🤩 Vergesst Isco! Dieser WM-Star ist Unions wahrer Top-Neuzugang | OneFootball

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William Laing·3. Februar 2023

🤩 Vergesst Isco! Dieser WM-Star ist Unions wahrer Top-Neuzugang

Artikelbild:🤩 Vergesst Isco! Dieser WM-Star ist Unions wahrer Top-Neuzugang

Am Ende erlaubte Josip Juranović sich einen kleinen Scherz. Das DFB-Pokalspiel von Union Berlin gegen den VfL Wolfsburg war wenige Minuten zuvor abgepfiffen worden, da schnappte der Kroate sich den Ball und legte ihn Mannschaftskollege Jérôme Roussillon wenige Meter vor dem Tor vor die Füße. Der schoss die Kugel unter dem Gejohle der Union-Anhänger ins Netz. Kurz vor Schluss hatte der Franzose noch das Kunststück fertig gebracht, den Ball im fast leeren Tor nicht unterzubringen.

Dass Roussillon in der Nachspielzeit überhaupt erst die Möglichkeit bekommen hatte, alleine aufs Tor der Wölfe zuzusteuern und die Entscheidung herbeizuführen, hatte er wiederum ebenfalls Juranović zu verdanken. Beim Stand von 2:1 für die Heimelf war Gästekeeper Pavao Pervan bei einer Ecke mit nach vorne gestürmt. Doch der Standard wurde abwehrt und Juranović hatte die Pille beherzt in den Lauf von Roussillon geflankt.


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Schlussendlich war es jedoch irrelevant, dass die Kugel den Weg nicht in den Kasten gefunden hatte. Sekunden nach Roussillons Fauxpas pfiff der Schiedsrichter ab. Robin Knoche und Kevin Behrens hatten den Sieg für Union herausgeschossen. Doch der Mann des Spiels war dieser neue Außenbahnspieler, den die Eisernen gerade erst aus Schottland an die Alte Försterei gelotst hatten.

Bereits in der Bundesliga-Partie bei Werder Bremen hatte Union-Coach Urs Fischer in seiner Startelf direkt auf ihn gesetzt. Was blieb ihm auch anderes übrig? „Es gibt wegen der vielen Termine kaum Möglichkeiten, Spieler heranzuführen. Daher müssen wir sie einfach ins kalte Wasser werfen“, beschrieb der Trainer die Situation in einer Pressekonferenz.

Doch Josip Juranović, sofern man das nach zwei Spielen im Union-Trikot beurteilen mag, ist eingeschlagen in Köpenick. Und das zeigte sich besonders an diesem verregneten Dienstag, an dem der Fokus im Osten Berlins doch eigentlich auf einem Spieler lag, der noch gar nicht für Union spielte. Und es im Endeffekt wohl auch nie tun wird.

Denn der vergangene Dienstag war der 31. Januar, im Fußball gerne auch als Deadline Day ausgerufen. Und während der FC Bayern gerade João Cancelo aus Manchester geholt hatte, pfiffen die Spatzen von den Dächern der Alten Försterei, dass sich ein zweiter Mega-Deal anbahnen würde.

Isco, seines Zeichens Ex-Real-Star und als solcher fünfmaliger Champions-League-Sieger, weilte bereits in Berlin und absolvierte seinen Medizincheck, um im Anschluss seinen Vertrag zu unterschreiben. Doch der Deal scheiterte in letzter Sekunde. Am Spieler? Am Verein? Das sahen beide Parteien naturgemäß unterschiedlich.

So wurde der spanische Weltstar schlussendlich nicht Teil der Mannschaft von Urs Fischer. „Wir hätte Isco gerne bei uns gesehen, aber wir haben unsere Grenzen“, kommentierte Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert das Ende des Deals. Ein bisschen Wehmut kann man da reininterpretieren. Doch spätestens nach dem Pokalerfolg gegen Wolfsburg dürfte diese verflogen sein.

Bedanken können sie sich bei Union bei ihrem neuen Rekordtransfer. Denn in all dem Isco-Drama wäre fast untergegangen, dass der Berliner Kultklub in diesem Winter mit Josip Juranović bereits einen dicken Fisch an Land gezogen hat. Der Kroate kostete die Eisernen rund 8,5 Millionen Euro. Mehr ließen sie sich noch nie einen Spieler kosten.

Dass Union für einen Rechtsverteidiger so viel Geld in die Hand nimmt, ergibt aber durchaus Sinn. Mit 27 Jahren ist Juranović im besten Fußballeralter. Er wurde in seiner einzigen Saison in Polen Meister bei Legia Warschau. Mit Serienmeister Celtic holte er zudem den Titel in Schottland und gewann dort auch den Pokal. Und bei der Weltmeisterschaft vergangenen Dezember sicherte er sich an der Seite von Weltstars wie Luka Modrić und Ivan Perišić die Bronzemedaille, wohlgemerkt als Stammspieler.

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Den Anspruch dürfte er langfristig auch bei Union haben. Nach dem Abgang von Julian Ryerson Richtung Dortmund ist sein größter Konkurrent Kapitän Christopher Trimmel. Der Publikumsliebling ist aber bereits 35 Jahre alt und Juranović überzeugte bei seinem neuen Arbeitgeber direkt.

„Er findet sich langsam zurecht. Da habe ich natürlich auch die Qual der Wahl“, sagte Urs Fischer nach dem Pokalspiel gegen Wolfsburg. Langsam wirkt dabei beinahe wie die Untertreibung des Jahrhunderts. Denn in seinem ersten Bundesliga-Spiel bereitete der Neuzugang den Siegtreffer durch Kevin Behrens direkt per Traumeckball vor. Und in seiner zweiten Union-Partie machte er direkt dort weiter.

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„Er hat sich im Pokalspiel vor allem nach vorne mehr zugetraut als im ersten Spiel“, so Fischer. Und das bereits in der Anfangsviertelstunde. Denn die Blitzführung der Gäste konnten die Eisernen nur wenige Minuten später ausgeglichen, weil Juranović mit einem Flankenball Robin Knoche gefunden hatte. Noch entscheidender war aber seine Aktion vor dem 2:1.

Mit einem beherzten Antritt ins Zentrum zog der 1,73 Meter kleine Kroate zwei Wolfsburger auf sich. Im perfekten Moment steckte er die Kugel zwischen seinen beiden Gegenspieler auf den rechten Flügel zu Paul Seguin durch, der dadurch freie Bahn hatte. Flanke, Kopfballablage Becker, Tor Behrens: Das alles, weil Juranović die Situation als Außenverteidiger in der Zentrale erkannt hatte.

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Spätestens in diesem Moment dürfte sich eine Vielzahl der Fans im Stadion gedacht haben, dass Union vielleicht gar keinen neuen Weltstar im Mittelfeld braucht, wenn sogar ein neuer Defensivmann im Zweifelsfall die Rolle des Regisseurs übernehmen kann. Vergesst also Isco: Josip Juranović ist Unions wahrer Top-Neuzugang.