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·21. September 2023

Viel Aufwand, wenig Ertrag: Wann platzt der Knoten bei Rodrygo?

Artikelbild:Viel Aufwand, wenig Ertrag: Wann platzt der Knoten bei Rodrygo?

Rodrygo Goes agiert vor dem Tor aktuell glücklos – Foto: Florencia Tan Jun/Getty Images


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Rodrygo bleibt weiter glücklos

MADRID. Die Fans der Königlichen erlebten bei dem 1:0 über Union Berlin mal wieder einen turbulenten Abend, weil die Erlösung durch Jude Bellinghams umjubelten Siegtreffer erst in der Nachspielzeit erfolgte. Dabei hatten die Blancos eine Vielzahl von Chancen, um die Partie weitaus früher auf ihre Seite ziehen zu können. Sowohl Joselu als auch Rodrygo Goes hätten die Partie dabei nahezu im Alleingang entscheiden können. Symptomatisch dabei die Szene in Minute 51, als der Brasilianer nach einer genialen Ballmitnahme aus kürzester Distanz erst am gut reagierenden Frederik Rönnow scheiterte, um in der zweiten Welle per Volley den Ball ans Aluminium zu setzen. Am Ende der Partie stand Reals Nummer 11 bei insgesamt drei Großchancen mit einem beachtlichen xG-Wert von 0,84, doch in den entscheidenden Momenten mangelte es – wie schon so oft in den letzten Wochen – an der nötigen Präzision.

Überhaupt war Rodrygo an diesem Mittwochabend der Real-Akteur mit dem größten offensiven Impact: neben fünf Torabschlüssen (nur Joselu hatte mit elf mehr) standen am Ende auch drei Key-Pässe und drei erfolgreiche Dribblings zu Buche. Nur der Ertrag fiel eben nicht so aus wie gewünscht. Ein Umstand, der sich schon ein wenig durch die gesamte Saison zieht. Teamintern weist Rodrygo in der Liga mit 2,4 den höchsten xG-Wert auf und verzeichnet mit 20 die quantitativ meisten Abschlüsse, von denen allerdings lediglich 30 Prozent auf das Tor gingen.

„Die Tore werden wieder kommen“

Ein Umstand, der auch am 22-Jährigen nicht spurlos vorbeigeht, wenngleich er im Anschluss an das Union-Spiel betonte, überzeugt zu sein, dass die Tore bald wieder fallen würden: „Ich habe eine Menge Abschlüsse. Früher hatte ich nicht so viele und habe mehr Tore geschossen. In dieser Saison ist es umgekehrt, aber ich bin ruhig wie immer, weil ich weiß, dass die Tore wieder kommen werden. Es ist nur eine Frage der Zeit. Das war schon immer so, und so ist es auch jetzt. Es geht darum, weiter zu trainieren, weiter zu versuchen.“

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Ob der auf ihm lastende Druck in Abwesenheit des verletzten Vinícius Júnior ein Faktor ist? Zumindest kann man nicht behaupten, Rodrygo würde sich vor mehr Verantwortung drücken. Der Brasilianer nimmt die ihm neu zugewiesen Rolle im Sturm nach Karim Benzemas Abgang voll an und fordert unheimlich viele Bälle, lässt sich immer wieder fallen, um Optionen im Spielaufbau beziehungsweise Übergangsspiel zu bieten und sorgt durch seine Dribblings immer wieder für gefährliche Aktionen. Dass nun während Vinícius’ verletzungsbedingtem Fehlen in der Offensive mehr Augen auf ihn gerichtet sind, ist normal. Und Reals Nummer 11 vermittelt auch keineswegs den Eindruck, großartig verkrampft zu agieren, auch wenn in mancher Situation die einfache Lösung statt des Dribblings durchaus angebracht wäre. Unter dem Strich scheinen die Tore aktuell jedoch wirklich nur eine Frage der Zeit.

Platzt der Knoten im Derby?

Trainer Carlo Ancelotti sieht jedenfalls auch im neuen System einen Grund, warum es mit dem Toreschießen aktuell nicht so recht klappen möchte. Im 4-4-2 mit Raute ist Rodrygo in seiner Funktion als Stürmer näher am Tor, wodurch ihm selbstredend auch weniger Platz zur Verfügung steht. Wenn dann noch ein Gegner wie Union Berlin in einem tiefen Block verteidigt, wird es natürlich doppelt schwer. „Das sind die schwierigsten Spiele für ihn. Er ist am besten, wenn er Platz hat. Er hatte heute viel Pech, denn es gab einige Situationen, in denen er hätte Tore erzielen können“, nahm der Italiener seinen Schützling auf der Pressekonferenz jedoch in Schutz.

Das Vertrauen in den Brasilianer ist von Vereinsseite ungebrochen, von Ancelotti sowieso. Und gäbe es einen passenderen Zeitpunkt für das Platzen des Knotens als das anstehende Derby am Sonntag (21 Uhr)? Dass er durchaus ein Mann für besondere Momente im Aufeinandertreffen mit dem Stadtrivalen ist, bewies Rodrygo bereits letzte Saison in der Copa del Rey, als er mit einem wahnsinns Solo-Treffer die Weichen für das Weiterkommen stellte. Über eine Wiederholung würde sich wohl kein Madridista beschweren. Und Rodrygo selbst sicherlich auch nicht. Egal wie: Hauptsache sein Knoten platzt – notfalls in der Nachspielzeit.

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