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·26. Mai 2022

Vier Gründe für den direkten Wiederabstieg von Dynamo

Artikelbild:Vier Gründe für den direkten Wiederabstieg von Dynamo

Nach nur einem Jahr in der 2. Liga muss Dynamo Dresden nach der Niederlage in der Relegation wieder den Gang in Drittklassigkeit antreten. liga3-online.de analysiert im Folgenden die Gründe für den Abstieg der Schwarz-Gelben.

Grund 1: Offensivqualitäten falsch eingeschätzt

Mit nur 33 Treffern in 34 Zweitliga-Spielen haben die Sachsen den drittschwächsten Angriff der Liga gestellt. Nur Aue (32) und Ingolstadt (30) waren schwächer. Beide sind abgestiegen. Vielleicht waren sich die Bosse im Sommer nach dem Aufstieg zu sicher, dass die vorhandene Qualität ausreichen würde. Denn es wurde kein Stürmer verpflichtet. Die Last lag allein auf den Schultern von Christoph Daferner und Ransford-Yeboah Königsdörffer. Immerhin konnten beide auf sich aufmerksam machen. Königsdörffer war an neun Toren beteiligt, Daferner sogar an 15. Deshalb ist es auch wahrscheinlich, dass beide nicht mit der SGD den Gang in Liga 3 antreten, sondern wechseln werden. Doch der Rest in der Offensive konnte nur selten oder gar nicht überzeugen.


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Der gute Saisonstart mit zehn Punkten aus vier Partien und neun Toren täuschte zunächst noch etwas über die mangelnde Qualität hinweg. Doch in der Folge wurde das Manko immer größer und deutlicher. Bis zur Winterpause gelangen nur noch elf Treffer in 14 Spielen. Eine wahnsinnig schlechte Quote. Außerdem: Laut "transfermarkt.de" hatte Dynamo nur eine Chancenverwertung von 5,5 Prozent – schwächster Wert der Liga und ein weiteres Indiz dafür, warum es mit dem Klassenerhalt nicht geklappt hat. Auch in der Relegation gegen den FCK gab es gute Möglichkeiten – aber erneut keine Tore.

Grund 2: Fehleinkäufe im Winter

Während die Defensive weitgehend standhalten konnte – mit 46 Gegentreffern war man auf Augenhöhe mit dem FC St. Pauli, selbst Schalke kassierte nur zwei weniger -, enttäuschte der Angriff. In der Wintertransferperiode bestand die Möglichkeit, nachzubessern und in der Rückrunde erfolgreicher zu sein. Sportchef Ralf Becker war auch fleißig, holte mit Oliver Batista Meier und Vaclav Drchal zwei Offensivspieler dazu. Doch beide blieben in jeweils zwölf Spielen ohne Tor, Meier gelang eine Vorlage. Das ist ebenfalls eine erschreckend harmlose Ausbeute. Die Transferplanungen gingen nicht auf. Becker zeigte kein glückliches Händchen, besserte nur quantitativ, aber nicht qualitativ nach.

Grund 3: Zu lange an Schmidt festgehalten

Vom 5. bis zum 13. Spieltag holte Dynamo genau drei Punkte. Es war ein Sieg gegen Werder Bremen (3:0). Ansonsten ging die Mannschaft achtmal als Verlierer vom Platz, rutschte vom 2. auf den 14. Platz ab. Doch die Verantwortlichen hielten an Aufstiegstrainer Alexander Schmidt fest. Zunächst schien der Plan aufzugehen, Dresden holte drei Siege aus den folgenden vier Partien. Die Wende schien geschafft. Doch der Erfolg hielt nicht lange an. Rückblickend hätte der Verein zu diesem Zeitpunkt die Notbremse ziehen und Schmidt von seinen Aufgaben freistellen müssen. Denn nach dem kurzen Hoch gab es nur vier Zähler aus sieben Partien. Am 1. März war für ihn Schluss.

Grund 4: Der Capretti-Plan ging nicht auf

Sein Nachfolger wurde Guerino Capretti. Der Deutsch-Italiener war nur kurz vorher beim SC Verl entlassen worden, weil der Erfolg ausgeblieben war. Nun sollte er die Sachsen vor dem Abstieg retten. Die extrem ernüchternde Bilanz nach der Relegation: In zwölf Spielen gab es nicht einen Sieg. Der 40-Jährige konnte die in ihn gesteckten Erwartungen überhaupt nicht erfüllen. Er konnte die Mannschaft mit seinen Ideen nicht erreichen und den freien Fall Richtung Relegation nicht aufhalten. Entsprechend hat er nun wohl keine Zukunft mehr, zumal sein bis 2024 laufender Vertrag ohnehin nicht für die 3. Liga gültig ist.

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