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·17. November 2024
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Die türkische Nationalmannschaft hatte gestern den vorzeitigen Gruppensieg in der Gruppe vier der Liga B in der UEFA Nations League und damit den Aufstieg in die Liga A sowie das WM-Playoff-Ticket auf dem Fuß. Doch trotz großen spielerischen Vorteilen und auch bezüglich der Spielstatistiken mit 63 Prozent Ballbesitz, 22:3-Torschüssen und einem zugesprochenen Elfer kam die „Milli Takim“ nicht über ein 0:0-Unentschieden gegen Wales hinaus. An der Einstellung und dem Einsatz mangelte es weniger, eher an der gestrigen Abschlussschwäche. Dennoch taten sich einige Akteure mit dem Halbmond und Stern auf der Brust mit ihrer Leistung hervor. Die türkischen Spieler in der Einzelkritik.
Mert Günok: Hatte kaum etwas zu tun. Lediglich ein Pfostentreffer und ein Abseitstor waren nennenswerte Positionen vor dem türkischen Tor. Allerdings war Günok bei der Spieleröffnung und Passspiel mit seinen Vorderleuten die gewohnt sichere An- und Abspielposition. – Note 3,5
Mert Müldür: Begann auf der rechten Abwehrseite und wechselte in der Mitte der zweiten Hälfte auf die Linksverteidigerposition. Spielte aggressiv und kämpfte um jeden Ball. Leistete seinen Beitrag für das kräftezehrende Pressing des türkischen Teams. – Note 3,0
Merih Demiral: Vor allem bei den hohen Bällen des Gegners eine Bank im Kopfballspiel. Zudem unterband Demiral mehrere Angriffe mit einem guten Timing, bevor diese richtig gefährlich werden konnten. – Note 2,5
Abdülkerim Bardakci: Wie Demiral bestach Bardakci durch seine Kopfballstärke, sein Stellungsspiel, aber auch im Spiel mit dem Ball im Aufbau aus der Abwehrreiche heraus. Holte sich jedoch eine unnötige Gelbe Karte ab, durch die er das entscheidende Gruppenspiel gegen Montenegro gesperrt verpasst. – Note 2,5
Eren Elmali: In der ersten Halbzeit hatte Wales im Spiel quasi nichts zu melden, wenn die Briten angriffen, dann durch einige kritische Fehlpässe von Elmali. Allerdings steigerte sich der Linksverteidiger im Laufe des Spiels beachtlich. Sowohl im Zweikampfverhalten als auch im Passspiel. – Note 3,0
Orkun Kökcü: War sehr bemüht, rannte viel, bot sich an und versuchte das Spielgeschehen zu lenken. Dies gelang im ersten Durchgang besser als im zweiten Spielabschnitt als sein Nebenmann ausgewechselt wurde. – Note 3,0
Hakan Calhanoglu: Wie wichtig der Kapitän für das türkische Spiel ist, vor allem im Mittelfeld, zeigte sich nach der Auswechslung Calhanoglus zur Halbzeit. Mit dem Inter Mailand-Profi auf dem Feld kontrollierte und dominierte die Türkei das Spielgeschehen. Ohne den gebürtigen Mannheimer verlor die Türkei spürbar die Überlegenheit im Mittelfeld. – Note 2,0
Arda Güler: Tolle Übersicht, nicht vom Ball zu trennen, dribbelstark, schöne Seitenwechsel durch punktgenau geschlagene lange Bälle, aber mit Defiziten im Abschluss und im finalen Zuspiel an diesem Abend. Als die Türkei in der zweiten Halbzeit die spielerische Kontrolle verlor und das Spiel physischer wurde, bekam Güler immer mehr Probleme. – Note 3,0
Yunus Akgün: Bester Mann auf dem Platz. Seine starken Dribblings, Finten und sein unwiderstehlicher Zug zum Tor über den rechten Flügel stellte die Hintermannschaft von Wales permanent vor Probleme. Sorgte für Chancen, kreierte eigene Möglichkeiten für sich und holte den Elfer heraus. – Note 1,5
Kerem Aktürkoglu: Tragische Figur des Spiels. Seit Wochen in bestechender Form für Benfica Lissabon und auch in der Nationalmannschaft, verschoss Aktürkoglu den Elfmeter in der 89. Minute und vergab so den Sieg für die Türkei. Ansonsten hatte Aktürkoglu seine starken Szenen im Spiel, unter anderem sein grandioser Pass in die Gasse auf Yunus Akgün, der zu einer hundertprozentigen Torchance führte, die wiederum Akgün vergab. – Note 3,0
Baris Alper Yilmaz: Läuft viel, schirmt den Ball gut ab und hält die Kugel sicher. Seine Schnelligkeit und körperliche Robustheit sind vorteilhafte Qualitäten für das türkische Team, aber in der Sturmspitze liefert Yilmaz einfach nicht. In acht Länderspielen als Angreifer und 622 Minuten steuerte Yilmaz nicht ein einziges Tor oder Assist für die Türkei bei. Ist permanent zu weit vom Strafraumzentrum entfernt, wo ein Torjäger stehen muss. – Note 4,5
Ismail Yüksek: Wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit für Calhanoglu eingewechselt. Leistete sich einige schwache Pässe und Ballverluste, warf sich dann immer wieder in die Zweikämpfe und konnte diese Aktionen durch seine bissige Spielweise wieder ausgleichen. Aber war zu keiner Zeit ein guter Ersatz für Calhanoglu. – Note 4,0
Enes Ünal: Wurde in der 65. Minute eingewechselt, hatte eine große Chance, die er liegenließ und einen schönen Doppelpass mit Akgün, der zum Elfmeter führte. Abgesehen davon war nicht viel von Ünal zu sehen. – Note 4,0
Zeki Celik: Kam in der 75. Minute ins Spiel, konnte aber kaum Akzente setzen und ging im Spiel etwas unter. War mehr mit defensiven Aufgaben beschäftigt, als dem Team bei der Suche nach dem wichtigen Siegtreffer zu helfen. – Note 4,5
Kaan Ayhan: Kam erst in der 86. Minute ins Spiel. Aufgrund der kurzen Spielzeit keine Bewertung möglich.