Vinícius sorgt für Aufruhr: Spanien WM 2030 bei Rassismus entziehen | OneFootball

Vinícius sorgt für Aufruhr: Spanien WM 2030 bei Rassismus entziehen | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: REAL TOTAL

REAL TOTAL

·4. September 2024

Vinícius sorgt für Aufruhr: Spanien WM 2030 bei Rassismus entziehen

Artikelbild:Vinícius sorgt für Aufruhr: Spanien WM 2030 bei Rassismus entziehen

Vinícius Júnior spielt seit der Saison 2018/19 für Real MadridFoto: Denis Doyle/Getty Images


OneFootball Videos


Artikelbild:Vinícius sorgt für Aufruhr: Spanien WM 2030 bei Rassismus entziehen

Vinícius: „Leute haben im Stadion jetzt Angst“

MADRID. Auf Liebe stößt er fernab des Estadio Santiago Bernabéu nach wie vor so gut wie gar nicht, doch immerhin beinhaltet die Ablehnung ihm gegenüber weitestgehend keinen zweifellosen Rassismus mehr. Nach dem bisherigen Negativ-Höhepunkt an Fremdenfeindlichkeit im Estadio Mestalla des FC Valencia im Mai 2023 mit letztlich sogar verhängten Haftstrafen für Übeltäter ist es um Vinícius Júnior etwas ruhiger geworden. Es bleibt in der Regel wieder bei den üblichen Pfiffen und vulgären Ausdrücken.

„Ich sehe und spüre den Unterschied in Spanien bereits, dass Leute vielleicht immer noch Rassisten sind, im Stadion jetzt aber Angst haben, das zum Ausdruck zu bringen. Drei Leute sind dafür ins Gefängnis gegangen, dass sie mich beleidigt haben“, kommentierte der Brasilianer den Fortschritt in einem Interview mit dem US-amerikanischen Sender CNN.

Abgehakt ist die Problematik jedoch auch für ihn noch keineswegs. Allein die gerade mal knapp anderthalb Jahre seit den Geschehnissen in Valencia, die sogar in der internationalen Sportwelt eine Welle der Empörung ausgelöst hatten, lassen es nicht zu, von einer nachhaltig gelösten Angelegenheit sprechen zu können.

„… dann müsste man die WM an anderen Ort verlegen“

Vinícius gab nun sogar zu verstehen: Seiner Meinung nach solle Spanien die Austragung der Weltmeisterschaft 2030 entzogen werden, sofern rassistische Vorfälle auf der iberischen Halbinsel wieder aufkeimen und vermehrt vorkommen. Spanien ist Hauptausrichter des Interkontinental-Turniers, das zudem in Portugal und Marokko sowie mit je einer Partie in Uruguay, Argentinien und Paraguay stattfindet. Nicht unerwähnt darf übrigens bleiben: Real bemüht sich mit seinem umgebauten Bernabéu darum, das Finale auszurichten.

„Bis 2030 haben wir einen großen Entwicklungsspielraum. Daher hoffe ich, dass Spanien sich entwickeln und verstehen kann, wie ernst das ist, wenn man jemanden wegen seiner Hautfarbe beleidigt. Wenn die Dinge sich bis 2030 nicht entwickeln, glaube ich, dass man die Weltmeisterschaft an einen anderen Ort verlegen müsste, denn wenn sich der Spieler nicht wohl und selbstbewusst fühlt, in einem Land zu spielen, in dem er Rassismus erleiden könnte, ist es schwierig“, betonte der 24-Jährige, der mit Brasilien dann voraussichtlich ebenfalls an jener WM teilnimmt. Worte, die in seiner spanischen Wahlheimat nicht allzu gut ankommen, wenn man sich etwa Reaktionen in Kommentarspalten ansieht.

Mehr zum Thema

Vinícius weint bei PK

Real-Star hat „immer geringeren Willen, zu spielen“. Abgang aber kein Thema. weiterlesen

Auch Bernabéu: Spaniens WM-Orte

Nach der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko findet die WM 2030 vor allem in... weiterlesen

Vinícius: „In Spanien ist die Mehrheit nicht rassistisch“

Auch in der reichweitenstarken Fußball-Talkshow „El Chiringuito“ wurde das Vinícius-Interview in der Nacht zu Mittwoch thematisiert. Dabei sagte der Reporter Edu Aguirre beispielsweise: „Mir tat es sehr weh, als ich das hörte. Gar nicht mal wegen Real Madrid, für das es wegen des Finals in 2030 schädigend ist, sondern mehr wegen meiner Nation. Vinícius lässt annehmen, dass Spanien ein rassistisches Land ist. Immer, wenn Vinícius darüber redet, wird dieser Eindruck vermittelt. Spanien ist kein rassistisches Land, dumme Menschen gibt es überall. Mir schmerzt es, dass ein Spieler von meinem Madrid in Erwägung zieht, eine Weltmeisterschaft in meinem Land wegzunehmen.“

Die Nummer 7 der Königlichen setzte wiederum fort: „Aber ich glaube daran und will alles dafür tun, dass sich die Dinge verändern können, denn in Spanien ist die Mehrheit nicht rassistisch. Jedoch gibt es eine kleine Gruppierung, die letztlich das Image eines Landes beeinflusst, in dem es sich so schön leben lässt. Ich liebe es, hier zu sein, ich liebe es, für Real Madrid zu spielen. Wir hoffen, dass sich die Dinge mehr entwickeln. Sie haben sich schon entwickelt, doch es geht noch mehr, damit Rassismus-Fälle zurückgehen können.“

Rassismus-Vorfall: Real-Stars würden Platz verlassen

Dass der Fußballweltverband FIFA so eine Großveranstaltung wie die WM tatsächlich keine sechs Jahre vor dem Auftakt noch einmal verlegt, ist kaum vorstellbar – unabhängig davon, wie sich die Rassismus-Problematik in Spanien entwickelt.

Interessant: Bei Real wurde offenbar vereinbart, künftig nicht auf dem Rasen zu bleiben, sollte ein Profi aufgrund seiner Hautfarbe attackiert werden. Vinícius auf die Frage, ob er persönlich vom Feld schreiten würde: „Ja, ja. Im Klub reden wir öfter darüber. Leute sprechen offener darüber, nicht nur ich. Alle Spieler sagen, dass alle vom Platz gehen müssen, sollte es wieder passieren – damit all diejenigen, die uns beleidigen, eine noch höhere Strafe zahlen müssen. Wir müssen den Platz verlassen, damit die Dinge sich so schnell wie möglich ändern können.“ Es wäre mit Sicherheit in jedermanns Sinn.

REAL TOTAL supporten: Alle Infos oder direkt zu Steady

Impressum des Publishers ansehen