Miasanrot
·30. Januar 2025
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·30. Januar 2025
Stammspielerin Georgia Stanway hat sich Anfang der Woche einen Außenbandriss im rechten Knie zugezogen und wird dem FC Bayern mehrere Monate fehlen.
In der Theorie ist das Mittelfeld der FC Bayern Frauen quantitativ und qualitativ hochwertig besetzt. In der Mittelfeldzentrale standen Alexander Straus zu Saisonbeginn Georgia Stanway, Sarah Zadrazil, Lena Oberdorf, Julia Olme, Sam Kerr zur Verfügung.
Aus den fünf Optionen für die Doppel-Sechs ist wenige Tage vor dem Rückrundenauftakt bei RB Leipzig lediglich Julia Olme übriggeblieben. Lena Oberdorf verletzte sich im Sommer im DFB-Dress am Kreuzband und wird noch Wochen benötigen, bis sie auf dem Platz stehen kann. Sarah Zadrazil verletzte sich im Trainingslager in Sevilla am Oberschenkel.
Der Muskelfaserriss wird die Österreicherin noch einige Wochen zum Zuschauen verdammen. Sam Kerr wurde im Winter per Leihe an den FC Liverpool abgegeben. Und am heutigen Donnerstag gab der FC Bayern die Außenbandverletzung von Georgia Stanway bekannt.
Die 26-jährige Engländerin ist im FCB-Mittelfeld nicht wegzudenken und stand folgerichtig in jedem Pflichtspiel in der Startformation. Nun wird Stanway, die als Abräumerin, Ballverteilerin und Torschützin einen immensen Einfluss auf das Bayern-Spiel hat, mehrere Monate ausfallen. Ein Schock.
Mit Blick auf den Kader ergibt sich für Alexander Straus aktuell nur eine Option, wenn das System mit Doppel-Sechs beibehalten werden soll: Winter-Neuzugang Momoko Tanikawa in das kalte Wasser werfen. Die FCB-Verantwortlichen halten große Stücke auf die Japanerin und haben im Vorfeld ihrer Verpflichtung die extreme Flexibilität gelobt.
Tanikawa gilt als sehr ballsicher und spielintelligent und könnte, neben Olme, die Doppel-Sechs bilden. Eine Kombination, die jedoch etwas Zweikampfstärke und Robustheit vermissen lässt. Zudem ist nicht klar, inwieweit Tanikawa schon das Niveau hat um auf Bundesliga-Niveau zu bestehen. Im Testspiel gegen Young Boys Bern (7:0) setzte die Japanerin aus Belastungsgründen aus.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Systemumstellung, in der Olme die einzige Sechserin gibt und mit zwei Achterin unterstützt werden. Also ein 4-3-3 bzw. ein 4-1-2-3. Linda Dallmann könnte beispielsweise vom rechten Flügel in die Zentrale geschoben werden um das Zentrum zu verdichten. Eine weitere Option hierfür wäre Sydney Lohmann.
Der Vorteil dieser Variante wäre, dass man eine Spielerin mehr im Zentrum hätte und insbesondere Lohmann die nötige Physis für intensive Zweikämpfe mitbringt. Sollte Dallmann in die Mitte rücken, würde auf dem rechten Flügel eine Position von Giulia Gwinn frei, die dann offensiver positioniert werden könnte.
Oder werden die FCB-Verantwortlichen gar noch einmal auf dem Transfermarkt tätig? Aus Italien wird das Gerücht verbreitet, Bayern hätte großes Interesse an Arianna Caruso von Juventus Turin. Laut Mauro Murro, italienischer Journalist, hätten die Münchnerinnen sogar die Ausstiegsklausel von Caruso gezogen.
Caruso, 25-jährige italienische Nationalspielerin, steht seit 2017 im Juventus-Kader. Die 1,65m große zentrale Mittelfeldspielerin kann in ihrer Karriere auf bis dato über 200 Pflichtspiele für die „alte Dame“ und 53 Einsätze für die Nationalmannschaft zurückblicken.
Mit Caruso bekäme Bayern eine erfahrere Spielerin hinzu, die sich über eine große Passgenauigkeit definiert. Caruso spielt bei Juventus eine tragende Rolle, sie initiiert viele Schnittstellenbälle und spielt im Schnitt 4,15 Bälle in das Angriffsdrittel (Quelle: fbref.com). Auch als Torschützin macht sie immer wieder auf sich aufmerksam.
Doch nicht nur im Spiel nach vorne hat Caruso ihre Stärken. Im Schnitt erobert sie 5,64 Bälle zurück, sie gewinnt den Großteil ihrer Zweikämpfe und spielt sehr aggressiv gegen den Ball. Sie erinnert vom Profil daher etwas an Stanway. Eine spannede Personalie, die eine Sofortverstärkung darstellen würde.
Doch wäre eine Verpflichtung auch nachhaltig? Zadrazil, die in wenigen Tagen ihren 32. Geburtstag feiert, wird bald zurückerwartet. Mit Oberdorf und Stanway hat man weitere Spielerinnen mit Stammplatz-Ansprüchen im Kader.
Sind alle fit, droht hier ein Luxusproblem. Ein Problem, das man in München wohl nur allzu gern hätte…