TSV 1860 München
·29. Juli 2024
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·29. Juli 2024
Die Löwen-U21 bleibt in der Bayernliga Süd unbesiegt. Nach insgesamt vier Roten Karten beendeten die Sechzger die Partie beim 2:2 gegen den SV Heimstetten zu Acht. Die Führung durch Jordi Woudstra (26.) glich Anian Brönauer per Foulelfmeter aus (35.). In Unterzahl brachte Cristaian Leone die Löwen in Führung (83.). Kubilay Celik gelang für die Gäste in der Nachspielzeit der Ausgleich (90.+1).
Trotz der Hitze gingen beide Teams von Anfang an hohes Tempo, neutralisierten sich aber weitgehend, so dass es in der Anfangsphase keine Chancen gab. Erstmals prüfte in der 13. Minute Gäste-Kapitän Lukas Riglewski mit einem Schuss von der rechten Strafraumkante aufs lange Eck 1860-Keeper Erion Avdija, der den Ball um den Pfosten lenkte. Nach einer Rechtsflanke des aufgerückten Innenverteidigers Fabian Cavadias kam Mittelstürmer Jordi Woudstra zwar zum Kopfball, konnte die Kugel aber nicht aufs Tor drücken (17.). Ein abgefangener Aufbaupass der Sechzger wurde in der 26. Minute von Heimstetten eiskalt bestraft. Filip Vnuk spielte in die Tiefe auf Woudstra, der kam aus vollem Lauf mit links an der Strafraumgrenze zum Abschluss, hämmerte die Kugel zum 1:0 ins linke obere Eck. In der 30. Minute setzte Arin Garza nach Zuspiel von Cristian Leone aus zehn Metern den Ball unbedrängt im Zentrum neben das Tor. Der Treffer hätte aber ohnehin nicht gegolten, weil der Linienrichter auf Abseits entschieden hatte. Fünf Minuten später holte Torhüter Gabriel Wagner Löwen-Stürmer Leone nach Zuspiel von Noah Klose im Strafraum von den Beinen. SchiedsrichterSebastian Stadlmayr entschied sofort auf Elfmeter (35.). Anian Brönauer lief an, verwandelte sicher zum 1:1 ins linke untere Eck (36.). Es war bereits sein dritter Treffer im zweiten Spiel. Zwei Minuten später hatte Mike Gevorgyan sogar die Führung auf dem Fuß, sein 16-Meter-Drehschuss aus halblinker Position ging knapp am langen Eck vorbei (38.). So wurden beim Stande von 1:1 die Seiten gewechselt.
Die erste Möglichkeit für die Löwen entsprang einem Torwart-Fehler. Wagner hatte nach einer Rechtsflanke am Elfmeterpunkt unvermittelt den Ball fallen lassen, Leone war aber zu überrascht, um das Geschenk annehmen zu können. Bis er zum Abschluss kam, war der Weg zum Tor bereits versperrt (53.). In der 58. Minute gab Mittelstürmer Gilbert Diep, der Neuzugang vom SV Pullach, sein Debüt für die Löwen. Kurz danach forderte Heimstetten Elfmeter. Winkler und Luca Maurer waren zusammengeprallt, der Unparteiische hatte aber keine Regelwidrigkeit gesehen (64.). Kurz danach sah 1860-Innenverteidger Winkler Rot, als er Severin Müller als letzter Mann bei einem Konter zu Fall brachte (68.). Den anschließenden Freistoß von Fabian Cavadias aus 23 Metern angelte Avdija aus dem linken unteren Eck (70.). Kurz danach stand der 1860-Keeper erneut im Blickpunkt, als er einen Zwölf-Meter-Schuss von Woudstra aus halbrechter Position aufs kurze Eck parierte (71.). Danach waren die Löwen wieder sortiert, Trainer Felix Hirschnagl brachte Martin Zentrich als Rechtsverteidiger, Yannik Seils rückte in die Mitte. Woudstra kam nach einer Linksflanke zum Kopfball, sein Aufsetzter bereitete Avdija aber keine Probleme. Im direkten Gegenzug versuchte es Diep aus der Distanz, der Ball rutschte ihm aber über den Spann und landete im Nachthimmel (82.). Eine Minute später fiel die Löwen-Führung, erneut durch einen katastrophalen Fehler von Wagner. Der hatte die Kugel genau in die Füße von Ivan Martinovic gepasst, der leitete sie zu Leone weiter, der zum 2:1 ins verwaiste Heimstetter Tor traf (83.). nach einer Rudelbildung an der Eckfahne, bei der Robert Manole und Teo Marosevic aufeinander los gingen, zeigte Schiedsrichter Stadlmayr beiden die Rote Karte (89.). Als es mit Neun gegen Zehn weiter ging, rutschte eine Flanke zu Kubilay Celik durch, der nahm die Kugel am rechten Fünfmetereck volley, Avdija war zwar mit den Fingern dran, konnte den Einschlag zum 2:2 aber nicht verhindern (90.+1). In der 6. Minute der Nachspielzeit wälzte sich Celik nach einem Zweikampf mit Leone an der Außenline, hielt sich das Gesicht. Wieder bildete sich ein Rudel, SVH-Trainer Roman Langer stand sogar auf dem Platz. Dies blieb jedoch ungestraft. Dafür sah der Löwe die Rote Karte (90.+7). Als nach drei Minuten der Freistoß ausgeführt werden konnte, pfiff der Unparteiische im Anschluss daran die Partie ab.
„Ich ziehe alle Hüte vor den Jungs“, sagte Felix Hirschnagl nach dem Punkt in doppelter Unterzahl. „Das habe ich ihnen auch so gesagt. Ich habe von ihnen eingefordert, dass wir uns verteidigen und zusammenhalten. Das ist uns gelungen, deshalb ein dickes Kompliment!“ Was dem 40-Jährigen aber überhaupt nicht gepasst hat, waren die drei Roten Karten. „Die kann ich momentan nicht bewerten. Ich muss mir die Szenen erst in Ruhe anschauen, weil ich natürlich schon will, dass wir uns auf dem Spielfeld ordentlich verhalten.“
Seine Mannschaft hätte die ersten 20 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden. Heimstetten hätte in dieser Phase mehr Ballbesitz gehabt, hätte mit und ohne Kugel Druck entwickelt. „Irgendwann haben wir dann Lösungen gefunden. Mit dem Gegentor ist unser Spiel besser geworden, weil wir das Pressing verändert haben. Dadurch haben wir mehr Druck auf den Ball bekommen, hatten mehr Zeit zum Atmen mit Ball und haben uns Lösungen erarbeitet. Von da an ist das Spiel in unsere Richtung gelaufen.“ Der Ausgleich vor der Pause sei verdient gewesen. „Wir sind dann besser aus der Halbzeit gekommen, aber nach zehn Minuten ist das Spiel phasenweise wieder mehr an Heimstetten gegangen. Wir gehen dann in Führung, waren nach der zweiten Roten Karte fußballerisch besser als der Gegner, haben uns mehr getraut, waren mutig, haben weiter versucht, Lösungen zu finden. Dass wir dann am Schluss noch den Ausgleich kriegen, ist bitter.“ In Summe sei er aber zufrieden, wie die Mannschaft aufgetreten sei.
STENOGRAMM, 2. Spieltag, 26.07.2024, 19.30 Uhr
TSV 1860 München – SV Heimstetten 2:2 (1:1)
1860: 1 Avdija (Tor) – 4 Seils, 20 Winkler, 24 Benede, 27 Rem (46., 25 Marosevic) – 8 Brönauer (46., 14 Martinovic/90.+5, 19 Samey), 21 Kiefersauer, 10 Gevorgyan – 17 Leone, 18 N. Klose (57., 29 Diep), 30 Garza (73., 33 Zentrich).
Tore: 0:1 Woudstra (26.), 1:1 Brönauer (35., Foulelfmeter), 2:1 Leone (83.), 2:2 Celik (90.+1).Gelbe Karten: Gevorgyan – Werner.Rote Karte: Winkler (68.), Marosevic (88.), Leone (90.+7) – Sakhi Zada (88.).Zuschauer: 170 in der Kies-Arena Gilching.Schiedsrichter: Sebastian Stadlmayr (Donaumünster-Erlingshofen); Assistenten: Maximilian Wirkner (Mertingen), Sebastian Steigerwald (Rohrenfels).
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