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·23. Mai 2024

Überraschende Villains, chancenlose Neulinge: Die Tops und Flops der Premier League

Artikelbild:Überraschende Villains, chancenlose Neulinge: Die Tops und Flops der Premier League

Nach einer spannenden Saison in der Premier League jubelte wieder einmal Serienmeister Manchester City. Aston Villa überraschte auf Platz vier, während im Old Trafford nicht nur der Zustand des Stadions Sorgen macht. Wir blicken auf die Tops und Flops im englischen Fußball-Oberhaus.

Premier League: Spannung pur an der Tabellenspitze

Die Premier-League-Saison 2023/2024 ist seit Sonntag Geschichte. An der Spitze ergab sich trotz des spannendsten Titelrennens seit Jahren am Ende ein gewohntes Bild, auch im Tabellenkeller gab es keine Überraschungen. Dazwischen gab es jedoch die ein oder andere Mannschaft, die über ihren Möglichkeiten agierte und einige, die weit hinter den eigenen Erwartungen herliefen.


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Tops: Ein Meisterkampf auf Messers Schneide und überraschende Villains

Das Rennen um den Titel: Auch wenn nach 38 Spieltagen mal wieder Manchester City den Titel holte: Das Titelrennen der Premier League war in den europäischen Top-Ligen das mit Abstand spannendste. Bis zur letzten Sekunde verfolgte Arsenal um Trainer Mikel Arteta die Skyblues, die sich jedoch keine Blöße mehr gaben und mit der vierten Meisterschaft in Serie Geschichte schrieben. Wer die Cityzens vom Thron stoßen will, muss eine perfekte Saison spielen.

Die Entwicklung der Gunners lässt keinen anderen Schluss zu, als dass sie nächstes Jahr erneut zum Angriff auf den Ligaprimus blasen. Nachdem jahrelang Liverpool und ManCity um die Krone kämpften, ist Arsenal zur zweiten Kraft aufgestiegen. Zudem ist abzuwarten, wie sich die Reds unter Klopp-Nachfolger Arne Slot entwickeln und ob Chelsea oder Manchester United die Kurve kriegen. Der Premier League stehen an der Tabellenspitze spannende Jahre bevor.

Tore, Tore, Tore: Noch nie zappelte der Ball in einer Premier-League-Saison so oft im Tor wie in dieser. Mohammed Kudus‘ Fallrückzieher am letzten Spieltag war zwar letztendlich beim 1:3 gegen Meister City nicht relevant für den Spielausgang, doch mit seinem Traumtor erzielte der Ghanaer den 1223. Treffer der Spielzeit und brach damit die alte Bestmarke aus der Saison 1992/1993.

Aston Villa: Ob sich die Villains langfristig in der Spitzengruppe etablieren können, bleibt abzuwarten, in der abgelaufenen Spielzeit überraschte die Mannschaft von Unai Emery jedoch alle. Der Lohn: In der nächsten Saison spielt Aston Villa erstmals seit 41 Jahren in der Champions League. Seit Emery Steven Gerrard als Trainer abgelöst hat, entwickelte sich das Team rasant weiter und stellt mittlerweile jeden Gegner vor Probleme. Das bekam unter anderem Arsenal zu spüren, das 2024 nur ein Spiel verlor – beim 0:2 gegen den Ex-Trainer. In einem starken Kollektiv stach Ollie Watkins heraus. Der 28-jährige Mittelstürmer erzielte 19 Tore selbst und war mit 13 Assists bester Vorlagengeber der Liga.

Englische Offensivpower: Nationaltrainer Gareth Southgate hat bei der Europameisterschaft in Deutschland die Qual der Wahl. Gleich sechs Engländer finden sich in den Top 10 der Scorerliste wieder. Chelsea-Neuzugang Cole Palmer führt die Rangliste mit 22 Toren und elf Vorlagen an, auch Watkins (19 Tore, 13 Assists), Phil Foden (19, 8), Bukayo Saka (16, 9), Dominic Solanke (19,3) und Jarrod Bowen (16, 6) zählten zu den gefährlichsten Offensiven der Liga. Abgesehen von Bournemouth-Stürmer Solanke schafften sie alle den Sprung in den vorläufigen EM-Kader.

Flops: Aufsteiger absolvieren „Premier-League-Praktikum“ – Dauerregen im Old Trafford

Die Aufsteiger: Eigentlich haben die drei Aufsteiger keinen Platz in dieser Kategorie verdient. Burnley, Sheffield United und Luton Town begannen die Saison ohnehin als krasse Außenseiter. Sheffield stieg so sang- und klanglos ab wie zuletzt Derby County 2008, kassierte dabei über 100(!) Gegentore. Auch Burnley musste sich früh mit dem drohenden Wiederabstieg abfinden, die Mannschaft von Vincent Kompany erspielte sich jedoch viele Sympathien, weil sie auch in der Premier League nicht von ihrem fußballerischen Ansatz abrückte. Letztendlich fehlte schlicht die individuelle Qualität, um in der besten Liga der Welt mit dominantem Ballbesitzfußball zu bestehen. Luton bereicherte die Liga mit seinem Außenseiter-Charme, das Stadion des Clubs genießt längst Kultstatus.

Dass die Aufsteiger dennoch als „Flop“ zu nennen sind, liegt also weniger an den Vereinen selbst, sondern viel mehr an einer besorgniserregenden Entwicklung, die sich im direkten Wiederabstieg aller Liganeulinge widerspiegelt. Der englische Fußball wird immer mehr zur Zwei-Klassen-Gesellschaft, zu weit spreizt die finanzielle Schere zwischen Premier League und Championship mittlerweile auseinander. In der nächsten Saison werden es die Aufsteiger erneut extrem schwer haben, auch für Leicester City und Ipswich Town droht der Aufstieg zum einjährigen „Premier-League-Praktikum“ zu werden.

Artikelbild:Überraschende Villains, chancenlose Neulinge: Die Tops und Flops der Premier League

Ratlos im Regen: So sah man Erik ten Hag zuletzt häufig. (Photo by Stu Forster/Getty Images)

Gefallene Riesen: Quo vadis, Manchester United? Der Rekordmeister, im Vorjahr immerhin noch Dritter, erlebte eine Saison zum Vergessen. In der Champions League schied man als Gruppenletzter aus, hinter dem FC Bayern, dem FC Kopenhagen und Galatasaray. Auch in der Premier League fehlte über das gesamte Jahr hinweg eine Spielidee und die Konstanz, zuletzt stürzten die Red Devils gar in eine tiefe Krise, an deren Ende Platz acht und ein negatives Torverhältnis steht. Der Druck auf Trainer Erik ten Hag wächst, der sich zudem eine öffentliche Schlammschlacht mit Jadon Sancho leistete.

Immerhin rettete sich der Traditionsverein gerade so gegen Zweitligist Coventry ins FA-Cup-Finale, wo man auf den Stadtrivalen Manchester City trifft. Doch selbst ein Titel kann nicht über die Anzahl an millionenschweren Transferflops, blutleeren Auftritten und schlechter öffentlicher Darstellung hinwegtäuschen. Es muss sich einiges ändern im und am Old Trafford, denn auch das legendäre Stadion ist in einem jämmerlichen Zustand.

Viel besser steht auch der FC Chelsea nicht da, der aus seinen immensen (finanziellen) Möglichkeiten seit der Trennung von Thomas Tuchel zu wenig macht. Nach der Hinrunde sogar nur Zwölfter, schwangen sich die Blues in der zweiten Saisonhälfte immerhin zur viertbesten Rückrundenmannschaft auf und qualifizierten sich noch für die UEFA Conference League. Aussetzer wie beim 0:5 gegen Arsenal zeigten jedoch, dass man noch weit davon entfernt ist, wieder ein Kandidat für den Titel zu sein. Hoffnung macht neben Überflieger Cole Palmer die Entwicklung junger Akteure wie Malo Gusto und Moíses Caicedo. Dass man nach der Saison Trainer Mauricio Pochettino vor die Tür setzte, passte dagegen ins immer noch chaotische Bild, das der Champions-League-Sieger von 2021 abgibt.

Ärger mit dem VAR: Seit der Videobeweis in der Premier League eingeführt wurde, sorgt er für kontroverse Diskussionen. In dieser Saison führte der Ärger mit dem technischen Hilfsmittel sogar so weit, dass die Wolverhampton Wanderers einen Antrag einreichten, um über die Zukunft des Videoassistenten zu diskutieren. Auch Nottingham Forest fühlte sich betrogen, als dem Team von Nuno Espirito Santo gleich drei Strafstöße verwehrt wurden. Dass die Premier League den VAR bei der Abstimmung im Juni tatsächlich einstampft, gilt jedoch als unwahrscheinlich.

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

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