"Unbedingter Wille hat gefehlt": Derby-Frust bei Dynamo Dresden | OneFootball

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·18. Februar 2024

"Unbedingter Wille hat gefehlt": Derby-Frust bei Dynamo Dresden

Artikelbild:"Unbedingter Wille hat gefehlt": Derby-Frust bei Dynamo Dresden

Statt mit dem vierten Derbysieg gegen Erzgebirge Aue in Folge an die Tabellenspitze zu springen, verlor Dynamo Dresden erstmals seit 2019 wieder gegen die Veilchen und musste damit bereits die vierte Niederlage in diesem Jahr einstecken. Vor allem die fehlende Gier hatten die Beteiligten nach Schlusspfiff als Grund für die Pleite ausgemacht.

"Waren nicht so giftig"

Unterschiedlicher hätten die Gefühlswelten nach Spielende kaum sein können: Während Aues Spieler zusammen mit den Fans ausgelassen den Derbysieg feierten, kam Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke mit ernster Miene zum Interview mit "MagentaSport" und musste erklären, warum die SGD als Verlierer vom Platz gegangen ist. Als Gründe führte der 35-Jährige einerseits das "fehlende Zweikampfverhalten" und anderseits die fehlende Gier an: "Wir waren nicht so giftig wie Aue", musste der Stürmer einräumen. "Eigentlich wollten wir ein heißes Herz zeigen, doch das ist uns nicht gelungen."


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Zwar merkte der Routinier an, dass auch Dynamo zu Chancen gekommen war – Kutschke selbst hatte zwei Kopfballmöglichkeiten, zudem traf Park nach 65 Minuten den Pfosten -, "aber wir haben zu viel nach hinten gespielt und nicht in unser Spiel gefunden". Der 35-Jährige bezeichnete es als "traurig, dass wir das ausgerechnet in so einem Spiel nicht geschafft haben". Denn so eine Niederlage im Derby tue "immer doppelt weh". So weit wollte Trainer Markus Anfang nicht gehen, sondern hielt nur allgemein fest, dass er es "hasst, zu verlieren". Seine erste Einschätzung: "Wir hätten mutiger nach vorne spielen müssen." Jedoch habe sein Team "die Aggressivität vermissen lassen. Auch der unbedingte Wille hat mir gefehlt."

"Hätten ein Unentschieden verdient gehabt"

Dennoch meinte der 49-Jährige: "Ein Unentschieden hätten wir verdient gehabt. Es war ja nicht so, dass Aue uns überrannt und in Grund und Boden gespielt hat." Da müsse man realistisch bleiben. "Sie waren einfach sehr effektiv und haben ihre Chancen gemacht. Dabei hatten wir mindestens genauso viele Chancen, wenn nicht sogar mehr." Doch letztlich gelang es nur Robin Meißner, den Ball nach 82 Minuten im Tor unterzubringen. Das war jedoch zu spät, um noch etwas mitnehmen zu können, nachdem Aue über Bär (36.) und Danhof (77.) zwischenzeitlich mit 2:0 davongezogen war.  War der Kopf vielleicht zu kühl? "Ja, das kann sein", gestand Anfang zu.

Durch die vierte Niederlage im sechsten Spiel des Jahres 2024 hat Dynamo zum einen die Tabellenführung verpasst und liegt zum anderen nur noch zwei Punkte vor dem Dritten aus Ulm, was sogar noch schwerer wiegt. "Wir wussten, dass der Weg steinig wird, aber es geht nur gemeinsam", sagte Kutschke. Im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen soll am kommenden Samstag wieder ein Sieg her, um nicht auf Platz 3 abzurutschen. "Das wird ein schweres Spiel, aber wir müssen uns gegen alle Widerstände wehren", so Anfang. Fehlen wird Lars Bünning, der als Ersatz für den verletzten Kraulich zum fünften Mal in dieser Saison Gelb gesehen hat.

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