Vergessene Buli-Transfers: Freiburg statt Arizona und der nordkoreanische Wayne Rooney | OneFootball

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·29. Februar 2024

Vergessene Buli-Transfers: Freiburg statt Arizona und der nordkoreanische Wayne Rooney

Artikelbild:Vergessene Buli-Transfers: Freiburg statt Arizona und der nordkoreanische Wayne Rooney

Ein Mensch vergisst jeden Tag hunderte von Dingen. Meistens ist das nicht so wild, da uns lediglich Unwichtiges entfällt wie Einkäufe, unerledigte Hausaufgaben oder vom Sport abzuholende Kinder. Doch manchmal kommt es auch deutlich schlimmer und zack, hat man vergessen, dass Aílton mal beim MSV Duisburg war.

Dabei sind genau solche seinerzeit sportlich vielleicht nicht ganz so bedeutenden Transfers, bei denen vor allem im Nachhinein Klub- und Spielername überhaupt nicht zueinander passen, doch das Salz in der Suppe. Hier wollen wir deshalb gegen das Vergessen kämpfen und dich regelmäßig an Bundesliga-Transfers erinnern, die wirklich mal passiert sind.


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Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Andreas Hinkel zum SC Freiburg

„Arizona, Arizona! Alles klar!“ Die Gesangseinlage des als Cowboy verkleideten Andreas Hinkel war zweifelsfrei der Höhepunkt aller Nutella-Werbespots, mit denen der Schoko-Aufstrich in den Nullerjahren von deutschen Nationalspielern beworben wurde. Hinkel war damals Stammspieler beim VfB Stuttgart und bekam auch im DFB-Team seine Spielzeit, für die WM 2006 wurde er allerdings nicht nominiert. Nach diesem Karriereknick wechselte Hinkel ins Ausland. Beim FC Sevilla kam er nicht so recht zum Zuge, danach sammelte er immerhin ein paar Titel mit Celtic Glasgow.

Wer bislang dachte, dass Hinkel danach seinen offenbar lange gehegten Traum verwirklichte und sein Glück in Arizona suchte, liegt falsch: Es folgte ein weiteres, in Vergessenheit geratenes Kapitel in der Bundesliga. 2011 wechselte er zum SC Freiburg und kam unter Marcus Sorg zunächst zu einigen Einsätzen. Im Winter wurde Sorg durch Christian Streich ersetzt, der nicht mehr auf Hinkel setzte. Lediglich zwei Spiele bestritt er in der zweiten Saisonhälfte, danach hängte er seine Schuhe an den Nagel. Übrigens: Die legendäre Nutella-Werbung gibt es, wenn auch in mieser Qualität, bis heute auf Youtube zu sehen.

Wann war das? 2011

Von wo kam er? Celtic Glasgow

Transfersumme? ablösefrei

Bilanz? Sieben Spiele, kein Tor

Was kam danach? Das Karriereende und eine Laufbahn als Trainer – zunächst in verschiedenen Rollen beim VfB Stuttgart, anschließend als Co-Trainer von Domenico Tedesco bei Spartak Moskau, RB Leipzig und heute beim belgischen Nationalteam

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Foto: Dennis Grombkowski/Bongarts/Getty Images

Kevin Kampl zu Borussia Dortmund

Vielen traditionsbewussten Fußballfans geht vermutlich das Messer in der Tasche auf, wenn sie den Namen Kevin Kampl nur hören. Das Bild, auf dem er eine Dose Red Bull in den DFB-Pokal kippt, wird wohl der einprägsamste Moment seiner Karriere bleiben. Woran sich hingegen eher weniger Fußballfans erinnern werden ist Kampls Karriere vor dem Wechsel zu RB Leipzig. Unter anderem kickte er für den VfL Osnabrück, den VfR Aalen, Red Bull Salzburg – und tatsächlich auch für Borussia Dortmund!

In der Winterpause 2014/15 verließ Kampl die Salzburger RB-Zweigstelle und schloss sich dem BVB an. Unter Trainer Jürgen Klopp, der die Dortmunder im folgenden Sommer verlassen sollte, lief Kampl 13 mal in der Bundesliga auf, ein Tor gelang ihm nicht. Auch im DFB-Pokal wirkte Kampl mit, wobei er im Halbfinale gegen die Bayern, das Dortmund im Elfmeterschießen gewinnen sollte, mit einer gelb-roten Karte vom Platz flog. Die 1:3-Niederlage im Pokalfinale gegen Wolfsburg, Klopps letztes Pflichtspiel als BVB-Trainer, verfolgte Kampl daher nur als Zuschauer.

Wann war das? zur Rückrunde der Saison 2014/15

Von wo kam er? RB Salzburg

Transfersumme? 12 Millionen Euro

Bilanz? 14 Spiele, kein Tor

Was kam danach? In der Saison 2015/16 absolvierte Kampl noch ein Spiel für Dortmund und wechselte danach nach Leverkusen, zwei Jahre später ging er nach Leipzig

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Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Chong Tese zum 1. FC Köln

Kaum jemand darf rein, noch weniger Leute dürfen raus: Nordkorea gilt als das am stärksten von der Außenwelt abgeschottete Land der heutigen Staatengemeinschaft. Von daher war es kleine Sensation, als vor 14 Jahren auf einmal ein Fußballer mit nordkoreanischer Staatsbürgerschaft im deutschen Profifußball aufschlug. Chong Tese wechselte 2010 zunächst zum damaligen Zweitligisten VfL Bochum, zwei Jahre später ging es weiter zum 1. FC Köln, für den Tese als erster Nordkoreaner überhaupt in der Bundesliga spielte.

Dass Tese anders als viele seiner Nationalmannschaftskollegen eine solche Laufbahn einschlagen konnte, liegt daran, dass er als Sohn eines Südkoreaners und einer Nordkoreanerin in Japan aufwuchs. Er besuchte eine nordkoreanische Schule, hatte aber zunächst einen südkoreanischen Pass. Im Anschluss an eine Niederlage Nordkoreas gegen Japan in der WM-Quali beantragte er die nordkoreanische Staatsbürgerschaft und debütierte kurz darauf in der Nationalelf. Zu dieser Zeit war er in Japan schon ein erfolgreicher Torjäger, insgesamt gelangen ihm für Kawasaki Frontale 46 Tore in 111 Spielen. Der bullige Neuner wurde wegen seiner Spielweise oft mit Wayne Rooney verglichen. Während er in Bochum noch überzeugte, gelang ihm in Köln hingegen wenig.

Wann war das? 2012

Von wo kam er? VfL Bochum

Bilanz? Zehn Bundesliga-Spiele ohne eigenen Treffer

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