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·28. September 2024
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Was ist derzeit nur bei Energie Cottbus los? Mit dem 4:1 gegen den 1. FC Saarbrücken feierten die Lausitzer ihren vierten Sieg in Folge, der vor allem auf das Konto eines Spielers ging: Timmy Thiele. Der 33-Jährige erzielte alle vier Tore – und schrieb damit Drittliga-Geschichte.
Vier Tore in einem Spiel, das ist für Timmy Thiele kein neues Gefühl. Bereits im Trikot des FC Carl Zeiss Jena war ihm dieses Kunststück im Dezember 2017 beim 4:3 gegen Wiesbaden gelungen. Damals brauchte er gerade mal 22 Minuten für die Treffer, wodurch Thiele bis heute den Drittliga-Rekord des schnellsten Vierpacks hält. Ein weiterer Rekord kam nun gegen den 1. FC Saarbrücken dazu, ist der 33-Jährige nun doch der erste Spieler in der Geschichte der 3. Liga, der zum zweiten Mal vier Treffer in einem Spiel erzielte. Insgesamt netzten bislang neun Spieler in der Drittliga-Historie viermal in einer Partie ein.
"Das ist ein unbeschreibliches Gefühl", strahlte der Matchwinner nach Spielende im "MagentaSport"-Interview. "Ich durfte das ja schon mal erleben und kann mich nur bei meiner Mannschaft bedanken, ohne die das nicht möglich gewesen wäre. Ich bin einfach überglücklich", sagte der Stürmer, der nun "einen ausgeben" will. Nachdem Thiele schon unter der Woche in Osnabrück zweimal getroffen hatte, steht er nun bei insgesamt sechs Treffern – und ist damit innerhalb von nur vier Tagen zum Top-Torjäger der 3. Liga aufgestiegen. Was für eine Geschichte! "Ich bin sehr stolz, ein Teil dieser Mannschaft und dieses Vereins zu sein und hoffe, dass wir die Erfolgsgeschichte weiterschreiben können", sagte der Stürmer, der nach Spielende unter "Thiele, Thiele"-Rufen auf den Zaun zu den Fans gerufen wurde und dort zusammen mit seinem Sohn den Vorsänger gab.
Den Grund für das derzeit starke Performen des Angreifers lag für Trainer Claus-Dieter Wollitz auf der Hand: "Er ist ein Wohlfühlspieler, der gewisse Freiheiten braucht. Ich muss ihm nicht erklären, wie er anlaufen und dass er 100 Prozent geben muss. Er muss auch öfter nicht zum Training kommen, weil er in Berlin wohnt." Dass die Mannschaft schon seit Jahren zusammenspielt, sei ebenfalls ein Grund. "Wir wissen, was jeder braucht. Der Mensch steht bei uns im Vordergrund." Die Tore des 33-Jährigen seien aus Sicht von Wollitz zudem nicht mal das entscheidende. "Viel wichtiger ist seine individuelle Taktik, wie er die beiden Außenspieler organisiert. Das war in der ersten Halbzeit nicht so gut, in der zweiten Halbzeit dann viel besser. Er ist ein absoluter Ankerspieler."
Ungeachtet des Thiele-Viererpacks sprach Wollitz indes von einer "differenzierten" Betrachtungsweise der Partie. So habe seine Mannschaft in der ersten Halbzeit "nicht den Spielfluss, nicht die Intensität" gehabt. "Wir mussten viel verteidigen und konnten uns nicht befreien. Auch die Abstände waren zu groß." In der zweiten Halbzeit habe sich sein Team dann gesteigert – und sei mit "Selbstverständnis" und einer "maximalen Überzeugung" aufgetreten. So stand am Ende durch den Thiele-Viererpack der vierte Sieg in Folge (bei 16:3 Toren), was in der Tabelle zu Platz 4 führt. Insgesamt haben die Brandenburger bereits 22 Tore geschossen – auch das ist zu diesem Zeitpunkt der Saison ein Drittliga-Rekord.
Wollitz sprach von einer "Momentaufnahme" – und wollte von einem möglichen Durchmarsch nichts wissen: "Wir schauen nur nach unten", verwies der 59-Jährige darauf, dass Energie nun acht Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz liegt. "Wir bleiben sehr demütig und bescheiden und wissen das genau einzuschätzen."
Deswegen gibt es auch keinen zusätzlichen freien Tag. "Ich freue mich, die Mannschaft, morgen um 11 Uhr zum Training begrüßen zu können", grinste Wollitz. Nach einer langen Woche sei es besser zu regenerieren als lange im Bett zu bleiben. Am Montag dürfe die Mannschaft dann aber ihren "wohlverdienten freien Tag" genießen, ehe ab Dienstag die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel in Hannover (Sonntag) beginnt. Beim Mitaufsteiger winkt der fünfte Sieg in Folge. Ob Thiele dann auch wieder trifft?