VfL Osnabrück
·30. März 2025
VfL Osnabrück gewinnt mit der JVA Vechta den Sepp-Herberger-Award

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·30. März 2025
Seit März 2023 kooperiert der VfL Osnabrück mit der JVA Vechta im Rahmen des Projektes „Anstoß für ein neues Leben“ der DFB-Stiftung Sepp Herberger. Beide Kooperationspartner haben nun gemeinsam den Sepp-Herberger-Award gewonnen, der am kommenden Montag in feierlichem Rahmen übergeben wird. VfL und JVA Vechta belegen den 1. Platz in der Kategorie Resozialisierung.
Die DFB-Stiftung Sepp Herberger verleiht am 31. März 2025 in der VW-Autostadt in Wolfsburg die Sepp-Herberger-Awards. Insgesamt elf Preise in den Bereichen Handicap-Fußball, Resozialisierung von Strafgefangenen sowie der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Fußballvereinen werden vergeben. Sie sind mit insgesamt 100.000 Euro dotiert. Mit dabei sind zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Gesellschaft, darunter DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Bundestrainer Julian Nagelsmann. Die Veranstaltung wird um 20:15 Uhr live auf #dabeiTV bei MagentaTV und auf dem DFB-YouTube-Kanal übertragen.
Die Veranstaltung, die von Amelie Stiefvatter und Sebastian Hellmann moderiert wird, wird vor Ort durch verschiedene Persönlichkeiten des Fußballs und der Gesellschaft begleitet. Darunter DFB-Sportdirektorin Nia Künzer, DFBGeneralsekretärin Heike Ullrich, DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald, die Vizepräsidenten Ronny Zimmermann und Ralph-Uwe Schaffert sowie Philipp Lahm, Otto Rehhagel, Bundesministerin a.D. Christine Lambrecht, Fußball-Weltmeisterin Renate Lingor, der langjährige Nationalspieler Jens Nowotny und die ehemalige Bundestrainerin Tina Theune. Auch Alexandra Popp, Maximilian Arnold und Yannick Gerhardt vom VfL Wolfsburg sind mit dabei. Stellvertretend für den VfL wird Vereinspräsident Holger Elixmann in Wolfsburg dabei sein und gemeinsam mit Andre Werneke aus der Sportabteilung der JVA Vechta den Preis, der mit insgesamt 12.000 Euro dotiert ist, entgegennehmen.
Kooperation seit 2023 – Der Fußball als Brückenbauer
Zusammengebracht wurden der VfL Osnabrück mit der JVA Vechta Ende 2022 durch Frank Schmidt, Vizepräsident gesellschaftliche Verantwortung beim Niedersächsischer Fußballverband. Im Anschluss haben der Vollzugsbeamte Andre Werneke und Sozialarbeiterin Melanie Janßen seitens der JVA mit Sebastian Rüther, der beim VfL unter anderem für das Thema gesellschaftliche Verantwortung zuständig ist, einen Plan und inhaltliche Bausteine für die Kooperation entwickelt. Im März 2024 wurde die Zusammenarbeit offiziell beschlossen.
Die gemeinsamen Aktionen sind vielfältig: Fußballspielen gegen die Traditionsmannschaft, Einkleidung mit VfL-Trikots, professionelles Training durch lizenzierte Trainer des VfL, Workshops zum Thema E-Sport und Gaming mit entsprechenden Suchtfaktoren, Besuche von VfL-Heimspielen oder Talkrunden und Austausch mit VfL-Verantwortlichen oder Spielern aus dem Nachwuchsleistungszentrum.
„Fußball ist eine Auszeit im Kopf und nimmt den Gefangenen den Druck, der aufgrund ihrer Umgebung auf ihnen lastet“, erklärt Andre Werneke, Vollzugsbeamter und als Sportübungsleiter seit 2017 für die „Anstoß-Mannschaft“ in der JVA Vechta verantwortlich. „Wer dabei sein will, muss sich durch gutes Verhalten auszeichnen. Drogenkonsum oder unentschuldigtes Fernbleiben vom Arbeitsplatz werden nicht toleriert. Ohne eine gewisse Disziplin geht es nicht. Das sage ich den Spielern am ersten Tag und das gilt für das Team hier genau wie im Leben draußen.“
Einen Baustein zur Resozialisierung will auch der VfL Osnabrück beitragen. „Die Inhaftierten stehen derzeit am Rande oder außerhalb der Gesellschaft. Wenn wir einen kleinen Beitrag leisten können, den jungen Gefangenen durch Fußball und den Austausch auf verschiedenen Ebenen eine Perspektive zu bieten, dann haben wir viel gewonnen“, erklärt Sebastian Rüther, Direktor Kommunikation, Strategie, Fans & CSR beim VfL. „Mit, durch und über den Fußball hinaus wollen wir Brücken bauen in die und innerhalb der Gesellschaft bauen. Die Auszeichnung mit dem Sepp-Herberger-Award ist eine wertschätzende Würdigung unserer gemeinsamen Arbeit. Zu dem Erfolg haben beim VfL sehr viele Menschen beigetragen, denen mein Dank für ihr Engagement gilt.“
Foto: osnapix