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·31. Mai 2025
UEFA-Prämien-Irrsinn: Chelsea verdient nur minimal mehr als Slovan Bratislava

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·31. Mai 2025
Ein Titel in Europa – das klingt nach sportlichem Prestige und finanzieller Belohnung. Doch im Fall des FC Chelsea zeigt sich einmal mehr die bizarre Realität der UEFA-Wettbewerbsstruktur: Der englische Topklub, frisch gebackener Sieger der UEFA Conference League, verdiente in dieser Europapokalsaison laut Medienberichten gerade einmal 100.000 Euro mehr als der slowakische Klub Slovan Bratislava – der in der Champions League alle acht Spiele verlor.
Ein Vergleich, der mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert. Auf der einen Seite: Chelsea, mit Stars gespickt, im internationalen Rampenlicht, am Ende mit dem Titel in der drittklassigen UEFA-Wettbewerbsreihe. Auf der anderen Seite: Bratislava, in der Königsklasse chancenlos, mit null Punkten und einer katastrophalen Bilanz – und dennoch nahezu identischer Verdienst.
Wie das Statistik-Portal Football Meets Data berichtet, hat UECL-Sieger Chelsea in der abgelaufenen Europapokalsaison rund 22 Millionen Euro kassiert. Bratislava hat für die Teilnahme an der Champions League 21,9 Millionen Euro kassiert. Der slowakische Meister hat die Ligaphase mit 0 Siegen und 8 Niederlagen abgeschlossen.
Der Hintergrund dieses Zahlen-Wahnsinns liegt im Verteilungssystem der UEFA. In der Champions League sprudeln die Einnahmen selbst für erfolglose Teams – allein durch Marktpool, Startgeld und Teilnahmeboni. In der Conference League hingegen sind die finanziellen Anreize trotz sportlichem Erfolg weitaus geringer. Der Turniersieg bringt Prestige – aber nicht automatisch eine volle Kasse.
Für Chelsea bedeutet das: Trotz kräftezehrender Monate, Finaltriumph und sportlicher Erfüllung bleibt die finanzielle Ausbeute enttäuschend – vor allem im Vergleich zu schwächeren, aber besser platzierten Klubs im UEFA-Gefüge. Slovan Bratislava verlor alles – aber wurde fast genauso bezahlt.
Das Beispiel unterstreicht einmal mehr die Debatte um die Schieflage im europäischen Fußball: Wo Erfolg und Prämien längst nicht mehr im Gleichklang stehen – und selbst Titelgewinne kaum mehr als einen symbolischen Scheck bedeuten.