann also nicht auch dürfen?

Na, weil die Deutsche Fußball Liga seine Idee nicht so spitze fand. Laut der DFL seien neben dem Nachnamen nur Künstlernamen auf dem Trikot gestattet – Spitznamen jedoch nicht. An der Stelle wird es kreativ.

Zecke hatte da nämlich eine Idee. Der Mittelfeldspieler holte sich kurzerhand einen Termin beim Amt, um seinen Spitznamen offiziell in einen Künstlernamen umzuwandeln. Nun stellte sich jedoch das Amt quer. Andreas Neuendorf sei ja schließlich Fußball-Profi und kein Künstler. Oder etwa doch?

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📸 Andreas Rentz - Bongarts

„Malen Sie doch ein paar Bilder, dann sind Sie Künstler“, gab das Amt dem heutigen Leiter des Lizenzbereichs bei der Hertha als kleinen Tipp mit auf den Weg. Das ließ er sich nicht zweimal sagen.

Als wäre es schon immer sein Traum gewesen, wurde Zecke Teilzeit-Künstler und erschuf „Gesicht 2001“ und „Krickelkrakel 2001“. Die beiden "Gemälde" wurden anschließend für einen guten Zweck versteigert. Herr Neuendorf war somit offiziell ein Künstler und bekam vom Amt einen neuen Perso, samt Zusatztitel „Zecke“ ausgehändigt. Und nun? Gab sich die DFL tatsächlich geschlagen?

In der Tat. Ab der Saison 2002/03 durfte Zecke – vor allem zur Freude der Fans – seinen neuen Künstlernamen endlich aufs Trikot drucken. Eine einzigartige Aktion des Herthaners, der sich bis heute jedoch an einer kleinen Sache rund um den Namen stört: „Ein Nachteil hatte der Name Zecke. Viele Leute denken immer, dass ich ein Spieler war, der sich am Gegner festgebissen hat. Dabei war ich ein Techniker“, scherzte der zentrale Mittelfeldspieler gegenüber der ARD.

Ach Zecke, dafür hast du dem deutschen Fußball eine verdammt geile Story geliefert, die wohl nicht in Vergessenheit geraten wird. In diesem Sinne: Alles Gute zum Geburtstag! Der Fake-Wadenbeißer wird heute nämlich 50 Jahre alt.


📸 Alexander Hassenstein - Bongarts