SchalkeTOTAL
·8. August 2025
Verpasste Meisterschaft 2007: Damaliger S04-Trainer bereut diesen großen Fehler

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Nicht nur in der Saison, die der FC Schalke 04 als „Meister der Herzen“ beendete, scheiterte der Revierclub ganz knapp daran, den deutschen Meistertitel zu gewinnen. Auch in der Saison 2006/07 stand man ganz kurz davor, zog am Ende im Duell mit dem VfB Stuttgart aber den Kürzeren. Das lag womöglich auch an einer Entscheidung des damaligen Schalker Trainers, die dieser zuletzt öffentlich bereute.
Nach dem 32. Spieltag jener Saison 2006/07 grüßte der FC Schalke 04 von der Tabellenspitze. 65 Punkte hatten die Knappen bis dahin eingefahren, zuletzt mit 1:0 zu Hause über den 1. FC Nürnberg gesiegt. Erster Verfolger war damals nicht der FC Bayern München, der sich als Vierter mit lediglich 54 Punkten bereits lange zuvor aus dem Meisterschaftsrennen verabschiedet hatte. Stattdessen spürten die Schalker den Atem des VfB Stuttgart im Nacken, der mit 64 Zählern einen Punkt hinter dem S04 lag.
Klar war somit, das zwei Siege in den ausstehenden Partien die Schalker die erste Deutsche Meisterschaft seit 1958 gewinnen lassen würde; bei einem Punktverlust des VfB in seinen zwei Partien könnte man sich sogar noch einen Ausrutscher leisten.
Genau dieser Ausrutscher geschah dann aber am 33. Spieltag, ausgerechnet auswärts bei Borussia Dortmund. In jenem Revierderby unterlag Schalke im Signal Iduna Park mit 0:2, während die Stuttgarter nach 0:2-Rückstand in Bochum noch einen 3:2-Sieg landen konnten. Nun standen die Schwaben zwei Punkte vor dem S04, der zwar am 34. Spieltag mit 2:1 gegen Bielefeld gewann. Da der VfB aber mit demselben Ergebnis gegen Energie Cottbus siegte, ging die Meisterschale an die Stuttgarter.
Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images
An die Vorbereitung auf jenes aus Schalker Sicht fatale Revierderby, in das S04 eigentlich als Favorit ging, erinnerte sich der damalige Trainer Mirko Slomka jetzt mit einigen Bauchschmerzen. Denn statt die Trainingseinheiten in der Woche vor dem Spiel in Dortmund zumindest teilweise öffentlich zu machen, entschied Slomka sich dazu, keine Fans beim Training zuzulassen.
Ein Fehler, wie Slomka jetzt vermutet, ohne es genau wissen zu können. Hätte man Fans zugelassen, hätten diese die Mannschaft möglicherweise emotional derart aufgeladen, dass man nicht in Dortmund verloren, vielleicht gar gewonnen hätte. Zu einem fähigen Trainer gehöre neben dem nötigen Maß an Disziplin und Struktur genauso das richtige Gespür für emotionale Momente, wie Slomka es selbst formuliert. Das habe er in jener Situation im Frühjahr 2007 nicht besessen, bedauert der Trainer, der zwischen 2006 und 2008 Chefcoach von Schalke 04 war.
Eine stärkere emotionale Aufladung, ein stärkeres Wir-Gefühl hätte er im Kader kreieren müssen. Dass er dieses Fenster einer Möglichkeit zur Leistungssteigerung verpasste, kreidet er sich als eine zu wenig mutige Entscheidung an – und Schalke muss bis heute auf seinen achten Meistertitel warten.