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·8. Juli 2025
VfL Osnabrück: Gelingt die Rückkehr in ruhiges Fahrwasser?

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·8. Juli 2025
Nach zwei katastrophalen Spielzeiten, die zuletzt beinahe mit dem erstmaligen Absturz in die Viertklassigkeit endeten, hofft der VfL Osnabrück auf eine sportliche Rehabilitation in der anstehenden Saison. Aber was ist für die Niedersachsen tatsächlich möglich?
Neuer Trainer, neue sportliche Leitung und eine neue sportliche Struktur: Der VfL Osnabrück hat sich nach der vergangenen Saison vollständig neu ausgerichtet und hofft damit, die Fehltritte der vergangenen Spielzeiten aufzuräumen. Nach dem direkten Wiederabstieg aus der 2. Liga und dem ernüchternden 14. Tabellenplatz in der abgelaufenen Saison laufen die Lila-Weißen den Ansprüchen hinterher – immerhin waren sie in drei der letzten sechs Spielzeiten zweitklassig unterwegs. Während im letzten Jahr zu sehr auf vermeintliche Leistungsträger der Abstiegssaison gebaut wurde und offensichtliche Fehler der Kaderplanung zu spät korrigiert wurden, scheint in dieser Vorbereitung einiges besser zu laufen.
Der neue Direktor Fußball, Joe Enochs, arbeitet im Verbund mit Scouts und Trainer Timo Schultz daran, Ergänzungsspieler der vergangenen Saison mit besseren Alternativen zu ersetzen. Den 16 Abgängen stehen zwölf Neuzugänge gegenüber, bei denen insbesondere auf den Faktor Erfahrung gesetzt wurde: Acht der zwölf Zugänge spielten nämlich bereits Drittklassig oder höher. Hinzu kommen gereifte Spieler zurück aus Leihgeschäften und hungrige Youngster aus der Regionalliga.
Doch wofür reicht die Kaderqualität? Darüber geben auch die bisherigen Testspiele wenig Aufschluss. Einem 9:0-Erfolg über den Unterklassen SV Büren folgte eine knappe 0:1-Niederlage gegen den Champions-League-Anwärter Viktoria Pilsen, bei denen durchaus gute Ansätze zu erkennen waren. Vier Wochen bleiben der Mannschaft von Trainer Timo Schultz noch Zeit, um sich aufeinander abzustimmen und das Spielsystem des neuen Mannes an der Seitenlinie zu verinnerlichen. Dabei ist mit Sicherheit von Vorteil, dass bereits vor dem Trainingslager in Österreich der Großteil des Kaders steht. Mit Fridolin Wagner konnte in der vergangenen Woche auch die letzte Planstelle im Mittelfeld geschlossen werden, sodass nur noch eine Baustelle besteht: der Angriff.
In vorderster Linie fehlt den Lila-Weißen weiterhin ein Spieler, der Tore im zweistelligen Bereich garantieren kann. Sollte diese Verstärkung in den kommenden Tagen und Wochen noch dazu stoßen, ist auch das letzte, offensichtlich fehlende Puzzleteil im Kader wohl gefunden. Doch auch dann spielen natürlich viele Faktoren eine Rolle, um eine erfolgreiche Saison zu absolvieren.
Nach den letzten zwei Spielzeiten blicken auch die Verantwortlichen mit viel Demut auf die neue Saison und halten es für vermessen, unmittelbar vom Aufstieg zu sprechen. Dennoch hat der neue Coach hohe Anforderungen an sich und sein Team: "Es ist nicht mein Anspruch, zwei Jahre 3. Liga zu verwalten", sagte Schultz bei seiner Antritts-Pressekonferenz und gab damit die Richtung für seine Mannschaft vor.
Dabei sei es elementar, die abhanden gegangene Heimstärke wiederzufinden und die Bremer Brücke zu einer Festung zu entwickeln. Sollte das gelingen und eine treffsichere Verstärkung für den Angriff gefunden werden, ist dem VfL eine Endplatzierung in der oberen Tabellenhälfte zuzutrauen.