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Erik Schmidt·23. Januar 2021

🤔 Untrainierbar? Die Mannschaft ist beim BVB das größte Problem!

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Spätestens nach der 2:4-Niederlage am Freitagabend in Mönchengladbach steht fest: Der durch den Trainerwechsel erhoffte Effekt ist bei Borussia Dortmund völlig verpufft. Doch das größte Problem der Schwarz-Gelben ist nicht der Übungsleiter, sondern die Mannschaft. Wie schon Lucien Favre scheint auch Edin Terzić an ihr zu scheitern.

Der 38-Jährige trug nun schon in sieben Bundesliga-Spielen die Verantwortung. Lediglich drei davon konnten gewonnen werden, ebenso viele gingen verloren, eines endete unentschieden. Selbst Thomas Doll startete einst besser. Alles nur blablabla?


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Die Lage ist ernst! Die Englische Woche mit drei Begegnungen innerhalb von sieben Tagen brachte schließlich nur einen mickrigen Zähler ein. Die andere Borussia kickte den BVB obendrein auch noch aus den Rängen, die zur Champions-League-Qualifikation berechtigen. Am Samstag könnten zudem der VfL Wolfsburg, Union Berlin und Eintracht Frankfurt an dem Traditionsklub aus dem Ruhrpott vorbeiziehen.

Dann wäre selbst die Teilnahme an der frisch ins Leben gerufenen Europa Conference League in Gefahr. Dies käme für einen Kader, dessen Gesamtwert laut ‚transfermarkt.de‘ auf über 600 Millionen Euro geschätzt wird, dem Super-GAU gleich – nicht nur in wirtschaftlich angespannten Zeiten.

Die Schwächen bleiben

Nun direkt Terzić in Frage zu stellen, ist allerdings auch nicht die Lösung. Obwohl sich über dessen Beförderung streiten lässt. Möglicherweise haben sich die Dortmunder wieder einmal unnötigerweise von einem Coach getrennt. Vor Favre hätten auch Thomas Tuchel und Peter Bosz nicht zwingend gehen müssen. Die 1:5-Heimpleite gegen den VfB Stuttgart im Dezember tat zwar weh, spiegelte aber nur die Probleme, die alle anderen europäischen Spitzenteams in dieser Saison ebenfalls mit sich herumschleppen, wider.

Ein ganz besonderes Wagnis stellte die Tatsache dar, dass Terzić zuvor noch nirgends als Chef fungiert hat. Bei seiner Premiere hat der Sauerländer nun gleich eine durchaus komplizierte Mannschaft zu betreuen. Eine Mannschaft, die sogar so etwas wie untrainierbar ist?

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In den vergangenen Wochen hat Terzić mit Sicherheit nicht nur mehrfach auf das bestmögliche Verteidigen von Frei- und Eckstößen hingewiesen, sondern auch entsprechende Standardsituationen trainieren lassen. Dennoch entstanden im Duell mit den Fohlen drei Gegentreffer auf diese Weise. Schon die Niederlagen in Köpenick (1:2) und gegen Köln (1:2) konnten mit Schlafmützigkeit bei ruhenden Bällen begründet werden.

Apropos Schlafmützigkeit: Unbegreiflich ist auch die Dortmunder Bilanz der ersten Halbzeit. Von ihren bislang 35 Treffern in der laufenden Spielzeit haben Haaland und Co. nur sieben vor der Pause erzielt. Zwar gelangen am Freitagabend beide Tore in der ersten Halbzeit. Allerdings war auch noch nicht einmal die erste Zeigerumdrehung abgeschlossen, als die Gladbacher zur Führung trafen. Obwohl der VAR anschließend sein Veto einlegte, gerieten die Gäste nur zehn Minuten später dann aber doch in Rückstand.

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Längst steht das M-Wort in Dortmund nicht mehr für Meisterschaft. Die zwei genannten Beispiele verdeutlichen, warum in Verbindung mit den Schwarz-Gelben immer wieder über fehlende Mentalität diskutiert wird. „Qualität ist immer das Ergebnis von Talent plus Mentalität“, hatte Terzić nach der Niederlage in Leverkusen gegenüber ‚Sky‘ selbst gesagt. Und es klang fast ein wenig nach Verzweiflung. Denn Talent steckt im Dortmunder Kader eigentlich ausreichend, die Qualität wird jedoch zu selten sichtbar.

Reus als Dortmunder Sinnbild

Während bei den zahlreichen Talenten Leistungsschwankungen nur logisch sind, performen die erfahrenen Akteure einfach nicht konstant genug. Sinnbildlich dafür steht Marco Reus. Die lange Verletzungspause darf bei dem Kapitän nicht mehr als Entschuldigung herhalten. Immerhin ist der 31-jährige seit vergangenen Sommer zurück auf dem Rasen.

Nur sechs Scorerpunkte in 17 Einsätzen sind für Reus aber viel zu wenig. Zu selten macht der 44-fache Nationalspieler in den entscheidenden Phasen den Unterschied. Zudem fehlt es ihm aktuell an Dynamik und Risikobereitschaft. Vom alten Reus, der mit seinen Tiefenläufen alleine ganze Abwehrreihen aushebeln konnte, fehlt jede Spur. Stattdessen sucht der Spielmacher zu oft den sicheren Quer- oder auch Rückpass.

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Im Vergleich zum FC Bayern mangelt es der Borussia vor allem an einer funktionierenden Achse. Beim deutschen Rekordmeister fußte im zurückliegenden Jahr schließlich alles auf Manuel Neuer, David Alaba, Joshua Kimmich, Thomas Müller und Robert Lewandowski. Dem BVB geht ein solches Konstrukt aus den unterschiedlichsten Gründen ab.

Da wären zwar Roman Bürki, Mats Hummels und Erling Haaland – auf den anderen zentralen Positionen fehlt es aber an Fixpunkten. Reus hat mit sich selbst zu tun, Witsel ist verletzt und Can pendelt zu häufig zwischen den Positionen. Zudem wurde anfangs angesichts der vielen Möglichkeiten im vielleicht etwas zu großen Kader zu häufig rotiert. Terzić setzte zuletzt bewusst auf Kontinuität, der Erfolg blieb aber trotzdem aus.

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Der Januar wurde von den Dortmunder Bossen als Monat der Wahrheit ausgerufen. Die Resultate fielen ernüchternd aus. Quo vadis, BVB? Ein erneuter Trainerwechsel bietet nicht nur aufgrund der fehlenden Alternativen keine Option. Auch Besserung versprechende Profis tummeln sich auf dem Transfermarkt keine. Dann muss es eben der Februar richten. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.