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Philipp Overhoff·31. Juli 2024

Vom Star-Transfer zum Kokaindealer: Ex-Fußballer des Jahres landet im Knast

Artikelbild:Vom Star-Transfer zum Kokaindealer: Ex-Fußballer des Jahres landet im Knast

Wenn der Ball ruht, werden die Klubs auf dem Transfermarkt tätig. Doch nicht jede Neuverpflichtung entpuppt sich als Glücksgriff und hinterher wird einem bewusst: Das war eher ein Griff ins Klo. Wir wollen deshalb regelmäßig an Transfers erinnern, die auf möglichst skurrile Weise richtig schief gelaufen sind.

Es gibt viele verrückte Arten, auf die ein Wechsel sich als absoluter Flop herausstellen kann. Ein Spieler bringt einfach nicht die vom Klub erhoffte Leistung? Das sehen wir jeden Sommer aufs Neue. Ein Spieler kommt in einem neuen Umfeld nicht klar? Usus. Ein Spieler kann aufgrund von Verletzungsproblemen nicht an seine frühere Form herankommen? Haben wir alles schon gehabt.


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All diese Punkte gelten für den Niederländer Quincy Promes allerdings nicht. Zur Rückrunde der Saison 2020/2021 wechselte der Flügelspieler ein zweites Mal in seiner Karriere zu Spartak Moskau, wo er schon zwischen 2014 und 2018 unter Vertrag gestanden hatte und gar als Russlands Fußballer des Jahres ausgezeichnet wurde.

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Auch nach seiner Rückkehr zum russischen Hauptstadt-Klub stimmten die reinen Zahlen. Promes lieferte zuverlässig starke Scorerwerte und überragte insbesondere während der Spielzeit 2022/23 mit 20 Toren und sieben Vorlagen. Warum Spartak den Transfer wohl trotzdem gerne rückgängig machen würde?

Schon länger war bekannt, dass der gebürtige Amsterdamer ein Straftäter ist. In seiner niederländischen Heimat wurde er bereits zu einer 18-monatigen Haft aufgrund von Körperverletzung verurteilt. Promes soll seinem Cousin während einer Schlägerei mit einem Messer ins Knie gestochen haben.

Doch es kam noch viel schlimmer: Der Russland-Legionär wurde im Februar 2024 außerdem wegen Drogenhandels mit Kokain zu sechs Jahren Haft verdonnert. Dem 32-Jährigen wurde dabei vorgeworfen, Teil eines international agierenden Netzwerks von Rauschgifthändlern zu sein.

Doch nur zwei Wochen nach diesem Urteil erlebte die Kriminalitätssage des Quincy P. seinen absoluten Höhepunkt. Der ehemalige Nationalspieler der Elftal wurde nach einem Trainingslager seiner Mannschaft in Dubai verhaftet. Diese Festnahme stand allerdings in keinen Zusammenhang mit früheren Straftaten, sondern war die Folge eines Vergehens in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

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"Von unserer dortigen Kontaktperson erfuhren wir, dass Promes wegen eines örtlichen Vergehens und nicht wegen des niederländischen Falles verhaftet wurde", teilte Franklin Wattimena von der niederländischen Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur 'AFP' in einer E-Mail mit.

Seitdem befindet sich Promes in den Emiraten in Haft. Der niederländische Staat stellte bereits ein Auslieferungsgesuch an die arabische Föderation, über das aktuell noch nicht abschließend entschieden wurde. Sollte der Fußballer in seine Heimat zurückkehren, stünde ihm eine langjährige Gefängnisstrafe bevor.

Das Kapitel bei Spartak Moskau ist so oder so zu Ende geschrieben. Zu Beginn des Julis gab der russische Hauptstadt-Klub bekannt, dass er sich endgültig von Promes trennt. An eine Rückkehr auf den Fußballplatz ist in absehbarer Zukunft also keineswegs zu rechnen. Ein Fehleinkauf mit etwas Anlauf, der dann aber umso mehr nach hinten los ging.