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·5. Juni 2025

VfL: "Strukturelle Neuausrichtung", Welling bleibt Geschäftsführer

Artikelbild:VfL: "Strukturelle Neuausrichtung", Welling bleibt Geschäftsführer

Nach zwei insgesamt enttäuschenden Spielzeiten des VfL Osnabrück mit dem Abstieg aus der 2. Liga und dem nur knapp erreichten Klassenerhalt kommt es bei den Lila-Weißen zu einer "strukturellen Neuausrichtung", wie der Klub am Donnerstag vermeldete. Federführend eingeleitet werden soll diese durch Geschäftsführer Michael Welling, dessen Vertrag in diesem Zuge "langfristig" verlängert wurde.

Drei Direktoren sollen die Verantwortung tragen

Was waren die Gründe für den deutlichen Abwärtstrend der letzten beiden Jahre? Dies sei in den letzten Wochen und Monaten "intensiv und mitunter kontrovers diskutiert, analysiert und vor allem ergebnisoffen aufgearbeitet" worden, teilte der VfL mit. Am Ende dieses Prozesses seien nun die notwendigen Konsequenzen beschlossen worden. Konkret soll es zu einer "strukturellen Neuausrichtung" kommen, vor allem bei der Aufbau- und Ablauforganisation im Bereich Fußball, die auch Konsequenzen für den administrativen Bereich habe.


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Geplant sind eine engere Verzahnung zwischen Administration und Fußball sowie die Aufhebung der inhaltlichen und organisatorischen Trennung zwischen Nachwuchs- und Lizenzbereich. Drei Direktoren tragen zukünftig die Verantwortung: Alexander Ukrow, bisher Direktor Nachwuchsfußball, fungiert künftig als Direktor Entwicklung für die Teams und Trainer von der U11 bis zur U17, außerdem wird er für die Koordination des Übergangsbereiches verantwortlich sein. Für die U19, ebenso für den Übergangsbereich sowie die aktuelle Lizenzmannschaft samt Trainerteam zeichnet zukünftig der Direktor Fußball inhaltlich und personell verantwortlich. Wer das sein wird, ist noch offen. Als Kandidat gilt Ex-VfL-Spieler und Trainer Joe Enochs.

Komplettiert wird das Team vom Technischen Direktor, der neben dem Scouting, die Kaderstrategie, den Bereich Performance (Physiotherapie, Rehabilitation, Athletik und Medizin) sowie die datenbasierte Spiel- und Spieleranalyse und organisatorische Themen inklusive der pädagogischen und psychologischen Unterstützung von Mannschaften, Spielern und Trainern verantworten soll. "Insgesamt werden sämtliche Funktions- und Kompetenzbereiche nicht mehr zwischen NLZ und Profis getrennt, sondern für den gesamten Klub durchgängig gesteuert. Dadurch werden Synergien gehoben und wird die ganzheitliche Umsetzung von Spielidee, Kultur und Arbeitsweisen gesichert", erhofft sich der VfL. Die zukünftige Kaderplanung soll zudem nach dem Mehraugenprinzip erfolgen. "Im Kern arbeiten hier der Technische Direktor und der Direktor Fußball eng zusammen und entscheiden mit dem Geschäftsführer sowie bei direkten Konsequenzen für den Lizenzbereich mit dem Cheftrainer oder bei Nachwuchsspielern mit dem Direktor Entwicklung", heißt es.

Welling als "ideale Besetzung"

Geschäftsführer Michael Welling wird dabei eine wichtige Rolle einnehmen. "Zur schonungslosen Analyse gehörte auch die Erkenntnis, dass wir von der Einzelverantwortung im sportlichen Bereich abkehren und zukünftig auf einen gesamtverantwortlichen Geschäftsführer setzen, der die Verantwortung für den Fußball auf mehrere Schultern verschiedener Experten verteilt", so Präsident Holger Elixmann. Davon verspricht sich der Klub eine "klare Führungs- und Entscheidungsstruktur".

Welling sei dafür "der richtige Mann, um die gemeinsam mit ihm ausgearbeitete Struktur zukünftig weiter mit Leben zu füllen". Ziel sei es, den VfL wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen. "Deshalb freuen wir uns, dass wir nach erfolgtem Klassenerhalt die letzten offenen Details klären und die bereits vor ein paar Wochen anvisierte Vertragsverlängerung planmäßig realisieren konnten. Auch mit Blick auf die Zeitdauer der vor uns liegenden Infrastrukturprojekte haben wir uns auf eine langfristige Zusammenarbeit verständigt", so Elixmann. Auch Stefan Muhle, Vorsitzender des Aufsichtsrates, bezeichnet Welling als "ideale Besetzung" für den Geschäftsführer-Posten.

Bereits seit 2021 ist der 53-Jährige für den VfL tätig. Im Winter hatte er nach der Trennung von Sport-Geschäftsführer Philipp Kaufmann auch die sportliche Leitung übernommen und einen personellen Umbruch mit sieben Zu- und sieben Abgängen vollzogen, der am Ende für den Klassenerhalt sorgte. "Ich freue mich darauf, diesen Prozess auch zukünftig als Geschäftsführer verantworten zu dürfen und danke den Gremien für die Gespräche in den letzten Wochen, aber insbesondere auch für das in mich gesetzte Vertrauen", so Welling.

Zum 1. Juli geht es los

Mit der Neuausrichtung folge der Klub seiner Strategie, in der die "Ausbildung, Entwicklung und Weiterentwicklung von Fußballspielern, die Erzielung von Transfererlösen, zugleich aber auch der Fokus auf die langfristige Vision und kurzfristigen sportlichen Erfolg die Eckpfeiler darstellen" würden, so Osnabrücks Geschäftsführer. Um die neu geschaffenen und somit vakanten Positionen zu besetzen, befinde sich der VfL "teilweise auf der Zielgeraden der Gespräche, sodass wir die ersten beschriebenen Funktionen sehr bald schon mit Personen besetzt haben", kündigt Welling an. Alle Gedanken zur Spielidee, Spielerzugängen und auch das Profil des zukünftigen Cheftrainers würden dabei bereits jetzt mit den Kandidaten gespiegelt. Spätestens bis zum Trainingsauftakt am 20. Juni soll der neue Chefcoach feststehen.

Die engere Verzahnung zwischen Administration und Fußball wird organisatorisch durch die Geschäftsleitung repräsentiert, die sich aus Geschäftsführer Michael Welling, dem Prokuristen für den kaufmännischen Bereich Markus Dörenkämper sowie zukünftig dem Direktor Fußball und dem Technischem Direktor zusammensetzt. In Kraft treten soll die neue Aufbauorganisation zum 1. Juli.

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