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Annika Becker·31. Juli 2021

Viertelfinal-Awards: Grätschen, Tore und ein Masterplan

Artikelbild:Viertelfinal-Awards: Grätschen, Tore und ein Masterplan

Aus leidenschaftlichen Grätschen, taktischen Masterplänen und der Jagd auf Tore ließen sich spannende Drehbücher schreiben. Wir haben für euch die Awards zu den Viertelfinalspielen der Olympischen Spiele in Tokio, dieses Mal inspiriert von unseren liebsten Serien.


Der „Für Grätschen Better Call Gilles“ Award

In Kanadas Offensive steht zwar Christine Sinclair, taktisch ist das Prunkstück seit einer Weile aber die Defensive, die allen Gegnerinnen Schwierigkeiten bereitet. Und falls es doch mal gefährlich wird, gibt es da immer noch Vanessa Gilles. Die 25-jährige Innenverteidigerin von Girondins de Bordeaux wechselte erst im Alter von sechzehn die Tennisröcke gegen bunte Krawatten Stollenschuhe und versuchte sich zunächst als Torhüterin. Inzwischen köpft, grätscht und klärt sie in und um Kanadas Sechzehner, als hätte sie nie etwas anderes gemacht.


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Brasilien verzweifelte mehrmals an ihren harten, aber selten unfairen Tacklings und fast wäre ihr sogar der Siegtreffer gelungen. Eine ähnlich herausragende Leistung gelang ihr bereits im Februar in einem Freundschaftsspiel gegen Kanadas Halbfinalgegnerinnen – die USA. Das ging zwar mit 1:0 verloren, verlangte dem USWNT aber auch dank Gilles alles ab. Montag werden die Handy-SIM-Karten neu gemischt.


Der „Die Torpranos“ Award

Im Aufeinandertreffen der beiden Top-Torjägerinnen erzielte Ellen White mit drei Toren zwar einen Treffer mehr als Samantha Kerr, es war aber auch ohne ihr Interview nach dem Spiel klar, dass sie für eine Medaille auf alle Tore verzichtet hätte. White gelangen mit diesem Hattrick insgesamt sechs Tore in vier Partien bei diesen Olympischen Spielen. Als eine von acht Manchester City Spielerinnen in Großbritanniens Startelf musste sie sich am Ende den Australierinnen von Chelseas Kerr geschlagen geben.

Diese gab nach Abpfiff freimütig zu, dass ihr die Aufstellung der Gegnerinnen ohne eine einzige ihrer Teamkolleginnen mental in die Karten gespielt habe, da diese sie und ihre Spielweise nun mal besser kennen würden. Vor allem sei sie froh gewesen, nicht gegen Teamkollegin Kirby antreten zu müssen. Manchmal braucht es eben etwas Abstand von der geliebten Familie.


Der „Das Haus des Goldes“ Award

Trainer Vlatko Andonovski hat den berauschenden Offensivfußball vergangener Tage gegen einen pragmatischeren Ansatz ausgetauscht. Von außen konnte man hin und wieder den Eindruck haben, dass neben den Fans auch die Spielerinnen selbst sich darin noch nicht wiederfinden. Vor allem die Team-Leistung in der ersten Hälfte gegen die Niederlande zeigte dann aber, wie es gehen kann.

Die USA kontrollierten von Beginn an das Spiel und boten Oranje nur wenig Raum. Die waren davon sichtlich überrascht und schafften es erst nach der Pause, die Partie zu öffnen. Es sei nicht einfach so diszipliniert auf eine Art zu spielen, die ihnen sonst fremd sei, sagte Andonovski in der Pressekonferenz nach dem Viertelfinale, es werde ihnen helfen den gewünschten Punkt in der Entwicklung zu erreichen.

Für den Moment sind die USA zumindest mal unberechenbarer geworden. Ob der Masterplan des USWNT am Ende zu Gold führen wird?