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·4. Februar 2025
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Am zweiten Tag des Kuss-Prozesses um Luis Rubiales stehen die von der Kommunikationsabteilung ergriffenen Maßnahmen im Fokus.
Spaniens Männer-Nationaltrainer Luis de la Fuente hat jegliches Wissen über die angeblichen Vertuschungsversuche des spanischen Fußballverbandes (RFEF) infolge des Kuss-Skandals bestritten. Am zweiten Prozesstag sagte der Europameister-Coach vor dem Nationalen Gerichtshof in der Nähe von Madrid unter anderem aus, nicht an einem Krisentreffen spanischer Spitzenfunktionäre wenige Tage nach dem WM-Finale der Frauen 2023 in Australien teilgenommen zu haben. Zum einen habe er nichts von einer Presseerklärung gewusst, die im Namen von Weltmeisterin Jennifer Hermoso verfasst worden sein soll, um die Aufregung um den vom früheren Verbandschef Luis Rubiales erzwungenen Kuss bei der WM-Siegerehrung zu mildern. Zum anderen habe er „kein Wort“ mit der Pressechefin des Verbandes gesprochen und von dem Eklat, der weltweit für Aufsehen gesorgt hatte, erst auf der Heimreise im Flugzeug erfahren, sagte de la Fuente. Er war in der Amtszeit von Rubiales zum Nationalcoach aufgestiegen.
Die Verhandlung richtete sich am Dienstag auf die von der Kommunikationsabteilung ergriffenen Maßnahmen. Der frühere RFEF-Kommunikationsdirektor Pablo Garcia Cuervo, der vom Verband infolge des Skandals entlassen wurde, verteidigte seine Rolle beim Verfassen der Erklärung. Er sagte dem Gericht, dass er die Erklärung auf der Grundlage eines Interviews verfasst, das Hermoso spanischen Medien gegeben hatte, und ihre Zustimmung eingeholt habe. Er bestritt aber, Hermoso gebeten zu haben, in einem Video mit Rubiales aufzutreten, als sich der Skandal in Spanien ausweitete.
Hermoso hatte ihre Vorwürfe gegen Rubiales zum Prozessauftakt am Montag bekräftigt. Rubiales, der am 12. Februar aussagen soll, hatte seinen groben Kuss auf Hermosos Mund stets als „harmloses Küsschen unter feiernden Freunden“ bezeichnet. Die Staatsanwaltschaft fordert wegen eines sexuellen Übergriffs und Nötigung insgesamt zweieinhalb Jahre Haft für den 47-Jährigen. Die Anklage wegen Nötigung erfolgte, weil er die Spielerin gedrängt haben soll, sich seiner Darstellung vom einvernehmlichen Kuss anzuschließen. Neben Rubiales sitzen drei weitere Männer auf der Anklagebank. Der Prozess ist bis zum 19. Februar angesetzt.
Foto © IMAGO/Europa Press/SID/IMAGO/Eduardo Parra
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