1. FSV Mainz 05
·19. Februar 2023
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·19. Februar 2023
Nach einem späten Gegentreffer musste sich die U19 des 1. FSV Mainz 05 am Sonntagmittag im Bruchwegstadion gegen 1860 München mit einem 1:1 (1:0) zufriedengeben. Dabei hatte der FSV die Partie über fast eine Stunde klar dominiert, dabei jedoch eine höhere Führung verpasst. Nach dem Platzverweis gegen Jason Amann wehrten sich die Mainzer dann tapfer, ließen defensiv fast nichts anbrennen, mussten kurz vor Schluss aber doch noch die bittere Pille in Form des Gegentreffers von Sean Dulic schlucken. Die hochverdiente 05-Führung in Durchgang eins hatte Grigorijs Degtjarevs erzielt.
"Es ist extrem bitter, weil die Jungs ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Sie haben mit Ball und gegen den Ball sehr gut gearbeitet", zeigte sich der 05-Trainer nach der Partie unzufrieden mit dem Ergebnis, aber einverstanden mit dem Auftritt seines Teams.
Eine Woche nach der ersten Saisonniederlage beim FC Bayern München musste Benjamin Hoffmann neben Brajan Gruda auch auf Nelson Weiper und Younes Azahaf verzichten, während Dennis Kaygin nach langer Verletzungspause auf der Bank Platz nahm.
Die Elf, der Hoffmann das Vertrauen geschenkt hatte, sollte dieses dem Trainer von Beginn an zurückzahlen: Nach einigen Minuten des Abtastens und Halbchancen auf beiden Seiten gingen die 05ER nach einem glänzenden Angriff in Führung: Philipp Schulz spielte einen überragenden Diagonalball auf den rechten Flügel, wo Lovis Bierschenk lauerte und das Leder volley flach und scharf brachte, so dass Grigorijs Degtjarevs aus kurzer Distanz nur noch abstauben musste – 1:0 (10.). Der FSV war nun im Spiel und gab in der Folge klar den Ton an. Fünf Minuten nach der Führung geriet ein Versuch von Melvin-Joe Wiesnet zu zentral, und nach einem Konter in der 22. Minute brachte der Torschütze zu wenig Druck hinter seinen Schuss von der Strafraumgrenze. Die Gastgeber näherten sich dem in der Luft liegenden zweiten Treffer immer weiter an, scheiterten aber entweder knapp (Aiman Dardari per Schlenzer, 25.) oder hatten Pech bei Aluminium-Treffern. Zunächst lenkte ein Münchner Verteidiger eine Flanke von Tim Müller an den Querbalken (27.), neun Minuten später touchierte dann auch ein 25-Meter-Kracher von Bierschenk die Latte (36.). Weil auch Justus Götze, der Bierschenks feines Solo nicht krönen konnte, fünf Minuten vor dem Seitenwechsel scheiterte, blieb es bei dieser hochverdienten, aber knappen Pausenführung.
Leipold hat die Entscheidung auf dem Fuß
Gestoppt wurde der Mainzer Sturmlauf der ersten 45 Minuten schließlich nach einer knappen Stunde, als Amann nach einem Foulspiel im Mittelfeld mit Gelb-Rot runter musste – eine harte Entscheidung. Und umso bitterer, als dass die Auswechslung des Mittelfeldspielers in dieser Phase unmittelbar bevorstand. "Für mich war es ein Foul, aber keine Gelbe Karte", ärgerte sich Hoffmann nach dem Schlusspfiff. In Unterzahl agierte der FSV nun zwar weniger zwingend im Spiel nach vorne, ließ defensiv allerdings nur selten etwas anbrennen und warf sich, meist erfolgreich, in jeden Schuss. Die Gäste kamen so, trotz mehr Ballbesitz, allenfalls zu halbgaren Abschlüssen, bei denen 05-Torhüter Aki Koch selten gefordert wurde. Vielmehr schnupperten die 05ER nach Umschaltaktionen gleich mehrfach an der Entscheidung. In der 67. Minute landete ein Schuss von Tim Müller neben dem Gehäuse, und in der 78. Minute hatte Nik Leipold die ganz große Gelegenheit, den Sack zuzumachen: Müller hatte sich über links energisch durchgesetzt und klug zurückgelegt, doch der Joker wollte es zu genau machen und setzte den Ball knapp neben den rechten Pfosten.
Statt 2:0 hieß es dann kurz vor dem Ablauf der regulären Spielzeit doch noch 1:1. 1860 nutzte einen Eckball – zuvor hatte Götze eine weitere Gäste-Chance auf Kosten des Standards per energischer Grätsche entschärfen können -, um durch Sean Dulic doch noch einen Punkt aus dem Bruchwegstadion mitzunehmen. Der Münchner hatte am zweiten Pfosten viel Platz und setzte den Ball gefühlvoll in die rechte Torwartecke. In der Nachspielzeit bot sich den Gästen bei einem Freistoß aus 16 Metern noch eine weitere Gelegenheit, der Versuch landete jedoch auf dem Tornetz.
"Wir haben das Spiel lange auf hohem Niveau dominiert und hatten nach der Pause in Unterzahl sogar das 2:0 auf dem Fuß. Die spielentscheidende Szene war natürlich dennoch die Gelb-Rote-Karte." Besonders ärgerlich: "Der Wechsel war schon vorbereitet, es war für uns klar, dass wir Jason runter nehmen", erklärte Hoffmann. "Was heute aber noch viel bitterer ist als das Unentschieden, ist, dass wir mit Stefan Pavisic noch einen weiteren Spieler verloren haben (Anm. d. Red.: Verdacht auf Schlüsselbeinbruch). Das sind die Widerstände, mit denen wir gerade klarkommen müssen. An die Art und Weise von heute können wir nächste Woche in Unterhaching anknüpfen. Wir nehmen die Situation an, das hat man heute auch gesehen. Ich finde das Ergebnis nicht verdient, weil 1860 nicht viele Chancen hatte. Aber es ist ok, das ist Fußball."
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